Eclipse


Story: Während in Seattle haufenweise neugeborene Vampire Ärger machen, tritt die Dreiecksbeziehung zwischen Bella (Kristen Stewart), Vampir Edward (Robert Pattinson) und Werwolf Jacob (Taylor Lautner) immer noch munter auf der Stelle. Bevor irgendein Austausch von Körperflüssigkeiten stattfindet, wünscht der altmodische Vampir seine Angebetete zu heiraten, während er mit dem Werwolf weiterhin einen nervenden Zickenkrieg führt. Natürlich machen die oben erwähnten Neugeborenen irgendwann unter der Führung von Victoria (Bryce Dallas Howard), deren Gefährte von Edward im ersten Teil getötet wurde, mobil und bedrohen die Fork’sche Emo-Idylle, woraufhin sich die Cullens mit dem Quileute-Stamm verbünden. Und, ach ja, ein paar Volturi schauen auch zu.

Kritik: Ich glaube die Frage, warum ich mir das noch antue, sollte ich überhaupt nicht mehr stellen. Sagen wir einfach: Der Komplettheit halber.
Obwohl bei diesem dritten Teil David Slade Regie geführt hat, der mit „30 Days of Night“ einen Vampirfilm gedreht hat, der unterschiedlicher (wenn auch nicht unbedingt viel besser) nicht sein könnte, ist und bleibt es Twilight. Zugegeben, rein handwerklich ist „Eclipse“ besser gemacht als „Twilight“ oder „New Moon“. Das Intro, das einen Angriff der Neugeborenen in Seattle zeigt, ist sehr gelungen und atmosphärisch und lässt einen für einen Moment denken, dass der Film doch noch gut werden könnte, bis man sich nach der Titeleinblendung auf einer Blumenwiese bei Bella und Edward befindet, die einen „romantischen“ Dialog führen, gegen den die aus „Der Angriff der Klonkrieger“ noch angenehm sind. Und wie nicht anders zu erwarten hebt sich das Dialog-Niveau in den folgenden zwei Stunden kein bisschen, sondern lässt stattdessen keine Klischeefalle aus.
Ganz ähnlich wie mit dem Intro verhält es sich mit den beiden Rückblicken auf die Vampirwerdung von Rosalie und Jasper. Deren Geschichten sind einfach so viel interessanter, sodass man sich wünscht, der Film würde statt von Bella und Edward von diesen beiden Vampiren handeln.
Von diesen kurzen Lichtblicken einmal abgesehen ist „Eclipse“ aber wieder äußerst langweilig und -wierig, die meisten Figuren (bis auf Jacob, der sich wenigstens halbwegs realistisch verhält) sind flach und uninteressant und die Schurkin Victoria ist schlicht öde.
Ganz ähnlich sind auch die schauspielerischen Leistungen, der Film wird halt abgearbeitet.
Traurigerweise hat es das einzig gute Element des Vorgängers, Michael Sheens Aro, nicht in diesen Film geschafft, weshalb auch der Auftritt der Volturi eher enttäuschend ausfällt.
Letztendlich tröstet nicht einmal die Tatsache, dass es etwas actionreicher zugeht, denn obwohl die Kämpfe zwischen den Cullens und den Neugeborenen nicht mal übel choreographiert sind, verlieren sie durch die Angewohnheit der Vampire, einfach wie Glas zu zersplittern, jedweden Biss.
Fazit: „Eclipse“ ist, vor allem handwerklich, ein wenig besser gelungen als die beiden Vorgängerfilme, aber im Großen und Ganzen immer noch ziemlich zäher Käse.

