Batman: The Long Halloween Teil 1 & 2

Spoiler! Halloween 2021
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Story: Zu Beginn von Batmans (Jensen Ackles) Tätigkeit als Verbrechensbekämpfer ist Gotham City noch nicht bekannt als Stadt der durchgedrehten Freaks, sondern als Metropole des organisierten Verbrechens, die von Carmine „the Roman“ Falcone (Titus Welliver) mit eiserner Faust beherrscht wird. Gemeinsam mit Polizei-Captain James Gordon (Billy Burke) und Bezirksstaatsanwalt Harvey Dent (Josh Duhamel) will Batman Falcones Herrschaft über Gothams Unterwelt beenden. Doch auch andere haben es auf die Organisation abgesehen: Ein mysteriöser Serienmörder schaltet Mitglieder der Verbrecherfamilie aus. Da er immer an Feiertagen tötet, wird er schon bald „Holiday“ genannt. So beginnt eine ein Jahr dauernde Serie an Morden, die nicht nur Gotham City, sondern auch Batman, Gordon und Dent verändern und als „langes Halloween“ in die Annalen der Stadt eingehen wird…

Kritik: Halloween nähert sich einmal mehr, und damit beginnt auch wieder die Zeit, in der ich mich thematisch passendem Material widme – was wäre da besser geeignet als ein Film mit diesem Titel, auch wenn er bezüglich des Genres vielleicht nicht ganz so gut mit den Artikeln harmoniert, die noch geplant sind. Wie dem auch sei, da der zweite Teil von „Batman: The Long Halloween“ vor noch nicht allzu langer Zeit auf BluRay erschienen ist, passt das alles, Horror hin, Superhelden her, trotzdem relativ gut zusammen.

Die DC Universe Animated Original Movies haben immer wieder DC-Klassiker adaptiert, mit sehr unterschiedlichen Ergebnissen. Manche, etwa „Batman: The Dark Knight Returns“, sind durchaus gelungen, einige wenige wie „Batman: Under the Red Hood“ haben es sogar geschafft, ihre Vorlage zu übertreffen, andere hingegen blieben weit hinter ihren Möglichkeiten zurück – primär ist hier „Batman: The Killing Joke“ zu nennen, das sich trotz des Mitwirkens von Kevin Conroy und Mark Hamill als Griff ins Klo entpuppte. „The Long Halloween“, basierend auf der gleichnamigen, von 1996 bis 1997 erschienen Graphic Novel von Jeph Loeb und Tim Sale, ist der jüngste Klassiker, der als Animationsfilm adaptiert wurde, wie „The Dark Knight Returns“ in zwei Teilen. Nun taucht „The Long Halloween“ nicht nur regelmäßig auf den Listen der besten Batman-Comics auf und beeinflusste diverse Realverfilmungen massiv – sowohl Chris Nolan als auch Matt Reeves benennen „The Long Halloween“ als essentielle Vorlage ihrer Filme – sondern ist auch einer meiner persönlichen Favoriten, vielleicht sogar mein liebster Batman-Comic überhaupt. Loebs und Sales Werk ist eine monumentale und vor allem extrem atmosphärische Geschichte, die auf höchst gelungene Weise den Wandel Gothams von einer Mafia-kontrollierten Stadt zum Moloch der bunten Superkriminellen illustriert, zugleich eine wunderbare Hommage an Gangster-Filme im Allgemeinen und „The Godfather“ im Besonderen darstellt und nebenbei auch noch eine der besten Origins für Two Face liefert.

Dementsprechend war ich im Vorfeld eher skeptisch, nicht nur wegen des Killing-Joke-Fiaskos, sondern auch weil mir der Animationsstil der aktuellen DC Universe Animated Original Movies ursprünglich nicht unbedingt zusagte. Besagter Stil kam nicht nur bei diesem Film, sondern auch bei „Superman: Man of Tomorrow“ und „Justice Society: World War II“ zum Einsatz kam – diese sollen wohl innerhalb derselben Kontinuität spielen. Ich muss allerdings zugeben, dass dieses Urteil primär auf den Trailern basierte, da ich beide Filme nicht gesehen habe. In „The Long Halloween“ funktioniert dieser Animationsstil nach einer gewissen Gewöhnungsphase allerdings relativ gut und sorgt auch für flüssige Action und Bewegungsabläufe. Freilich ist es schon ein wenig schade, dass Tim Sales Zeichnungen in den Animationen kaum wiederzufinden sind, aber andererseits muss man zugeben, dass Sales komplexe und detaillierte Bilder deutlich schwerer (und teurer) umzusetzen wären als es bei beispielsweise Frank Miller („The Dark Knight Returns“) oder Ed McGuinness („Superman/Batman: Public Enemies“) der Fall war.

Inhaltlich ist „The Long Halloween“ eine recht pragmatische Adaption. Regisseur Chris Palmer und Drehbuchautor Tim Sheridan halten sich nicht sklavisch an die Vorlage oder fühlen sich verpflichtet, jede Szene eins-zu-eins genau in der Reihenfolge umzusetzen, wie es im Comic der Fall ist, sie bemühen sich aber dennoch, die Geschichte größtenteils intakt zu lassen und den Kern der Vorlage zu treffen – ein Ansatz, der meistens ziemlich gut funktioniert. Bei einem monumentalen Werk wie „The Long Halloween“ war ohnehin klar, dass selbst eine zweiteilige Adaption mit einer Laufzeit von etwas über drei Stunden nicht alle Subplots und Szenen umsetzen können würde. Der Auftritt des Riddlers etwa fehlt komplett und die sehr an „The Godfather“ erinnernde Eröffnungsszene des Comics wurde ebenfalls entfernt – wobei vielleicht gerade diese doch sehr deutliche Reminiszenz an Mario Puzo und Francis Ford Coppola der Grund dafür war.

Die Charakterisierung der meisten Figuren entspricht der des Comics, mit zwei größeren Ausnahmen: Batman und Catwoman (Naya Rivera, im Juli 2020 tragisch verstorben). Die Darstellung des Dunklen Ritters erinnert im Film stärker an die aus Frank Millers „Batman: Year One“, er ist unerfahrener, weniger kompetent und enigmatisch und macht mehr Fehler. Dieser Aspekt ist in der Graphic Novel zwar durchaus auch vorhanden, wird im Film aber weitaus stärker betont. Catwoman dagegen ist als Figur deutlich positiver angelegt – wo sie im Comic recht ambivalent bleibt, wird sie hier eindeutiger zu Batmans Verbündeter. Am deutlichsten tritt das während des Endkampfes auf: Wo Selina bei Loeb und Sale zuerst als Teil der Schurkenriege auftritt, die unter Two-Face‘ Führung gegen Carmine Falcone vorgeht, ist sie im Film von Anfang an auf Batmans Seite.

