Jango Fett: Open Seasons

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Meine lang überfällige Rezension zu den ersten beiden Staffeln von „The Mandalorian“ wird definitiv irgendwann in diesem Jahr kommen, vorher gilt es allerdings, noch etwas Vorarbeit zu leisten und die Mandalorianer ein wenig genauer unter die Lupe zu nehmen. Exemplarisch soll dies anhand der vierteiligen Dark-Horse-Miniserie „Jango Fett: Open Seasons“ (ursprünglich 2002 erschienen) geschehen, da diese, obwohl im Fan-Bewusstsein nicht allzu präsent, viele Grundlagen schuf. Die Mandalorianer als solche gehen weit zurück, Boba Fett feierte bekanntermaßen im Zeichentrick-Segment des „Star Wars Holiday Specials“ sein Debüt, bevor er einem weit größeren Publikum in „The Empire Strikes Back“ vorgestellt wurde. Die meines Wissens nach erste Erwähnung der Mandalorianer als Gruppe taucht in Dondald F. Gluts Romanfassung von Episode V auf, in welcher Boba Fetts Rüstung (aber nicht unbedingt Fett selbst) als mandalorianisch identifiziert wird und die Mandalorianer wiederum als Gruppe böser Krieger, die von den Jedi besiegt wurden, charakterisiert werden. Im weiteren Verlauf des EU tauchten Fett und die Mandalorianer immer mal wieder sporadisch auf, in den alten Marvel-Comics wurden beispielsweise mandalorianische Supercommandos erwähnt, die in den Klonkriegen kämpften. In der von Kevin J. Anderson verfassten Miniserie „Tales of the Jedi – The Sith War“, die knapp 4000 Jahre vor „A New Hope“ spielt, gab sich schließlich Mandalore der Unbezähmbare, der erste in einer langen Reihe mandalorianischer Anführer, die Ehre. Anderson enthüllte außerdem, dass es sich bei den Mandalorianern zumindest ursprünglich nicht um Menschen, sondern um „Taung“, Angehörige einer grauhätuigen, nichtmenschlichen Spezies handelte. Diesen Handlungsstrang griffen die beiden Knights-of-the-Old-Republic-Spiele sowie die gleichnamige Comicserie von John Jackson Miller auf und erläuterten, wie sich die Mandalorianer als Gruppe entwickeln, als Armee die Republik bedrohen und wie es schließlich zum Demografiewandel innerhalb des Volkes kommt. Auch Boba Fetts Hintergründe wurden in frühem Legends-Material erläutert, in der Kurzgeschichte „The Last One Standing: The Tale of Boba Fett“ von Daniel Keys Moran, erschienen in der Anthologie „Tales of the Bounty Hunters“, wurde er als Jaster Mereel identifiziert, was „Attack of the Clones“ natürlich gehörig über den Haufen warf. Dort sorgte George Lucas persönlich für einen neuen Hintergrund für den gefürchtesten Kopfgeldjäger der Galaxis und machte aus ihm einen unveränderten Klon des Kopfgeldjägers Jango Fett, der von diesem als Sohn großgezogen wird. Wie später der Junior ist natürlich auch Jango Fett in mandalorianischer Rüstung unterwegs. Ob es sich bei Jango und Boba Fett tatsächlich um Mandalorianer handelt, wird in Episode II allerdings nicht weiter erörtert. Hier knüpft „Jango Fett: Open Seasons“ an.