Trailer

Siehe auch:
Twilight – Bis(s) zum Erbrechen
New Moon
Breaking Dawn

Dracula aus anderer Perspektive Teil 5: Der Rote Baron


Bei „Der Rote Baron“ handelt es sich um die direkte Fortsetzung zu „Anno Dracula“. Dieses Mal befinden wir uns im Jahre 1918, mitten im Ersten Weltkrieg. Mehr denn je sind Vampire Teil des öffentlichen Lebens und kämpfen sowohl auf der Seite der Alliierten als auch der Deutschen. Lord Ruthven etwa ist immer noch Premierminister von Großbritannien und inzwischen vom Verbündeten Draculas zu seinem Gegner geworden. Eben dieser nennt sich nun Graf von Dracula und hat sich mit dem deutschen Kaiserreich verbündet, seiner karpatischen Garde (zu der immer noch unter anderem Graf Orlok aus Murnaus „Nosferatu“ gehört) in der deutschen Armee hohe Ränge verliehen und den Kaiser sowie Hindenburg, Ludendorff und andere wichtige Befehlshaber zu Vampiren gemacht. Die eigentlichen Gründe für den Ausbruch des Ersten Weltkriegs bleiben zwar dieselben (Deutschland wünscht einen Platz an der Sonne, bzw. einen Platz am Mond), aber die Tatsache, dass auf beiden Seite Vampire involviert sind, gibt dem ganzen zusätzliche Würze. Die eigentliche Handlung setzt, wie bereits erwähnt, 1918 ein und der Krieg tobt bereits ein ganzes Weilchen.
Eine besonders mächtige Waffe in Draculas Hand ist Manfred von Richthofen, der so genannte Rote Baron und seine Fliegerstaffel. Allerdings besteht diese, im Gegensatz zu unserer Welt, nicht etwa aus Flugzeugen, sondern aus in Fledermaushybriden á la Markus in „Underworld Evolution“ verwandelten Vampiren.
Der eigentliche Grundplot des Romans ist dem von „Anno Dracula“ recht ähnlich: Ein weiteres Mal wird, wie schon bei Jack the Ripper, ein Ermittlerpärchen vom Diogenes-Club ausgesandt, das aus einem männlichen Menschen und einem weiblichen Vampir besteht. Dieses Mal sind es allerdings nicht Geneviève Dieudonné (die in Amerika weilt und in „Der Rote Baron“ lediglich erwähnt wird) und Charles Beauregard (der im Diogenes-Club aufgestiegen ist und nun die Rolle eines Fadenziehers und Befehlshabers innehat), sondern Kate Reed und Edwin Winthrop. Während Kate Reed, die im Vorgänger bereits als Nebenfigur zugegen war, eine recht interessante Figur ist, finde ich persönlich Winthrop, der wohl am ehesten als Held der Geschichte verstanden werden kann, weniger interessant.
Die Ähnlichkeit der Grundhandlung zu „Anno Dracula“ wirkt sich jedoch glücklicherweise nicht auf das Drumherum aus, sodass „Der Rote Baron“ sich atmosphärisch und auch inhaltlich vom ersten Band der Trilogie abhebt. Statt der viktorianischen Atmosphäre steht nun die Stimmung des Ersten Weltkriegs im Mittelpunkt, und neben tatsächlich existierenden Personen wie dem Roten Baron, Hermann Göring oder dem Mörder Fritz Haarmann (der hier eine amüsante Nebenrolle bekommen hat) tauchen auch Figuren aus dem deutschen Stummfilm auf, etwa Dr. Caligari, Dr. Mabuse und natürlich Orlok, der lustigerweise sogar im Roman ziemlich stumm ist.
Newmans Intertextualität und seine extrem vielen gelungenen Anspielungen auf Film und Literatur sind ein weiteres Mal ein wahrer Genuss. Besondere Erwähnung verdient noch der Subplot um die beiden Schriftsteller Edgar (Allan) Poe (sollte bekannt sein) und Hans Heinz Ewers (wohl eher weniger bekannt, hat unter anderem die Kurzgeschichte „Die Spinne“ sowie „Vampir – Ein Roman in Fetzen und Farben“ verfasst), die eine Biographie Manfred von Richthofens schreiben sollen. Beide sind Vampire und darüber hinaus auch noch ziemlich interessante Charaktere, vor allem der mit sich selbst hadernde Poe.
Trotz aller Vorzüge kommt „Der Rote Baron“ leider nicht ganz an „Anno Dracula“ heran. Das hängt zum einen damit zusammen, dass ich die viktorianische Stimmung der dem WW1-Setting vorziehe und zum anderen damit, dass der Schluss leider viel zu kurz und unspektakulär ist, unter anderem tritt Dracula selbst praktisch überhaupt nicht auf.
Fazit: Gelungene Fortsetzung zu „Anno Dracula“, die an den ersten Teil allerdings nicht ganz herankommt. Dennoch ein hochintelligentes Werk mit interessanten Charakteren und enorm vielen Anspielungen, die den Vampirfan begeistern. Ich freue mich schon auf „Dracula Cha-Cha-Cha“, den dritten Band.