Die wahrscheinlich größte Änderung gegenüber der Vorlage findet sich bei der Identität des Holiday-Killers: Tatsächlich wird sie im Comic nie final aufgeklärt, stattdessen impliziert Loeb, dass es mehrere Holidays gab. Offiziell verhaftet und überführt wird Alberto Falcone (im Film gesprochen von Jack Quaid), aber auch Harvey und Gilda Dent (Julie Nathanson) sind sehr verdächtig. Tatsächlich empfand ich die Auflösung bzw. den Mangel an Auflösung immer als den schwächsten Teil der Vorlage. Der Film macht das Ganze eindeutiger, allerdings weiß ich nicht, ob mir diese Änderung gefällt. Wo Alberto Falcone bei Loeb nur scheinbar von Holiday getötet wird, ist er im Film tatsächlich sowohl unschuldig als auch tot, während Gilda die alleinige Täterin mit einer relativ intimen Verbindung zu Alberto und den Falcones ist. Diese Abwandlung beeinflusst das Gesamtkonstrukt nicht so sehr, wie es etwa bei der Verfilmung von „Batman: Hush“ der Fall war, sorgt aber dennoch dafür, dass sich der Fokus des Endes verschiebt.

Ansonsten ist definitiv noch die Sprecherriege positiv hervorzuheben. Nachdem Jensen Ackles in „Batman: Under the Red Hood“ bereits Jason Todd sprechen durfte, wurde er nun zum Dunklen Ritter „befördert“ und gibt dem noch unerfahrenen Batman eine passende Stimme. Auch der Rest des Casts weiß zu überzeugen, wobei zwei der Schurken sich (mal wieder) sehr stark an „Batman: The Animated Series“ orientieren. Nach „Batman: Arkham Origins“ und „Batman: Assault on Arkham“ spricht Troy Baker ein weiteres Mak den Joker und klingt auch hier sehr nach Mark Hamill, während Josh Duhamel zwar zum ersten Mal als Harvey Dent zu hören ist, seine Performance als Two Face aber eindeutig wie eine Hommage an Richard Moll klingt.

Fazit: Gelungene Verfilmung eines Batman-Klassikers in zwei Teilen, der meistens die richtige Balance zwischen Vorlagentreue und Eigenständigkeit gelingt.

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The Death of Superman

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Story: Eigentlich könnte alles gut: Superman (Jerry O’Connell) ist Mitglied der Justice League, Beschützer von Metropolis und schafft es auch endlich, sich seiner Freundin Lois (Rebecca Romijn) zu öffnen. Trotz Hemmungen schafft er es, ihr zu gestehen, dass er Superman ist. Unglücklicherweise kommt just in diesem Moment das Monster Doomsday auf die Erde und schaltet einen nach dem anderen die komplette Justice League aus. Nur der Mann aus Stahl kann die übermächtige Kreatur stoppen…

Kritik: „The Death of Superman“ war das Comicereignis der frühen 90er, mit dem DC gegen rückläufige Verkaufszahlen vorgehen wollte. Darüber hinaus gilt es als Paradebeispiel des gestorbenen und wieder zurückgekehrten Helden; diese Handlungsentwicklung wurde in den folgenden Jahren und Jahrzehnten in derart inflationärem Ausmaß angewendet, dass es inzwischen kaum noch einen Superhelden bei DC oder Marvel gibt, der nicht schon einmal gestorben und wiederauferstanden ist. Dennoch gilt „The Death of Superman“ als essentieller Teil des Superman-Kanons, obwohl ich gestehen muss, dass ich nur Teile dieses doch recht umfangreichen Handlungsbogens gelesen habe. Auch adaptiert wurde er schon mehrfach; zum ersten Mal, zumindest teilweise, im Rahmen der Serien „Justice League“ und „Justice League Unlimited“, die in verschiedenen Episoden Elemente wie die Kreatur Doomsday oder auch Supermans (vermeintlichen) Tod und sein Begräbnis übernahmen, diesen jedoch einen neuen Kontext gaben.

Als Warner 2007 die Reihe „DC Universe Animated Original Movies“ startete, war mit „Superman: Doomsday“ eine Adaption von „The Death of Superman” der erste Eintrag in dieser Filmreihe – es handelt sich dabei allerdings um eine sehr kondensierte Umsetzung, die keinen besonders guten Ruf genießt und ziemlich vergessenswert ist. Auch für „Batman v Superman: Dawn of Justice“ wurden Elemente aus „The Death of Superman” aufgegriffen (vornehmlich der Tod Supermans durch Doomsday), aber ein weiteres Mal in völlig anderem Kontext.

Die im Juli 2018 erschienene zweite direkte Adaption der Story, dieses Mal mit dem Originalnamen, gehört ebenfalls zu den „DC Universe Animated Original Movies“ und, mehr noch, zu den Filmen dieses Labels, die miteinander verknüpft sind und aufeinander aufbauen. Dieses „DC Animated Movie Universe“ ist in gewissem Sinne der Nachfolger des grandiosen und unerreichbaren DCAU und basiert größtenteils auf den New-52-Comics. Mit „The Judas Contract“ wurde allerdings bereits einmal eine weitaus ältere Geschichte für diese Kontinuität adaptiert, und mit „The Death of Superman“ verhält es sich ähnlich. Ich muss zugeben, ich bin nicht der größte Fan des „DC Animated Movie Universe“, der Animationsstil sagt mir nicht allzu sehr, viele der New-52-Geschichten lassen eher zu wünschen übrig und ganz allgemein können es diese Filme einfach nicht mit dem DCAU aufnehmen.

Allerdings muss ich zugeben: „The Death of Superman“ ist schon ziemlich gelungen und zeigte vor allem, wie sehr „Batman v Superman“ bei der Umsetzung dieses Stoffes doch versagt hat. Trotz der ziemlich geringen Laufzeit schafft der Film es, die Figuren und ihren Platz in der Geschichte passend zu etablieren. „The Death of Superman“ zeichnet sich weder durch eine besonders komplexe Handlung, noch durch Innovation aus, funktioniert aber. Man könnte diesen Film als „ökonomisch“ im positiven Sinne bezeichnen: Er steckt sich ein Ziel und erreicht dieses schnörkellos und auf direktem Weg – nicht mehr, aber auch nicht weniger. Das gilt besonders für die emotionale Ebene. Dabei profitiert „The Death of Superman“ durchaus davon, dass die Figuren bereits etabliert wurden, zugleich sind die anderen Filme des „DC Animated Movie Universe“ aber tatsächlich nicht essentiell, denn alles, was man wissen muss, wird durch Dialoge und Figureninteraktion knapp, aber eben nicht zu knapp, etabliert. Trotz des Umstandes, dass man weiß, wie die Geschichte letztendlich ausgeht, funktioniert der letztendlich Tod Supermans eben doch auf emotionaler Ebene. Anders als bei „Batman v Superman“ spürt man das Gewicht der Entscheidungen und was alles auf dem Spiel steht, wenn Doomsday nicht aufgehalten wird.

Natürlich hängt die Effektivität von „The Death of Superman“ auch mit den Sprechern zusammen, Jerry O’Connell und Rebecca Romijn machen einen sehr guten Job und vermitteln die Emotionen ihrer Figuren glaubhaft. Auch Rosario Dawson als Wonder Woman fand ich sehr gelungen. Mit Jason O’Mara als Batman und Rainn Wilson als Lex Luthor habe ich dagegen eher Probleme – nicht, dass sie per se schlecht wären, aber Kevin Conroy und Clancy Brown haben die Messlatte im DCAU nun einmal derart hochgelegt, dass nur wenige sich daran messen können.

