Machete


Story: Der illegale mexikanische Einwanderer und ehemalige Bundesagent Machete (Danny Trejo) wird von einem Mann namens Booth (Jeff Fahey) angeheuert, den gegen illegale Einwanderer wetternden Senator McLaughlin (Robert De Niro) umzubringen, doch das Attentat erweist sich als Falle, das McLaughlin zusätzliche Wahlstimmen einbringen soll, damit Booth, ein Drogenhändeler und nebenbei auch noch der Berater des Senators, von dessen Gesetzen profitieren kann. Doch Booth hat die Rechnung ohne Machete gemacht, der wider erwartend überlebt und mithilfe der Polizistin Sartana Rivera (Jessica Alba) und der Revoluzzerin Shé (Michelle Rodriguez) Rache nimmt.

Kritik: Das erste Jahrzehnt dieses Jahrtausends (wobei einige „Vorposten“ auch schon in den 90ern zu finden sind) brachte uns eine Gattung von Actionfilmen, die praktisch eine Art Gegengewicht zu den grimmigen Genrevertretern der 80er á la van Damme oder Stallone darstellen. Diese Filme sind fleischgewordene Cartoons der gewaltverherrlichenden Sorte, in denen das Blutvergießen dermaßen hemmungslos übertrieben ist, dass man es weder ernst nehmen kann noch soll. Ganz allgemein ist diesen Filmen nichts heilig, alles wird parodiert und bis ins Absurdeste überspitzt, am liebsten die eigenen Genrekonventionen. Streifen wie „Shoot ´em up“, „Crank 1&2“, „Planet Terror“ oder eben „Machete“ sind dabei mit Sicherheit nicht jedermanns Sache, und tiefgründige Unterhaltung darf man schon gar nicht erwarten, aber sie machen zumindest mir verdammt viel Spaß.
„Machete“ geht ursprünglich auf einen Fake-Trailer zurück, der Teil von Rodriguez’ und Tarantinos Grindhouse-Projekt (zu dem „Machete“ selbst auch irgendwie noch gehört) war und beim Publikum auf große Zustimmung stieß, sodass sich Rodriguez entschloss, einen echten Film zu falschen Trailer zu drehen. Und das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen, auch wenn es nicht ganz so abgedreht und phantasievoll wie „Planet Terror“ ist. Die Story ist natürlich zweitrangig, es geht vor allem darum, Danny Trejos Machete cool aussehen zu lassen und möglichst abgedrehte Actioneinlagen zu inszenieren.
Die schauspielerischen Schwergewichte sind allerdings auf der Schurkenseite zu finden, denn der Titelheld des Films ist nun wirklich keine Figur, die einen begnadeten Charakterdarsteller benötigen würde. Trejo spielt seine Rolle genauso, wie man das erwarten würde, stoisch, cool, unnahbar. Jessica Albas Sartana Rivera wirkt dagegen zu harmlos und anständig für den Film, die Leading Lady ist eindeutig Michelle Rodriguez als Shé. Und Lindsay Lohans April ist irgendwie überflüssig.
Jeff Fahey als Michael Booth ist da schon interessanter als die Guten, das Highlight ist allerdings Robert de Niro, der mit sichtlicher Freude rechtsgerichtete Politiker im Allgemeinen und George W. Bush im Besonderen parodiert.
Ansonsten ist „Machete“, bedingt durch die Einwandererthematik, ein wenig politischer als „Planet Terror“, dafür aber, wie oben erwähnt, weniger durchgeknallt. Für schwache Mägen ist der Streifen dennoch keinesfalls geeignet, dafür sorgen schon diverse Gartenutensilien und natürlich die Darmliane.
Fazit: Ziemlich genau, was ich erwartet habe: Überdrehte Action, Blut und Gedärme. Manchmal ist „Machete“ allerdings noch fast ein wenig zu brav, allerdings hat Rodriguez noch einen Director’s Cut angekündigt, der dieses „Problem“ vielleicht beheben kann.

Original Fake-Trailer
Trailer

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Sin City

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