Star Trek

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Story: Im Jahr 2233 rettet George Kirk (Chris Hemsworth) die Besatzung der USS Kelvin, einschließlich seiner Frau und seines neugeborenen Sohns, und lässt dabei sein Leben. Gut zwanzig Jahre später ist besagter Sohn, James Tiberius Kirk (Chris Pine) zu einem Tunichtgut herangewachsen, der sich allerdings besinnt und nach einem eindringlichen Gespräch mit Sternenflotten-Captain Christopher Pike (Bruce Greenwood) schließlich ebenfalls der Sternenflotte beitritt.
Bei seinem ersten Einsatz auf der USS Enterprise, an dem er allerdings nicht ganz legal und nur dank der Hilfe seines Freundes Leonard McCoy (Karl Urban) teilnimmt, werden er und die Mannschaft mit dem Romulaner Nero (Eric Bana) konfrontiert, der verlangt, dass ihm Botschafter Spock ausgeliefert wird. Besagter Spock (Zachary Quinto) ist der erste Offizier der Enterprise, hat Nero allerdings noch nie getroffen. Die Situation eskaliert schließlich und nicht nur Spocks Heimatplanet Vulkan, sondern die gesamte Föderation ist in Gefahr…

Kritik:
Unglaublich, aber wahr: Mit Star Trek als Franchise konnte ich nie allzu viel anfangen (andererseits, angesichts des Mangels an Artikeln vielleicht doch nicht so unglaublich). Ich habe durchaus in jungen Jahren hin und wieder mal eine Folge der diversen Serien gesehen, aber es hat mich niemals gepackt und für sich vereinnahmen können, Star Wars war immer interessanter. Erst J. J. Abrams‘ Quasi-Reboot des Franchise hat es mir angetan. Besagter Film von 2009, nach zehn Star-Trek-Kinofilmen mit diversen Untertiteln, von „The Motion Picture“ bis „Nemesis“, firmiert nun wieder unter dem schlichten Titel „Star Trek“, um den Neuanfang zu symbolisieren.
Gerade bei den alten Filmen und Serien ist der Zugang für Nichtfans (zu denen ich mich hier ebenfalls zähle) recht schwierig, da sie eine gewisse Mainstreamunfreundlichkeit besitzen, anders als etwa Star Wars. Gerade das, was die Fans am Franchise schätzen, macht es Nichtfans schwierig, sich für es zu begeistern. Somit ist J. J. Abrams Herangehen, je nach Sichtweise, entweder wirklich gut gelungen oder eben völlig misslungen. Abrams selbst ist kein Trek-Fan und seine Version von Star Trek deshalb ziemlich mainstreamtauglich, Action, Dynamik und Bildsprache erinnern mitunter eher an Star Wars denn Star Trek. Und in der Tat gefiel Ambras‘ „Star Trek“ den Massen und den Kritikern, während viele Fans genau das vermissen, was das Franchise für sie ausmacht. Als jemand, der ebenfalls in vielen Franchises unterwegs ist und etwas ähnliches bereits mehr als einmal erlebt hat, kann ich das durchaus nachempfinden, allerdings teile ich diese Ansicht nicht. Und immerhin, zu Abrams‘ Verteidigung muss man sagen, dass er und seine Drehbuchautoren einiges getan haben, um die Fans nicht zu verärgern. Sie haben extra dafür gesorgt, dass ihre Version von Star Trek ganz eindeutig in einem alternativen Universum spielt, sodass das „alte“ Star Trek nicht einfach überschrieben wird. Dadurch konnten sie sich im Umgang mit Figuren und Ereignissen auch sehr viel mehr Freiheit nehmen. Viele Fans fanden diesen Umstand natürlich wiederrum ebenfalls verwerflich…
Im Großen und Ganzen ist „Star Trek“ für mich ein rundum gelungener Popcorn-Sci-Fi-Film, und da das alles war, was ich von ihm erwartet habe (wenn nicht sogar weniger) hat er mit äußerst gut gefallen. Selbstverständlich ist auch dieser Film nicht ohne Schwächen; der Zeitreiseplot ist nicht immer ganz logisch und vor allem im zweiten Akt wird der Zufall schon ein wenig zu sehr bemüht: Spock setzt Kirk ausgerechnet auf dem Planeten aus, auf dem Nero den alten Spock ausgesetzt hat und auf diesem Planeten ist auch zufällig noch Scotty; im weiteren Verlauf fallen sämtliche höheren Offiziere der Enterprise schlagartig aus, sodass die Figuren der Originalserie ihre angestammten Plätze einnehmen können etc. Ebenso sind einige von J. J. Abrams Lieblingsstilmitteln hin und wieder ein wenig nervig, vornehmlich der übertriebene Einsatz der Wackelkameras und die Lens Flares.
Davon einmal abgesehen weiß „Star Trek“ aber völlig zu überzeugen: Der Film ist optisch überwältigend, wird niemals langweilig oder dröge und ist wunderbar ausgewogen: Action, Humor und Drama sind alle im nötigen Ausmaß vorhanden und werden von Michael Giacchinos mitreißender Musik unterlegt.
Darüber hinaus sind die Figuren und ihre Schauspieler alle hervorragend: Egal ob Chris Pine als Kirk, Zachary Quinto als junger Spock, Leonard Nimoy als alter Spock, Zoe Saldana als Nyota Uhura, Karl Urban als Leonard McCoy oder, oder, oder… Alle Charaktere sind sympathisch und mitunter recht selbstironisch angelegt, was ihnen nur gut tut. Lediglich Nero, der Schurke, ist ein wenig enttäuschend und trotz tragischer Hintergrundgeschichte irgendwie blass. Dennoch hat Eric Bana sichtlich Spaß dabei, ihn darzustellen.
Fazit: Gelungener Reboot das Star-Trek-Franchise, auch (bzw. gerade) für diejenigen geeignet, die mit dem Original nichts anfangen konnte.

Trailer

Siehe auch:
Star Trek Into Darkness

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