Fazit: „The Death of Superman“ ist eine überraschend gelungene Umsetzung der gleichnamigen Story, geradlinig, aber emotional. die noch einmal zeigt, auf welch eklatante Art und Weise „Batman v Superman“ versagt hat.

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Batman und Harley Quinn

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Story: Poison Ivy (Paget Brewster) hat sich mit dem Floronic Man (Kevin Michael Richardson) verbündet, um alles Leben auf der Erde in botanische Hybriden zu verwandeln, um so den Klimawandel zu stoppen. Batman (Kevin Conroy) und Nightwing (Loren Lester) können das natürlich nicht zulassen. Nur eine Person kann ihnen dabei helfen, Ivy aufzuspüren: Die rehabilitierte Harley Quinn (Melissa Rauch). Die ehemalige Geliebte des Jokers mag zwar dem Verbrechen abgeschworen haben, ist aber nach wie vor nicht besonders umgänglich, doch Batman und Nightwing haben keine Wahl, wenn sie Ivy und den Floronic Man stoppen wollen…

Kritik: Als Batman-Fan hat man es dieser Tage nicht leicht. Nicht nur die Realfilme enttäuschen, auch aus dem Animationsbereich, einstmals ein Qualitätsgarant, kommt bestenfalls suboptimale Ware (die einzige Ausnahme ist „The Lego Batman Movie“). Dabei klingen die Konzepte eigentlich sehr vielversprechend, sei es eine Adaption von „The Killing Joke“ oder, wie hier, ein Revival von „Batman: The Animated Series“. Gerade darauf habe ich, wie so viele andere auch, gewartet, seit Warner mit den „DC Universe Animated Original Movies“ loslegte. Umso enttäuschender ist das Ergebnis.

Zugegebenermaßen war es durchaus nett, eine den technischen Standards angepasste Version des klassischen Animationsstils zu sehen, das ist im Grunde aber auch schon das Beste, was sich über „Batman und Harley Quinn“ sagen lässt. Leider orientierte sich Bruce Timm, der die Story verfasste und zusammen mit Jim Krieg auch das Drehbuch schrieb, nicht an der Crème de la Crème des DCAU (wie etwa „Batman: Mask of the Phantasm“ oder „Two Face“), sondern griff den Grundplot der Episode „Harley’s Holiday“ auf (Batman muss sich mit einer zumindest scheinbar rehabilitierten Harley Quinn verbünden, um ein Verbrechen aufzuklären), die sich zufälligerweise auch als Bonusmaterial auf der BD befindet. Nun ist „Harley’s Holiday“ keineswegs eine schlechte Episode und tatsächlich ziemlich witzig und kurzweilig, aber für die Rückkehr dieses Animationsstils hätte ich mir doch etwas anderes gewünscht, etwas das, der emotionalen Intensität der oben erwähnten Beispiele zumindest nahe kommt.

Im Grunde ist „Batman und Harley Quinn“ ein Brückenschlag zwischen „Batman: The Animated Series“ und der Adam-West-Serie aus den 60ern, kombiniert mit ziemlich krudem, selbstironischem und mitunter äußerst anzüglichem Humor, der ein wenig an „Deadpool“ erinnert. Nicht, dass es diese Art von Humor im DCAU nicht auch gegeben hätte, aber die strenge Zensur veranlasste die Autoren damals, derartige Witze und Anspielungen weitaus subtiler zu gestalten, während „Batman und Harley Quinn“ diesbezüglich sehr plump daherkommt. Manchmal funktionieren die Gags ganz gut, viele fallen aber höchst flach und unamüsant aus. Musste der ausgedehnte Furz-Witz wirklich sein? Insgesamt ist „Harley’s Holiday“ traurigerweise die bessere, lustigere und pointiertere Umsetzung dieses Plots. Über die beiden Schurken muss man ohnehin keine Worte verlieren, sie sind kaum mehr als Staffage. Letztendlich handelt es sich hierbei weniger um ein Geschenk an die Fans der klassischen Animationsserie, sondern eher um einen Versuch, aus Harleys aktueller Popularität noch mehr Gewinn herauszupressen.

Selbst die Sprecherriege ist durchwachsen. Mit Kevin Conroy und Loren Lester kehren zwei DCAU-Veteranen zurück. Conroy spricht Batman gewohnt routiniert, wird vom Material aber kaum gefordert. Loren Lester klingt trotz seines fortgeschrittenen Alters immer noch sehr jugendlich, bekommt aber ebenfalls kaum brauchbares Material. Was ist nur aus dem Nightwing der Episode „Old Wounds“ geworden, der mit sich selbst, seiner Identität und Batmans Methoden haderte? Und schließlich wäre da noch Melissa Rauch, die Arleen Sorkin als Harley Quinn mehr schlecht als recht ersetzt. Irgendwie passt ihre Stimme einfach nicht. Ich kann mir nicht helfen, ich höre immer nur Bernadette, auch wenn die Stimmlage nicht ganz so hoch ist.

Immerhin haben die Macher den Anstand, wenigstens einmal Shirley Walkers ikonisches Batman-Thema einzubauen, wenn sie mit Michael McCuistion, Lolita Ritmanis und Kristopher Carter schon drei Komponisten verpflichten, die unter Walker bereits an „Batman: The Animated Series“ arbeiteten. Es ist trotzdem verdammt schade, dass es nicht einmal einen großen, dramatischen Auftritt des Dunklen Ritters gibt, bei dem er mit weit ausgebreitetem Umhang durch ein Fenster bricht, begleitet von besagtem Thema. Ist das denn zu viel verlangt?

Fazit: Trotz ansehnlicher Animationen erweist sich „Batman und Harley Quinn“ als ziemlich Enttäuschung. Ein „in den besten Momenten halbwegs amüsant“ reicht für ein Revival von „Batman: The Animated Series“ einfach nicht aus. Nächstes Mal bitte wieder mit etwas Herzblut.

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Siehe auch:
Batman: The Animated Series
Batman: The Killing Joke

Batman: The Killing Joke

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Story: Nach einem verpatzten Fall haben Batman (Kevin Conroy) und Batgirl (Tara Strong) ein Zerwürfnis, was zur Folge hat, dass Barbara Gordon das Cape an den Nagel hängt. Derweil bricht der Joker (Mark Hamill) aus dem Arkham Asylum aus, dieses Mal mit einem besonders beunruhigenden Vorhaben: Er will der Welt zeigen, dass jeder Mensch so sein kann wie er, wenn er nur einen wirklich schlechten Tag hat. Das Opfer seiner Wahl ist Comissioner Gordon (Ray Wise): Der Joker paralysiert Barbara und entführt Gordon, um ihn mental zu brechen, während Batman alles in seiner Macht stehende tut, um den Wahnsinnigen zu finden und seinen Freund zu retten…

Kritik: Kaum eine Liste der besten Batman-Comics kommt ohne Alan Moores und Brian Bollands „The Killing Joke“ aus; die bahnbrechende Graphic Novel gilt als DIE Joker-Geschichte und ist einer der einflussreichsten Comics in Batmans inzwischen fast achtzigjähriger Geschichte. Eine Umsetzung im Rahmen der „DC Universe Animated Original Movies“, am besten mit Kevin Conroy und Mark Hamill in ihren ikonischen Rollen, war lange ein Fantraum, der sich nun erfüllt hat. Leider ist dieser Film mal wieder ein Beweis dafür, dass erfüllte Träume oft einen bitteren Beigeschmack haben.