Inhaltlich setzt die von Haden Blackman geschriebene und von Ramón F. Bachs gezeichnete Miniserie kurz nach „The Phantom Menace“ an: Count Dooku, bereits der neue Sith-Schüler von Darth Sidious, hat den Kopfgeldjäger Jango Fett als Vorlage für die zu erschaffende Klonarmee, die im kommenden Krieg kämpfen soll, ausgewählt. Nun bemüht er sich, die Hintergründe Fetts zusammenzusetzen. Von einem ehemaligen Kameraden Fetts erfährt Dooku, dass dieser auf dem Planeten Concord Dawn geboren wurde und auf einer Farm mit seiner Familie aufwuchs. Besagte Familie gerät unverhofft in einen Konflikt zwischen mandalorianischen Söldnern unter Führung von Jaster Mereel und einer Gruppe abtrünniger Mandalorianer, die sich als „Death Watch“ bezeichnet und von einem gewissen Tor Vizsla kommandiert wird. Nur Jango überlebt und wird fortan Protegé von Jaster. Einige Jahre später stirbt Jaster in einer weiteren Konfrontation mit Death Watch und Jango übernimmt die Führung der Mandalorianer, nur um Vizsla auf Galidraan in die Falle zu gehen: Durch eine Intrige gelingt es ihm, die Jedi auf die Mandalorianer aufmerksam zu machen – hier begegnen sich Dooku, zu diesem Zeitpunkt noch ein Meister des Ordens, und Jango zum ersten Mal. Jango überlebt als einziger und gerät in Gefangenschaft. Wie er entkommt, seine neue Rüstung erhält und schließlich Tor Vizsla tötet, erfährt Dooku von Jango selbst, der nun in der Rahmenhandlung auftaucht, um mit Dooku über die Bedingungen des Vertrags zu verhandeln.

„Jango Fett: Open Seasons“ zählt nicht unbedingt zur Crème de la Crème der Legends-Comics, im Gesamtkontext ist die Miniserie zwar kurzweilig und unterhaltsam, aber nicht herausragend. Gerade die Charakterisierung der Figuren bleibt eher funktional – vier Hefte sind nun einmal relativ wenig Raum für mehrere Jahrzehnte. Gerade dem Zerwürfnis bzw. dem ideologischen Konflikt zwischen Jaster Mereel und Tor Vizsla wird recht wenig Platz eingeräumt, sodass Vizsla nur ein recht brutaler und eindeutig böser, aber nicht wirklich interessanter Charakter ist. Auch viele andere Figuren bleiben ziemlich oberflächlich, wobei Jango, als Fokus der Geschichte, noch am besten wegkommt. Ein besonderes Highlight ist hierbei die Dialogszene zwischen Jango und Dooku, in welcher der Kopfgeldjäger zeigt, dass er einem Machtnutzer durchaus ebenbürtig sein kann, ohne dass es zum Kampf kommt. Natürlich handelt es sich bei „Open Seasons“ auch nicht um eine tiefgreifende Erforschung mandalorianischer Kultur – primär etabliert Blackman hier die „guten“ Mandalorianer, die einem Kodex folgen, und die „bösen“ Mandalorianer in Gestalt von Death Watch. Die ausgiebige Auseinandersetzung mit dieser Kultur erfolgt erst in den Werken von Karen Traviss, primär den Republic-Commando-Romanen und ihren Beiträgen zur Buchreihe „Legacy of the Force“. Traviss war es auch, die die mandalorianische Sprache entwickelte – zugleich sind ihre Romane mitunter allerdings auch von einer gewissen Bevorzugung der mandalorianischen Charaktere und ihrer Lebensweise geprägt. Deutlich interessanter ist „Open Seasons“ im Hinblick auf die weitere Entwicklung der Mandalorianer.

Zum einen greift Blackman Boba Fetts ursprüngliche Identität als Jaster Mereel auf und macht daraus eine eigenständige Figur, die zum Mentor von Bobas Vater Jango wird. Und zum anderen handelt es sich bei „Open Seasons“ um eine der ersten positiven Darstellungen der Mandalorianer. Die beiden Fetts werden in den Filmen primär als relativ rücksichtslose Kopfgeldjäger und eindeutige Widersacher der Helden dargestellt, und auch in früheren Ledgends-Werken, primär den „Tales of the Jedi“, kommen sie nicht besonders gut weg. Der Einfluss, den die Miniserie auf weitere Werke hatte, ist nicht zu unterschätzen, da sie die Grundlage für die Mandalorianer der Prequel-Ära lieferte und somit quasi das Fundament für das legte, was Karen Traviss später in ihren Republic-Commando-Romanen weiter ausbaute. Mehr noch, auch die Darstellung der Mandalorianer in „The Clone Wars“ verdankt „Open Seasons“ einiges. Während Traviss‘ Ideen und Konzepte für die Animationsserie weitestgehend ignoriert wurden, griffen Dave Filoni und George Lucas einige Elemente aus der Miniserie auf, primär die terroristische Mandalorianer-Gruppierung Death Watch, die auch in der Serie von einem Vizsla angeführt wird – allerdings Pre Vizsla und nicht Tor. Seither haben sich die Mandalorianer im Disney-Kanon in diverse Richtungen entwickelt, sei es in späteren Clone-Wars-Staffeln, in „Star Wars: Rebels“ oder natürlich in „The Mandalorian“, welches, nebenbei bemerkt, „Open Seaons“ inhaltlich in sehr groben Zügen als Jangos Kanon-Vorgeschichte neue Gültigkeit verleiht.