Siehe auch:
Dracula aus anderer Perspektive Teil 1: „Anno Dracula“
Dracula aus anderer Perspektive Teil 2: „Der Vampir“ und „Vlad“
Dracula aus anderer Perspektive Teil 3: „Auf Draculas Spuren“
Dracula aus anderer Perspektive Teil 4: „Bram Stoker’s Dracula“
Dracula aus anderer Perspektive Teil 6: „Dracula Cha-Cha-Cha“

Tangled


Story: Da ihr Haar magische Heil- und Verjüngungskräfte besitzt, wird Prinzessin Rapunzel (dt. Alexandra Neldel; original: Mandy Moore) von der sehr auf ihr Äußeres bedachten Gothel (dt. Monica Bielenstein, original: Donna Murphy) geraubt und in einen Turm eingesperrt. Gothel hütet ihren Jungbrunnen eifersüchtig, und damit die Heilkraft der Haare nicht versiegt, werden sie nicht geschnitten und wachsen und wachsen und wachsen…
So geht es achtzehn Jahre lang, bis eines Tages der Dieb Flynn Rider (dt. Moritz Bleibtreu; original: Zachary Levi) den Turm erklimmt, in dem Rapunzel lebt, um sich vor Verfolgern zu verstecken. Da wittert Rapunzel ihre Chance: Sie will raus aus dem Gefängnis, weshalb sie Flynns Diebesgut versteckt und ihn damit erpresst. Flynn hilft ihr daraufhin zu entkommen, aber das ist natürlich erst der Anfang…

Kritik: Da haben wir ihn also, den Jubiläumsfilm, das 50. Disney Meisterwerk (was, nebenbei gesagt, die offizielle Bezeichnung des Studios für diese Filme ist). Ein durchaus interessanter Streifen, ohne Frage. „Tangled“ (den deutschen Titel, „Rapunzel: Frisch Verföhnt“ finde ich bescheuert, weshalb ich beim englischen bleibe) sieht auf den ersten Blick in der Tat fast wie ein Pixar-Film aus, und ohne Zweifel sind diverse Pixar-Einflüsse – und das nicht nur beim äußerst schönen Design – nicht zu leugnen. Aber trotz der computeranimierten Natur bewegen wir uns doch im Großen und Ganzen auf der klassischen Disney-Zeichentrickebene, in gewissem Sinne sogar mehr als bei „Küss den Frosch“. Während die Nummer 49 ihren Stoff in ein modernes und genau definiertes Ambiente, nämlich das New Orleans der 1920er Jahre, verlegte, spielt „Tangeld“ wieder, wie „Schneewittchen“, „Dornröschen“, „Cinderella“ etc. in einer nicht genau bestimmten mittelalterlichen „Märchenwelten“. Zum Glück reicht dieser klassische Einfluss allerdings nicht bis zu den Hauptfiguren, die Gott sei Dank weitaus interessanter sind als die Protagonistinnen und Protagonisten der oben genannten Filme und in meinen Augen die meisten Disney-Pärchen, unter anderem auch Naveen und Tiana, übertreffen.
Wirklich unübertrefflich in „Tangeld“ sind die beiden animalischen Sidekicks Maximus (ein äußerst pflichtbewusstes Polizeipferd) und Pascal (ein schier unbeschreibliches Chamäleon), die ausnahmslos allen die Show stehlen und die ruhig noch mehr Platz verdient hätten.
Eher enttäuschend ist dagegen Mutter Gothel, die Schurkin des Films, die vom Gebaren her sehr stark an Richter Frollo aus meinem geliebten „Glöckner von Notre-Dame“ erinnert, ohne allerdings dessen Tiefgründigkeit zu erreichen. Letztendlich ist sie einfach zu nett, uninteressant und „unböse“. Im Vergleich zu schillernden weiblichen Schurken wie der Meerhexe Ursula oder der bösen Fee Malefiz zieht Mutter Gothel eindeutig den Kürzeren.
In eine ähnliche Kerbe schlägt auch die Musik: Obwohl Altmeister Alan Menken („Arielle“, „Die Schöne und das Biest“, „Aladdin“, „Der Glöckner von Notre-Dame“) komponiert, sind Soundtrack und Songs relativ unmarkant. Einen markanten Ohrwurm wie „Under the Sea“ oder „Be Our Guest“ fehlt und Mutter Gothels Schurkensong ist wie die Figur selbst auch: Zu nett, zu wenig markant, nicht fies genug. Von diesen Kritikpunkten einmal abgesehen macht „Tangled“ aber unheimlich viel Spaß, und gerade humoristische Szenen wie die im Räubergasthaus sind vollkommen gelungen. Die gesamte Story besitzt genau das richtige Tempo und die richtige Balance zwischen Action, Humor und ruhigeren Momenten, die zum Glück nicht allzu kitschig geworden sind.
Kommen wir zum Schluss noch auf das 3D-Thema zu sprechen: Die Konvertierung ist eindeutig besser gelungen als bei „Toy Story 3“, aber widerrum nicht wirklich zwingend notwendig; am beeindruckendsten war zweifellos die Haribo-Werbung vor dem Film.
Fazit: Leider war „Tangled“ nicht das Über-Disneymeisterwerk, aber mal ehrlich, das braucht es auch gar nicht zu sein. Bis auf die etwas schwache Schurkin hat „Tangled“ überzeugt und wunderbar unterhalten, die beiden Sidekicks gehören, trotz ihrer Stummheit, mit zu den besten des gesamten Disney-Kanons. Wenn es mit den Meisterwerken so weitergeht, gibt es nichts zu meckern.