„The Killing Joke“ ist ein verhältnismäßig kurzes Werk und erzählt seine Geschichte knapp und schnörkellos ohne unnötigen Ballast – für eine Filmadaption mit über einer Stunde Laufzeit ist der Comic jedoch definitiv zu kurz. Deshalb entschied man, die Handlung zu strecken: Dem eigentlichen Plot des Comics ist ein Prolog vorangestellt, der dem Publikum Batgirl als Figur näher bringen soll. Auf dem Papier klingt das eigentlich ganz gut: Hin und wieder wird Moore (mitunter sogar von sich selbst) dafür kritisiert, dass Barbara Gordon in „The Killing Joke“ auf ihre Rolle als Opfer reduziert und lediglich durch ihre Beziehungen zu Batman und ihrem Vater definiert wird – eine größere Rolle für die Figur könnte dem Abhilfe schaffen. Und dann fungiert Brian Azzarello, eine Experte für düstere und grimmige Stoffe, auch noch als Autor. Leider ist der Schuss trotzdem nach hinten losgegangen und löste eine Kontroverse aus, vor allem deshalb, weil Batman und Batgirl in diesem Prolog miteinander schlafen. Irgendwie glaube ich, dass Produzent Bruce Timm dahinter steckt, schon im DC Animated Universe hat er Bruce und Barbara miteinander verkuppelt. Wie dem auch sei, mal wieder schießt die Kontroverse leicht am Ziel vorbei, die (praktisch nicht vorhandene) Sexszene ist nicht das eigentliche Problem, sondern ihr Kontext. Der Prolog versagt nämlich auf ganzer Linie und hat für die eigentliche Geschichte keinerlei Mehrwert. Entweder hätte man den Prolog anders konzipieren oder die Handlung von „The Killing Joke“ besser anpassen müssen, so besteht dieser Film aus zwei Hälften, die thematisch und atmosphärisch einfach nicht zusammenpassen – man merkt deutlich, dass ab der zweiten Hälfte die Vision eines anderen Autoren übernimmt. Egal, wie man Barbara Gordons Rolle in Moores Comic nun bewertet, in ihrem Kern ist es nun einmal eine Geschichte, die das Verhältnis zwischen Batman und dem Joker thematisiert. Schlimmer noch: Der Prolog hat keinen Mehrwehrt, er ist nicht interessant oder spannend und zeigt Barbara nur in noch stärkerem Ausmaß als von Batman abhängig. Hätte ich diesen Film konzipieren müssen, hätte ich für die erste Hälfte einen weiteren Comic herangezogen: „The Man Who Laughs“ von Ed Brubaker und Doug Mahnke. Diese Graphic Novel hat eine ähnliche Länge wie „The Killing Joke“, baut stark auf dem Inhalt von Moores Meisterwerk auf, thematisiert die erste Begegnung zwischen Batman und dem Joker und ist das ideale Begleitwerk. Und selbst mit dem Vorsatz, Batgirl als Figur auszugestalten hätte man den Prolog weitaus besser gestalten können.

Der Teil des Films, der tatsächlich „The Killing Joke“ adaptiert, tut das, ähnlich wie die Filmversion von „Batman: Year One“ auch sehr vorlagengetreu und ohne nennenswerte Änderungen, Hinzufügungen oder Auslassungen. In einem Aspekt geht diese Adaption auch vollständig auf: Der Cast ist exzellent. Kevin Conroy, Mark Hamill und Tara Strong sprechen Batman, den Joker und Batgirl nun teilweise schon seit über zwanzig Jahren, man merkt, dass sie ihre Figuren in- und auswendig kennen. Ray Wise, bekannt als Charles Scherbatsky in „How I Met Your Mother“ und Satan in „Reaper“, macht sich als James Gordon ebenfalls sehr gut. Das selbe lässt sich über die Animationen leider nicht immer sagen. Brian Bollands Stil ist natürlich viel zu detailreich, als dass man ihn so gut übernehmen könnte, wie es beispielsweise bei Ed McGuiness („Superman/Batman: Public Enemies“) oder David Mazzuchelli („Batman: Year One“) der Fall war. Es gibt zwei, drei Szenen, die es tatsächlich schaffen, die alptraumhafte Intensität von Bollands Zeichnungen zu reproduzieren, darunter der Angriff auf Barabara Gordon und der erste Blick des Jokers auf sein entstelltes Gesicht, aber davon abgesehen bleibt die Animation oft hinter ihren Möglichkeiten zurück, wirkt zum Teil ungelenk und ist einfach nicht ganz so, wie man das bei einem derart prestigeträchtigen Projekt erwarten würde.

Fazit: Im Großen und Ganzen ist die Adaption von „The Killing Joke“ eher enttäuschend. Die erste halbe Stunde taugt leider nichts und sollte am besten übersprungen werden. Und obwohl sich der Rest des Films penibel an die Vorlage hält, wird man doch das Gefühl nicht los, dass da noch mehr drin gewesen wäre. Ich würde sogar so weit gehen zu behaupten, dass der zumindest halbwegs ähnlich gelagerte „Batman Beyond: Return of the Joker“ als Film weitaus intensiver und eindrücklicher ist als die Killing-Joke-Adaption.

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Siehe auch:
Batman: Year One
Batman: Under the Red Hood
Batman: The Dark Knight Returns Teil 1
Batman: The Dark Knight Returns Teil 2

Batman: Assault on Arkham

Happy Birthday Batman
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Story: Selbst wenn der Riddler (Matthew Gray Gubler) in Arkham einsitzt, ist er noch gefährlich, denn er besitzt Informationen, die die Regierungsagentin Amanda Waller (C.C.H. Pounder) dringend benötigt. Um an diese Informationen heranzukommen, versammelt sie die Suicide Squad, ein Team aus Superschurken, bestehend aus Deadshot (Neal McDonough), Harley Quinn (Hynden Walch), Captain Boomerang (Greg Ellis), Killer Frost (Jennifer Hale), Black Spider (Giancarlo Esposito) und King Shark (John DiMaggio), um ins Arkham Asylum einzubrechen und diese Informationen zu beschaffen. Ein Einbruch in die berühmte Anstalt ist allerdings kein Zuckerschlecken, immerhin sitzen dort Psychopathen wie der Joker (Troy Baker), und wer nach Gotham kommt, muss darüber hinaus damit rechnen, auch auf Batman (Kevin Conroy) zu treffen…