Zum Schluss noch ein paar Worte zu Ramón F. Bachs, dessen prominenteste Star-Wars-Arbeiten neben „Open Seasons“ wohl „Jedi vs. Sith“ und der Republic-Handlungsbogen „Infinity’s End“ sind. Bachs Zeichnungen passen ganz gut zum „funktionalen“ Charakter dieser Miniserie; für mich persönlich gehört er weder zu den stärksten, noch zu den schwächsten Star-Wars-Comickünstlern. Gerade seine Actionszenen sind äußerst dynamisch, seine Gesichter hingegen wirken für meinen Geschmack immer ein wenig zu kantig.

Fazit: Für sich allein betrachtet ist „Jango Fett: Open Seaons“ ein actionreicher und kurzweiliger, aber nicht besonders in die Tiefe gehender Origin-Comic für die Titelfigur, im Kontext der Entwicklung der Mandalorianer, gerade auch im Hinblick auf „The Clone Wars“ und den Disney-Kanon, aber essentielle Lektüre.

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Star Wars Expanded Universe: The Very Worst Of

Ich sagte es ja bereits: Obwohl ich das EU liebe, gibt es auch sehr viel Müll, und darum geht es in diesem Artikel. Anders als in seinem Gegenstück werde ich hier nicht einfach Werke aufzählen, sondern stattdessen Figuren und Konzepte, die ich ziemlich misslungen finde und bei denen ich froh bin, dass sie aus dem Kanon fliegen. Diese Elemente sollten die Autoren des neuen EU (und natürlich die Drehbuchautoren und Regisseure kommender Episoden und Spin-offs) bitte nicht wiederbeleben.
Ich muss dazu sagen, dass ich natürlich nicht das Ganze EU gelesen habe, gerade aus der Bantam-Ära (in den 90ern verlegte der Bantam-Verlag Star-Wars-Romane, bevor die Lizenz zu Del Ray ging) fehlt mir einiges. „Der Kristallstern“ gilt zum Beispiel unter Fans als schlechtester aller EU-Romane – ich habe ihn allerdings nicht gelesen (und ich habe es auch nicht vor), kann aber mögliche Figuren und Konzepte, die ihn so schlecht gemacht haben, deshalb nicht in diese Liste aufnehmen.

Superwaffen
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Schon der zweite Todesstern war nicht mehr ganz taufrisch, aber was dann im EU, vornehmlich den bereits erwähnten Romanen des Bantam-Verlages folgte, war wirklich lächerlich, da das Imperium oder sonstige Gruppierungen mit finsteren Absichten ständig mit neuen Superwaffen aufwarteten. Sonnenhammer, Darksaber, Galaxisgeschütz oder doch gleich noch ein weiterer Todesstern – das Konzept wird sehr schnell langweilig und spricht für die Ideenlosigkeit der Autoren. Ich hoffe inständig, dass die Episoden VII bis IX ohne eine neue Planeten-, Sonnen- oder wasauchimmer-zerstörende Monstrosität auskommen. Nach zwei Filmen und vielen Romanen, die sich des Konzepts bedienten, ist es ausgelutscht.