Trailer

Weitere Kritiken zu Disney-Meisterwerken:
Der König der Löwen
Der Glöckner von Notre-Dame
Küss den Frosch

Siehe außerdem:
Die fünf besten Disney-Schurken

The Old Republic Band I: Bedrohung des Friedens


Leider muss ich gestehen, dass das Star Wars Universum im Allgemeinen gerade eine Richtung einschlägt, die mir nicht so recht gefallen will. Während die Animationsserie „The Clone Wars“ nach Strich und Faden meine Lieblingsära umkrempelt und immer neuen Unsinn fabriziert, taucht in den Post-Endor-Romanen die tausendste Sith-Fraktion auf und über den Käse, den „The Force Unleashed 2“ fabriziert hat, reden wir lieber gar nicht erst. Das kommende Online-Rollenspiel „The Old Republic“ ist da wohl noch das kleinste Übel. Vielleicht werde ich, was Star Wars betrifft, langsam einfach zu konservativ und engstirnig. Was mich bei „The Old Republic“ (kurz TOR), neben den (wenigstens im Vergleich zu „The Clone Wars“) noch zu verschmerzenden Kanondehnungen, am meisten stört, ist das Design. Natürlich, auch ich war von den beiden Cinematic-Trailern begeistert, aber warum, warum muss das Star Wars Universum, das in TOR präsentiert wird, dem der Filme im Aussehen fast exakt gleichen? Die oft Darth Vader sehr ähnlich sehenden Sith ziehen mit Sternenzerstörern, Quasi-Tie-Fightern und Großmoffs in die Schlacht, während die Soldaten der Republik ihren Klonkriegspendants zum Verwechseln ähnlich sehen. Auch der Jedi-Tempel und der Senat wirken für meinen Geschmack viel zu vertraut. Immerhin liegen zwischen TOR und den Filmen in etwa 3500 Jahre.
Schon bei den „Knights of the Old Republic“ Spielen war mir das Design zu nahe am Gewohnten, und das, obwohl zwischen diesen beiden Rollenspielen und der archaisch anmutenden „Tales of the Jedi“ Comicreihe gerade mal 40 Jahre vergangen sind. Immerhin war John Jackson Millers gleichnamige Comicreihe sehr hilfreich, die einen Kompromiss zwischen den Spielen und den „Tales“ schloss und Designelemente von Beidem zu einem gelungenen Gesamtbild vereinte.
Das eigentliche Sujet dieses Reviews, das TOR-Paperback, das die ersten vier US-Ausgaben der Comicserie zum MMORPG enthält, leidet natürlich ebenfalls an dieser Designschwäche. Diese ist aber leider bei Weitem nicht die einzige. Alles in Allem wirkt dieser Comic recht lieblos. Die Geschichte dreht sich um den Vertrag von Coruscant, der nach der Geißelnahme des gesamten Planeten durch die Sith geschlossen worden ist und zu einem Kalten Krieg zwischen der Republik und dem Imperium führt, und vor allem wie diverse Protagonisten auf beiden Seiten damit umgehen. Zu diesen zählen unter anderem die Sith-Lords Angral und Baras sowie die Jedi Satele Shan oder der republikanische Soldat Tavus.
Diese Grundidee ist dabei gar nicht übel, allerdings ist die Umsetzung eher mangelhaft. Im Gegensatz etwa zur KotOR Comicreihe nimmt sich Autor Rob Chestney kaum Zeit, seine Figuren gebührend einzuführen, was zur Folge hat, dass diese recht flach und uninteressant bleiben. Erst die Wendung zum Schluss macht wenigstens die Jedi-Meisterin Dar’Nala und den bereits erwähnten Lord Baras ein wenig interessanter, Hintergründe oder Motivationen werden allerdings kaum erwähnt, wobei diese eventuell später noch aufgegriffen werden.
Die graphische Umsetzung lässt leider zu wünschen übrig. Alex Sanchez kann es mit Meistern wie Jan Duursema, Brian Ching oder Doug Wheatley keinesfalls aufnehmen; sein Strich wirkt zu unruhig und seine Gesichter sehen mitunter äußerst seltsam aus.
Fazit: Ein eher enttäuschender Auftakt der neuen Star Wars Comicserie, gerade im Vergleich zur halbwegs ähnlich gelagerten KotOR-Reihe. Vielleicht wird die Serie ja im weiteren Verlauf besser, allerdings denke ich, dass ich meine Hoffnungen in John Jackson Millers kommende Comicserie „Knight Errant“ legen werde.