Kritik: Seit „The Dark Knight Returns“ habe ich keine DC Universe Animated Original Movies mehr besprochen, was vor allem den Grund hat, dass nach der Miller-Adaption keine mehr in Deutschland erschienen sind, aber auch, weil sie qualitativ eher nachgelassen haben. Dies liegt vor allem daran, dass einerseits sehr viele aktuelle Geschichten, vor allem New-52-Material, adaptiert wurde, bei dem man sich fragt, ob es nun wirklich nötig war, das zu einem Zeichentrickfilm zu verarbeiten, und dass der Fokus stark verengt wurde. Bereits seit einigen Jahren konzentrieren sich alle DCUAO-Filme auf Batman, Superman oder die Justice League, was sehr schade ist, denn im DC-Universum gibt es viele interessante Figuren, die sich gut in einem eigenen Film machen würden.
Wie dem auch sei, „Batman: Assault on Arkham“ (das auch wieder hierzulande erschienen ist) ist jedenfalls ein ziemlich interessantes Objekt, und das in vielerlei Hinsicht. Obwohl er in der Kontinuität der Arkham-Spiele stattfindet (nach „Arkham Origins“ und vor „Arkham Asylum“), basiert er letztendlich doch auf einem Originaldrehbuch und hat keine Comicvorlage. Darüber hinaus ist der Titel eigentlich falsch und wohl vor allem auf den oben erläuterten, eingeschränkten Fokus zurückzuführen. Batman kommt in diesem Film zwar vor, spielt aber letztendlich nur eine Nebenrolle, ein passenderer Titel wäre: „Suicide Squad: Assault on Arkham“ gewesen.
Das Design ist, wie nicht anders zu erwarten, stark an das der Arkham-Spiele angelehnt (inklusive des etwas übertriebenen Fanservice), vor allem die diversen Batman Schurken, die im Verlauf des Films auftauchen, sowie einige der Örtlichkeiten (das Asylum selbst, die Iceberg Lounge etc.), sorgen für Wiedererkennungswert. Stimmung und Atmosphäre des Films unterscheiden sich allerdings stark von denen der Spiele – diese sind grimmiger, ernster und dramatischer. „Assault on Arkham“ ist vom Tonfall her dagegen sehr viel lockerer und humorvoller. Parallelen zu Marvels „Guardians of the Galaxy“ lassen sich nicht von der Hand weisen. Der eigentliche Plot ist vergleichsweise dünn, es geht vor allem um die Figuren, ihre Interaktion und die Situationen, in die sie geraten. Bei der Suicide Squad handelt es sich nur eben nicht um Außenseiter, sondern um Mörder und Psychopathen. Dennoch funktioniert das Ganze in den ersten beiden Dritteln des Films verdammt gut und ist auch sehr unterhaltsam, die Charakterdynamik stimmt, der Humor ist schwarz und treffsicher.
Die größte Schwäche ist der dritte Akt: Nach einem Massenausbruch der Insassen der Anstalt (der wie eine Zeitrafferversion des Spiels „Arkham Asylum“ wirkt und wohl vor allem deshalb stattfindet, damit noch mehr Batman-Schurken einen kurzen Auftritt bekommen können) findet eine Fokusverschiebung auf den Konflikt Batman-Joker statt, um das Auftauchen des Dunklen Ritters im Filmtitel doch noch zu rechtfertigen. Leider passt dieses Finale nicht so recht zum Rest des Films, beim Showdown sind mit Deadshot und Harley sogar nur noch zwei Mitglieder der Squad anwesend, was schon verdammt schade ist.
Die Sprecher der Figuren sind, wie so oft bei den DCUAOM, ziemlich gut gewählt, vor allem, weil viele von ihnen die jeweilige Figur bereits in den Arkham-Spielen gesprochen haben, sei es Kevin Conroy (ohnehin DER Batman), Troy Baker (der bereits in „Arkham Origins“ bewies, dass er Mark Hamill ziemlich gut imitieren kann) oder Nolan North (der sowohl in „Arkham City“ als auch „Arkham Origins“ dem Pinguin seine Stimme lieh). Besonders gefreut habe ich mich allerdings über C.C.H. Pounder als Amanda Waller – Pounder sprach diese Rolle bereits mit Bravour in „Justice League Unlimited“ und absolvierte einen Cameo-Auftritt in „Arkham Origins“. Ebenso erfreulich finde ich, dass Waller hier wieder fett ist. Mit dem New-52-Reboot von DC wurden viele Figuren einer optischen Generalüberholung unterzogen, dazu gehörte auch, dass Amanda Waller nun plötzlich schlank und attraktiv war, was ich ziemlich bescheuert fand (und finde). Was Waller als Figur unter anderem so interessant macht ist, dass sie eben gerade nicht wie eine stereotype attraktive Frau aus einem Superheldencomic aussieht, aber trotzdem eine der gefährlichsten Figuren des DC-Universums ist – diesen Gegensatz findet man nur bei wenigen anderen Figuren.
Fazit: „Assault on Arkham“ mag nicht wirklich ein Batman-Film sein, aber als Suicide-Squad-Film mit unterhaltsamer Action und viel schwarzem Humor funktioniert er sehr gut, auch wenn der dritte Akt nicht so recht zum Rest passt.

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Happy Birthday Batman:
Prämisse
Batman: Gotham Noir

Batman: The Dark Knight Returns Teil 2

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Story: Die Situation beginnt zu eskalieren. Zwar konnte Batman (Peter Weller) die Mutanten und Two-Face besiegen, doch der Joker (Michael Emerson), inspiriert von Bruce Waynes Rückkehr ins Fledermauskostüm, schickt sich ebenfalls an, alte Gewohnheiten wieder aufzunehmen. Darüber hinaus ist die neue Leiterin der Polizei von Gotham, Ellen Yindel (Maria Canals Barrera), Batman weitaus weniger wohlgesonnen als der inzwischen im Ruhestand befindlichen James Gordon (David Selby). Und schließlich beginnt auch der Präsident der Vereinigten Staaten (Jim Meskimen), sich für den Dunklen Ritter zu interessieren: Sollte Batman außer Kontrolle geraten, hat er noch ein Ass im Ärmel, ein Ass mit einem roten „S“ auf der Brust (Mark Valley)…