Monsterreihen mit rotierenden Autoren
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Den Anfang machte „Das Erbe der Jedi-Ritter“ („The New Jedi Order“) mit 19 Romanen und zwölf Autoren, und es folgten „Wächter der Macht“ („Legacy of the Force“) und „Das Vermächtnis der Jedi-Ritter“ („Fate of the Jedi“) mit jeweils neun Bänden und drei Autoren. Das soll nun nicht bedeuten, dass alles an diesen drei Serien per se schlecht war, immerhin findet sich ein Roman aus „Das Erbe der Jedi-Ritter“ sogar auf meiner Bestenliste, und ich muss auch zugeben, dass ich keine der drei Reihen komplett gelesen habe. Die Schwäche dieses Konzepts offenbart sich allerdings schon nach der Lektüre einiger Werke. Ich begrüße es ja eigentlich durchaus, wenn Geschichten in epischem Ausmaß erzählt werden, aber das ist schlicht zu viel des Guten.
Über diese drei Serien wurde bereits sehr viel geschrieben, und es gibt auch viel, was man an ihnen kritisieren kann. Manche Ideen sind durchaus brauchbar, andere weniger, aber darum geht es mir nicht einmal so sehr, sondern viel mehr um die Umsetzung. Die rotierenden Autoren sind dabei das größte Problem, da sie anscheinend bei allen drei Serien nicht in der Lage waren, ihre Arbeit aufeinander abzustimmen, bzw. der Verlag es nicht schaffte, seine Autoren richtig zu koordinieren. Da ich von „Wächter der Macht“ immerhin die ersten fünf Bände gelesen habe, wird mir diese Reihe als Fallbeispiel dienen. Das erste Problem ist der Fokus: Jeder der Autoren, in diesem Fall Troy Denning, Aaron Allston und Karen Traviss, hat einen anderen. In Traviss‘ Romanen nehmen Boba Fett und die Mandalorianer beispielsweise viel Raum an, bei den anderen Autoren wird dieser Subplot meistens lediglich in einem Nebensatz erwähnt. Auch die Charakterisierung lässt häufig zu wünschen übrig und ist inkonsistent, gerade in den ersten fünf Bänden ist Jacen praktisch ein Flummi, der ständig zwischen verschiedenen Stadien des moralischen Abstiegs hin und her springt.
Ich lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen, aber bisher sieht es aus, als würden Einzelromane und von einem Autor verfasste Trilogien einfach besser funktionieren.

Supermandalorianer
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Hier muss ich durchaus Einschränkungen machen: Generell finde ich Karen Traviss‘ Ideen für die Mandalorianer, ihre Kultur, Sitten, Bräuche etc. eigentlich ganz gelungen, und es wäre Verschwendung, wenn man die von ihr geschaffene mandalorianische Sprache einfach ad acta legen würde. Das Problem: Traviss schießt ziemlich weit übers Ziel hinaus. Man merkt sehr deutlich, dass die Mandalorianer ihre absoluten Lieblinge sind. In ihren Romanen sind die Mandos allen anderen Völkern und Gruppierungen intellektuell, gesellschaftlich, moralisch und auch sonst in jeder Hinsicht überlegen, während die eher fragwürdigen Handlungen zum Teil einfach wegrationalisiert werden.
Traviss‘ Version der Mandalorianer wurde allerdings im Großen und Ganzen schon aus dem Kanon gestrichen, bevor Disney Lucasfilm erwarb, da „The Clone Wars“ dieses Volk ziemlich radikal anders darstellte. Ob zum besseren oder schlechteren sei erst einmal dahingestellt.

Starkiller
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In der Tat wäre die Nennung von „The Force Unleashed“ und seinem Sequel wahrscheinlich besser, aber der Protagonist dieser beiden Spiele, Galen Marek alias Starkiller, steht hier symbolisch. Grundsätzlich sei gesagt: Ich mochte „The Force Unleashed“, das Spiel hat verdammt viel Spaß gemacht, „The Force Unleashed II“ dagegen ist ziemlich unterirdisch und fühlt sich eher an wie ein Expansion oder DLC zum ersten Teil. Während TFU storymäßig eher schwach ist, ist es trotz allem noch eine verhältnismäßig runde Sache, während TFU II ein völlig unausgegorenes Konglomerat schlechter Ideen ist. TFU als runde Sache gilt allerdings nur, wenn man das Spiel für sich betrachtet, im Kontext zu den Filmen und dem Rest des EU gilt das weniger. Oder, um es klipp und klar zu sagen: Starkiller ist viel zu mächtig, und die im Spiel geschilderte Formierung der Rebellenallianz viel zu simpel. Ersteres wäre als Teil der Spielmechanik noch zu verkraften, ist aber auch Teil der eigentlichen Geschichte, sodass am Ende das Gefühl hat, dass Starkiller nur deshalb sterben muss, damit die Episoden IV bis VI passieren können. Und in TFU II scheinen sich die Macher nicht einmal mehr darum zu scheren… Apropos TFU II, die ganzen Figuren, die als Klone zurückkehren (Starkiller, Sidious, Thrawn) verdienen fast einen eigenen Eintrag auf dieser Liste.