Batman: Mask of the Phantasm


Story: Ein neuer Vigilant taucht in Gotham City auf: Das Phantom, ein gandenloser Selbstjustizler, der auch vor Mord nicht zurückschreckt und in kürzester Zeit zwei einflussreiche Mafiabosse tötet. Dumm nur, dass die Polizei ausgerechnet Batman (Kevin Conroy) dafür verantwortlich macht. Währenddessen kehrt eine Person aus Bruce Waynes Vergangenheit zurück: Andrea Beaumont (Dana Delany), die er, kurz bevor er zu Batman geworden ist, fast geheiratet hätte. Bald schon wird offensichtlich, dass sie und ihr Vater (Stacy Keach) etwas mit dem Phantom zu tun haben, denn dieses tötet exakt jene Gangsterbosse, mit denen Carl Beaumont in der Vergangenheit Probleme hatte. Die Situation wird allerdings noch komplizierter, als sich der dritte Mafioso in seiner Verzweiflung ausgerechnet an den Joker (Mark Hamill) wendet…

Kritik: In den zehn Jahren zwischen 1989 und 1999 kamen insgesamt fünf Batman-Filme in die Kinos. Die vier Realfilme sind ja wohl alle (wenn auch nicht ihrer Qualität wegen, wenn es um die Machwerke Joel Schumachers geht) bekannt. Der fünfte hingegen, ein Spin-off Film von „Batman: The Animated Series“, wurde kaum beachtet, was extrem schade ist. Denn „Mask of the Phantasm“ ist ein wahres Goldstück, das „Batman Forever“ und „Batman und Robin“ mühelos hinter sich lässt und sogar „Batman“ und „Batmans Rückkehr“ übertrumpft. Es ist schon erstaunlich, dass ein Zeichentrickfilm mit weniger als 80 Minuten Laufzeit es viel besser schafft als so manch ein Realfilm mit viel mehr Minuten, glaubwürdige Figuren und eine tiefgründige Handlung zu erzeugen. Nicht nur wird eine gelungene Krimihandlung vorangetrieben, auch Batmans Ursprung wird auf interessante und innovative Art und Weise neu erzählt. „Mask of the Phantasm“ nutzt dabei wirklich jede Minute genau aus, um die Gefühle der Protagonisten zu ergründen und sie sowohl komplex als auch sympathisch zu machen.
Über die Stimmtalente Kevin Conroy und Mark Hamill habe ich mich ja bereits mehr als einmal ausführlich ausgelassen, darum hier nur so viel: Sie sind genauso brillant wie immer, ebenso wie Dana Delany (vielleicht am besten bekannt als Catherine Mayfair bei „Desperate Housewives“), die später in „Superman: The Animated Series“ Lois Lane sprechen sollte.
Was diesen Film letztendlich jedoch wirklich herausragend macht, ist Shirley Walkers phänomenaler Score. Düster, episch, tragisch, subtil, Walker beherrscht ihr Handwerk meisterhaft und variiert ihr ohnehin schon geniales Batman-Thema zur Perfektion.
Fazit: „Batman: Mask of the Phantasm“ ist ein oft übersehenes Meisterwerk, das kein Batman-Fan verpassen darf, das viele der Realverfilmungen alt aussehen lässt und dabei auch noch den Kern des Dunklen Ritters genau trifft.

Trailer

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