Kritik: Im zweiten Teil der Verfilmung von Frank Millers bahnbrechender Graphic Novel „The Dark Knight Returns“ setzten sich viele Merkmale, egal ob positiv oder negativ, des ersten Teils fort: Der Animationsstil ist derselbe, die Sprecher der Figuren bleiben dieselben (neue Figuren natürlich ausgenommen) etc.
Dennoch gibt es, der Vorlage geschuldet, bezüglich Tempo und Inhalt einige Veränderungen. Während sich die Handlung des ersten Teils (bzw. der ersten Hälfte der Vorlage) noch eher gemächlich bewegte und auf Gotham konzentrierte, wird es im zweiten Teil lauter, schneller und die Welt wird größer – u.a. absolvieren Superman und Green Arrow Auftritte, und das Auftauchen des Jokers sorgt immer für Furore.
Nach wie vor folgt die Adaption dem Verlauf sehr genau, auch wenn nach wie vor die inneren Monologe des Titelhelden fehlen und die Mediensatire und -kritik noch weiter zurückgefahren wird. Dafür sind einige Handlungsverläufe im Film nachvollziehbarer und ausführlicher dargestellt, etwa die Auseinandersetzung Batmans und des Jokers auf dem Jahrmarkt oder die Situation nach dem atomaren Anschlag – vor allem bei Letzterem sind Atmosphäre, Auswirkungen und Emotionen der Betroffenen im Film schlicht besser umgesetzt als im Comic. In diesem Zusammenhang entschlossen sich die Macher, die Rollen von Gordon und Green Arrow ein wenig auszudehnen, was ebenfalls positiv auffällt.
Sehr gelungen ist die Auseinandersetzung zwischen Batman und Superman, die ebenfalls ein wenig mehr Platz findet. Das Verhältnis der beiden ikonischsten Figuren von DC-Comics wurde hier sehr gut dargestellt. Ganz allgemein war Millers Beschreibung ihrer Beziehung in „The Dark Knight Returns“ wegweisend. Zuvor wurden sie zumeist als „Superfreunde“ dargestellt. Hier jedoch sind sie Männer mit sehr verschiedenen Weltsichten, die sich dennoch gegenseitig sehr respektieren. Ironischerweise gelang es Miller in späteren Werken nicht wieder, an diese gelungene Darstellung anzuknüpfen: In „The Dark Knight Strikes Again“ und „All-Star Batman“ verkommt Superman zum Volldepp, der von Batman nach Belieben manipuliert wird. Zwar mag ich Batman lieber als Superman, aber diese Darstellung hat der Mann aus Stahl nun wirklich nicht verdient.
In Bezug auf die Sprecher fällt das Urteil ähnlich aus wie beim ersten Teil. Nach wie vor finde ich Peter Weller als Batman recht ungeeignet. Die Neuzugänge zu passend, aber nicht herausragend. Michael Emerson ist ein guter Joker, bleibt aber hinter Mark Hamill und John DiMaggio zurück. Ganz ähnlich verhält es sich mit Mark Valley und seinen DCAU-Counterparts Tim Daly und George Newbren.
Fazit: Durchaus gelungener zweiter Teil der sehr vorlagengetreuen Verfilmung mit ähnlichen Stärken und Schwächen wie der erste Teil.

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Siehe auch:
Batman: Gotham Knight
Wonder Woman
Superman/Batman: Public Enemies
Justice League: Crisis on Two Earths
Batman: Under the Red Hood
Superman/Batman: Apocalypse
All-Star Superman
Batman: Year One
Batman: The Dark Knight Returns Teil 1

Batman: The Dark Knight Returns Teil 1


Story: Zehn Jahre sind vergangen, seit Batman (Peter Weller) zum letzten Mal gesichtet wurde. Der siebzigjährige Comissioner Gordon (David Selby) steht kurz vor dem Ruhestand, während der ebenfalls gealterte Bruce Wayne nicht mehr weiß, was er mit sich anfangen soll und in Autorennen sein Leben scheinbar sinnlos riskiert. Allerdings ist die Lage in Gotham City schlimmer als zuvor. Wegen einer Bande, die sich als „Die Mutanten“ bezeichnet, steigt die Kriminalität immer weiter an. Als dann auch noch der scheinbar geheilte Harvey Dent (Wade Williams) kurz nach seiner Entlassung verschwindet und wieder als Two-Face aktiv wird, legt auch Bruce Wayne noch einmal Umhang und Maske an, um als Dunkler Ritter für Ordnung zu sorgen. Doch trotz seines Sieges über Dent stellt sich angesichts der Mutantenbedrohung schon bald die Frage, ob ein gealterter Batman den neuen Gefahren Gothams gewachsen ist…