Vader ad infinitum
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Seit einigen Jahren gibt es den Trend, zwischen Episode III und IV spielende Miniserien mit Darth Vader in der Hauptrolle herauszugeben, die thematisch von der Dark-Times-Comicserie inspiriert sind, wobei „inspiriert“ als Wort hier zu schwach ist. Im Grunde lernt Vader in diesen Miniserien wieder und wieder dieselbe Lektion. „Darth Vader und das Geistergefängnis“ ist noch ganz gelungen, aber in den meisten anderen ähnlich gestalteten Comics gibt es nichts, was nicht schon in „Dunkler Lord: Der Aufstieg des Darth Vader“ oder „Dark Times“ behandelt worden wäre. Wiederholungen gefallen nicht, zumindest nicht in diesem Ausmaß.

Lord Vitiate
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Im Grund gilt hier dieselbe Thematik wie beim Starkiller-Eintrag auf dieser Liste. Lord Vitiate, der Sith-Imperator aus „The Old Republic“, ist nicht nur das schurkische Gegenstück zum übermächtigen Helden Starkiller, sondern steht auch symbolisch für vieles, was mir an „The Old Republic“ nicht gefällt. Star Wars als Gesamtfranchise hat die nicht zu leugnende Tendenz, gewisse Motive, Handlungsabläufe und Storyelemente immer wieder zu wiederholen. Ein Stück weit ist das auch in Ordnung, gerade, wenn das Ganze einen gelungenen Twist bekommt. So inspiriert sich „Knights of the Old Republic“ durchaus bei den Filmen, die Meister-Schüler-Beziehung von Revan und Malak erinnert stark an Sidious und Vader. Der Twist: Das Sidious-Gegenstück ist gleichzeitig der Held der Geschichte. „The Old Republic“ dagegen ist praktisch ein Best-of-Paket verschiedener beliebter Star-Wars-Elemente. Die Truppen der Republik orientiert sich sehr stark an der GAR aus Klonkriegszeiten (unter Fans ziemlich beliebt), das Sith-Imperium erinnert in vielerlei Hinsicht an das Galaktische Imperium und ganz allgemein ist das Design dem der Filme verdammt ähnlich, gerade wenn man bedenkt, dass zwischen TOR und Episode IV etwa 3000 Jahre liegen. Nirgends wird das so deutlich wie bei Sith-Imperator Vitiate, der von dem die Macher wohl wollten, dass er der größte, böseste und mächtigste aller Sith wird. Als solcher vereint er, unter anderem, Charakteristika von Darth Sidious, Darth Bane und Darth Nihilus, ohne allerdings an deren, nennen wir es einmal „Charme“, heranzukommen. Vitiate war praktisch von Geburt an böse, regiert sein Imperium über 1000 Jahre, ist absolut übermächtig und damit als Schurke schlicht verdammt langweilig. Es fehlt der Twist, der ihn irgendwie interessant machen könnte. Dieses Recyceln und Potenzieren von vorangegangenem Material ist leider eines der bestimmenden Merkmale von „The Old Republic“.
Ob Lord Vitiate aus dem Kanon fliegt ist allerdings noch nicht ganz klar, da der Kanonstatus von „The Old Republic“ unklar bleibt. Man könnte zwar theoretisch davon ausgehen, dass auch das MMORPG automatisch unter das von Disney geschaffene Legends-Label (sprich: „altes EU, das nicht mehr gültig ist, dessen Werke wir aber trotzdem weiterhin verkaufen wollen“) fällt oder nicht. Befragte Leute, die so etwas wissen könnten, hüllten sich bislang in Schweigen.

Siehe auch:
Star Wars Expanded Universe: The Very Best Of
Star Wars Expanded Universe: Things to Come