Kritik: Frank Miller ist einer der beliebtesten und zugleich gehasstesten Autoren, der je für Batman geschrieben hat. Sein „Frühwerk“ wird unter Fans und Kennern generell sehr geschätzt und ohne ihn wären Batman und Daredevil sicher nicht so erfolgreich und beliebt, wie sie es sind. In den 90ern begann Miller allerdings damit, „Sin City“ zu schreiben. Während auch diese Serie noch sehr beliebt ist und ich sie ebenfalls schätze, beginnt doch damit das Problem: Frank Miller hat nie wieder damit aufgehört, „Sin City“ zu schreiben. Natürlich, gewisse Tendenzen und Parallelen gab es schon in seinen vorherigen Werken, aber alles, was er ab den späten 90ern geschrieben hat, ist praktisch „Sin City“ in anderem Gewand, selbst wenn es sich dabei um die Geschichte des Spartaners Leonidas handelt. Erschwerend hinzu kommt, dass sein Spätwerk mitunter äußerst abstrus ist. Bei „All-Star Batman and Robin the Boy-Wonder“, „The Dark Knight Strikes Again“, aber auch seine Regiearbeit „The Spirit“ scheint sich Miller hauptsächlich darauf zu konzentrieren, das Vorlagenmaterial zu dekonstruieren und ad absurdum zu führen, wobei er allerdings die Geschichte, die er erzählen will, völlig aus den Augen verliert. Ich gebe zu, für „All-Star Batman“ habe ich eine gewisse Schwäche (nicht zuletzt wegen Jim Lees fantastischen Zeichnungen), was aber nichts daran ändert, dass diese Miniserie mitunter äußerst dämlich ist. Insofern ist es schön, durch die DCUAOM-Adaption von „The Dark Knight Returns“ an Millers glorreiche Tage erinnert zu werden. „The Dark Knight Returns“ gilt als Millers einflussreichstes und bestes Werk – Ersteres lässt sich nicht bestreiten, ich persönlich ziehe allerdings „Batman: Year One“ vor – und führt nach wie vor viele Batman- und sogar Comichitlisten an. Gerade in diesem Jahr wurde „The Dark Knight Returns“ wieder sehr interessant, da es auch eine der wichtigsten Inspirationsquellen für „The Dark Knight Rises“ ist. Konsequenterweise entschied man sich, diese doch sehr komplexe Graphic Novel zweiteilig zu verfilmen und erfreulicherweise ist der erste Teil der Verfilmung auch hierzulande erschienen (was sicherlich mit dem Nolan-Finale zusammenhängt), nachdem die beiden vorangegangenen DCUAOMs „Justice League: Doom“ und „Superman vs. the Elite“ das leider nicht geschafft haben.
Wie schon bei der Adaption von „Year One“ ist der Stil eine Mischung des „normalen“ DCUAOM-Stils (in Reinform zu sehen in „Justice League: Crisis on Two Earths“) und den Zeichnungen der Vorlage. Vor allem in Bezug auf das Figurendesign orientierte man sich stark an den Bildern Frank Millers, wir haben es hier mit einem sehr bulligen Batman zu tun. Ich muss zugeben, mit Millers Batman-Design (extrem bulliger Batman mit winzigen Ohren) war ich nie ganz zufrieden, aber zur vorlagentreuen Adaption gehört das eben dazu.
Die Farbgebung ist ein wenig kräftiger und wirkt alles in allem nicht ganz so „dreckig“ und rau wie in der Vorlage. Sehr schön gelungen ist das Miller-typische Spiel mit den Schatten, das an manchen Stellen auch ein wenig an die nicht minder gelungene Animationsarbeit von „Batman: The Animated Series“ erinnert.
Handlungstechnisch wurde die Graphic Novel sehr genau adaptiert, allerdings gibt es dennoch einige Unterschiede. Die Medienpräsenz etwa wurde zurückgefahren – in der Vorlage wurde die Handlung fast ständig von Medienreaktionen auf die aktuelle Lage, Batmans Rückkehr etc. unterbrochen, was im Film auf das Nötigste reduziert wurde. Einerseits geht dadurch natürlich ein wenig an Hintergrund und Tiefe sowie satirischem Element verloren, andererseits hilft diese Reduzierung allerdings auch dabei, die Geschichte etwas stringenter zu gestalten.
Die zweite Änderung betrifft die bei Frank Miller häufig anzutreffenden inneren Monologe. Während diese in der Verfilmung von „Year One“ direkt übernommen wurden, fehlen sie in Dark-Knight-Returns-Adaption völlig – ein wenig ironisch, wenn man bedenkt, dass es diese Graphic Novel war, die dieses Stilmittel unter Comicschaffenden wirklich populär gemacht hat. Nur an zwei Stellen im Film hört man eine Stimme aus Batmans Kopf, die allerdings eine Neuinterpretation darstellt, die in der Vorlage nicht vorhanden war. Es scheint sich dabei nämlich nicht um Bruce Waynes, sondern explizit um Batmans Stimme zu handeln, was den Eindruck einer multiplen Persönlichkeit verstärkt. Das ist zweifellos interessant, allerdings offerierten gerade die inneren Monologe Batmans, in denen er über sein Handeln reflektiert, eine charakterliche Tiefe, die im Film ein wenig fehlt.
Erwähnenswert sind noch kleiner Umstrukturierungen, so wurde etwa das erste Gespräch zwischen dem Präsidenten und Superman gestrichen (oder auf den zweiten Teil verschoben) und das „Erwachen“ des Jokers wurde an das Ende dieses ersten Teils gesetzt, was zu einer grandiosen Schlussszene führt.
Das größte Manko dieser Adaption sind leider die Sprecher. Keiner davon ist wirklich schlecht, allerdings hat man im Rahmen der diversen Zeichentrickfilme und -serien aus dem DC-Universum einfach schon viel Besseres gehört. Während Ariel Winter als Carrie Kelley/Robin zu überzeugen weiß, lässt sich dies über David Selbys Comissioner Gordon leider nicht sagen. Auch Wade Williams‘ Harvey Dent bleibt leider weit hinter Richard Moll („Batman: The Animated Series“), Troy Baker („Batman: Arkham City“) oder Aaron Eckhart („The Dark Knight“) zurück und schafft es nicht, einen Akzent zu setzen. Unglücklicherweise trifft Ähnliches auch auf Peter Weller als Batman/Bruce Wayne zu. Gerade weil die Dualität zwischen Bruce Wayne und Batman stärker betont wird, hätte es sich angeboten, einen stärkeren stimmlichen Kontrast zwischen den beiden Identitäten des Helden zu schaffen. So ist Peter Weller als Bruce Wayne zwar recht gut, enttäuscht aber als Batman – Kevin Conroy (der in „Batman Beyond“ bewiesen hat, dass er einen älteren Bruce Wayne ebenfalls grandios vertont) oder Michael Ironside (der in der B:TAS-Folde „Legends of the Dark Knight“ den Miller-Batman gesprochen hat) wären in meinen Augen eine bessere Wahl gewesen.
Fazit: Vor allem optisch durchaus ansprechende Verfilmung, die dem Klassikerstatus der Vorlage allerdings nicht gerecht wird und deren Sprecher leider nicht völlig zu überzeugen wissen. Im Großen und Ganzen jedoch mehr als annehmbar, wenn auch etwas schwächer als „Batman: Year One“ und „Batman: Under the Red Hood“.

Weitere Rezensionen zu DC Univerese Animated Original Movies:
Batman: Gotham Knight
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Superman/Batman: Public Enemies
Justice League: Crisis on Two Earths
Batman: Under the Red Hood
Superman/Batman: Apocalypse
All-Star Superman
Batman: Year One
Batman: The Dark Knight Returns Teil 2

Batman: Year One


Story: Viele Jahre nach dem Tod seiner Eltern kehrt der junge Milliardär Bruce Wayne (Benjamin McKenzie) nach einer Weltreise, während der er Körper und Geist gestählt hat, in seine Heimatstadt Gotham City zurück, um gegen das Verbrechen vorzugehen. Gleichzeitig wird auch James Gordon (Bryan Cranston), ein Polizist aus Chicago, nach Gotham versetzt und muss bald erkennen, dass die Polizei dieser Stadt hoffnungslos korrupt ist. Während Gordon sich seinen Platz erkämpft und dabei sauber bleibt, nimmt Wayne die Identität Batmans an, um gegen Korruption und das organisierte Verbrechen zu kämpfen.

Kritik: „Batman: Year One“, geschrieben von Frank Miller und gezeichnet von David Mazzucchelli, ist ohne Zweifel einer der besten und einflussreichsten Batman-Comics und definierte den Dunklen Ritter zusammen mit Millers „The Dark Knight Returns“ während der 80er neu. Darüber hinaus hatte die Geschichte auch enormen Einfluss auf Chris Nolans‘ „Batman Begins“, ebenso wie (wenn auch nicht ganz so stark), Tim Burtons „Batman“. Dass „Batman: Year One“ nun im Rahmen der DC Universe Animated Original Movies umgesetzt wurde ist daher eigentlich mehr als angemessen, und wie üblich ist die Arbeit von Warner Animated sehr solide. Da es sich hierbei um eine sehr genaue Umsetzung handelt, ist die Story natürlich durchweg überzeugend und der Film fühlt sich sehr „rund“ und ausbalanciert an, obwohl er mit seinen 64 Minuten doch mitunter recht kurz ist. Anders als andere DCUAOMs fühlt er sich allerdings nicht wirklich zu kurz an, obwohl man durchaus die eine oder andere Szene noch etwas hätte erweitern können. Jedoch fügt „Batman: Year One“, anders als zum Beispiel „Batman: Under the Red Hood“, der Vorlage nichts hinzu, was allerdings gerade bei DIESER Vorlage nicht wirklich tragisch ist. Nach wie vor ist „Year One“ mehr die Geschichte Jim Gordons als Batmans und das wird auch im Film deutlich. Darüber hinaus wurden erfreulicherweise auch keine der (vor allem für amerikanische Verhältnisse) pikanteren Details der Vorlage entfernt.
Graphisch hielt man sich bei der Umsetzung, vor allem, was die Figuren angeht, sehr eng an Mazzucchellis Stil und Farbgebung, auch wenn die Hintergründe, die wohl hauptsächlich direkt aus dem Computer stammen, ein wenig zu „sauber“ wirken, gerade im Gegensatz zum schmutzigen Ambiente des Comics.
Wie üblich sind die Figuren auch wieder sehr gut besetzt, auch wenn keiner der Sprecher wirklich herausragt. Sowohl Bruce Wayne als auch Comissioner Gordon wurden sehr gut umgesetzt, Benjamin McKenzie und Bryan Cranston schaffen es gut, die Emotionen ihrer Figuren stimmlich darzustellen. Auch Eliza Dushku, die Catwoman sowohl in „Year One“ als auch im „DC-Showcase“ Kurzfilm spricht, ist äußerst passend. Besagter Kurzfilm ist leider, gerade im Vergleich zu den anderen drei, eher etwas schwach, wenn auch sehr ansehnlich (und für einen Zeichentrickfilm doch recht freizügig) animiert.
Fazit: Gelungene Umsetzung eines Klassikers, die (v.a. aufgrund der Vorlage) eindeutig zu den besseren DCUAOMs gehört, aber „Under the Red Hood“ nicht ganz das Wasser reichen kann, da dieser seine Vorlage wirklich extrem aufwertete, während „Year One“ sie „nur“ umsetzt.

Trailer

Siehe auch:
Batman: Year One – Review zum Comic

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Batman: The Dark Knight Returns Teil 1
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Wonder Woman


Story: Nachdem die Amazonen den Kriegsgott Ares (Alfred Molina) besiegt und gefangen genommen haben, ziehen sie sich auf eine Paradiesinsel zurück, um vollkommen abgeschottet von der „Welt der Männer“ in Ruhe ihr unsterbliches Leben zu führen.
Doch eines Tages überschlagen sich die Ereignisse: Ein Mann landet, in Gestalt des Piloten Steve Trevor (Nathan Fillion), auf der Insel, und gleichzeitig befreit eine Verräterin den bösen Kriegsgott, welcher sich sofort aufmacht, die Welt mit Chaos und Zerstörung zu überziehen. Diana (Keri Russel), die Tochter der Amazonenkönigin Hippolyta (Virgina Madsen) wird dazu auserkoren, Steve Trevor nach Hause zu bringen und Ares wieder einzufangen. Aber natürlich fangen die Probleme damit erst an…

Kritik: Die DC Universe Animated Original Movies lassen sich grob in zwei Kategorien einordnen, wobei „Batman: Gotham Knight“ als zu den Realfilmen gehörende Anthologie aus dem Rahmen fällt. Der überwiegende Teil besteht aus direkten Comicadaption, die eine spezifische Vorlage haben, die sie mehr („Superman/Batman: Public Enemies“) oder weniger („Justice League: Crisis on Two Earths“) genau umsetzen. Zwei Filme dieser Reihe sind allerdings so aufgebaut wie die meisten Realfilme á la „Spider-Man“, „Batman Begins“, „X-Men“ etc. Sie wählen nicht eine ganz bestimmte Vorlage, sondern vermischen alle möglichen Elemente, um die Ursprungsgeschichte der Helden neu zu erzählen. „Wonder Woman“ ist dabei der erste und macht seine Sache ausnehmend gut. Die Filmemacher orientieren sich recht stark an der ursprünglichen Origin aus den 40ern, wenn auch natürlich modernisiert und in die Gegenwart verpflanzt. Und erfreulicherweise geht das Konzept voll und ganz auf: „Wonder Woman“ ist kurzweilig, actionreich, aber nicht mit Action überladen, sodass auch die Charaktere genug Platz bekommen und spricht darüber hinaus auch noch auf äußerst amüsante Art und Weise Gender-Themen an.
Die Sprecherwahl ist ein weiteres Mal wirklich superb – „Wonder Woman“ hat wirklich einen äußerst gewichtigen Cast, unter anderem Keri Russel („Scrubs“) in der Titelrolle, Nathan Fillion („Firefly“, „Castle“) als Steve Trevor, Rosario Dawson („Sin City“) als rabiate Amazone Artemis und – in bester Tradition – den Briten Alfred Molina („Spider-Man 2“) als schurkischer Kriegsgott.
Eigentlich gibt es an diesem Film nur einen Kritikpunkt: Die Darstellung der beiden Götter Ares und Hades. Ares erinnert sowohl was die Optik als auch was den Charakter und die Verbindung zur Hauptfigur angeht, sehr stark an Hades aus der Serie „Justice League“, während mir die Interpretation des Unterweltherrschers als Jabba the Hutt ähnliche Figur einfach nicht gefällt.
Fazit: Ein rundum gelungener Film, amüsant, spannend und kurzweilig, an dem sich kommende Realprojekte mit Wonder Woman messen müssen.

Trailer

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Batman: Gotham Knight


Story:

Have I Got a Story for You
Vier Kinder treffen sich und erzählen sich von ihren Begegnungen mit Batman (Kevin Conroy), wobei jedes den Dunklen Ritter völlig anders sieht, etwa als vampirhaftes Schattenwesen oder als Mensch-Fledermaus-Hybrid. Nur das vierte Kind ist Batman nie begegnet. Als jedoch ein Maskierter eindringt, gefolgt von Batman, kann auch der vierte endlich eine Geschichte erzählen, und diese ist sogar wahr.

Crossfire
Anna Ramirez (Ana Ortiz) und Crispus Allen (Gary Dourdan), Mitglieder von Gordons (Jim Meskimen) Major Crimes Unit, sollen den Verbrecher Jacob Feely nach Arkham bringen. Auf dem Weg geraten sie in Streit über Batman und seine Methoden. Dieser Streit hält bis zum Rückweg an, doch plötzlich geraten die beiden mitten in einen Bandenkrieg und lernen Batman dabei persönlich kennen.

Field Test
Lucius Fox (Kevin Michael Richardson) hat ein neues Gerät entwickelt, dass es Batman möglich macht, einen Schutzschild um sich herum aufzubauen, sodass Kugeln von ihm abprallen. Bald schon muss er allerdings feststellen, dass dieses Gerät die Einsätze für ihn selbst sicherer macht, aber gefährlicher für alle anderen.

In Darkness Dwells
Killer Croc, ein geflohener Patient aus Arkham Asylum mit einer besonderen Hautkrankheit und Fledermausphobie, versteckt sich in der Kanalisation. Und auch Jonathan Crane (Corey Burton), alias Scarecrow, treibt sein Unwesen. Batman muss beiden Einhalt gebieten.

Working Through Pain
Angeschossen taumelt Batman mit einem Waffenpacket durch die Kanalisation und erinnert sich dabei an sein Training bei einer Frau namens Cassandra (Parminder Nagra). Diese sollte ihm helfen, gegen Schmerzen unempfindlich zu werden, was zum Teil überhaupt nicht und zum Teil viel zu gut funktionierte.

Deadshot
Der Attentäter Deadshot (James Meskimen) wird angeheuert, um Gordon zu ermorden, wobei in Wirklichkeit Batman das wahre Ziel ist. Es kommt, wie es kommen muss: Batman und Deadshot stürzen sich in ein gefährliches Duell.

Kritik:
„Batman: Gotham Knight“ nimmt in jeder Hinsicht eine besondere Stellung unter den DC Universe Animted Original Movies ein, da es, im Gegensatz zu den anderen Filmen dieser Reihe, nicht für sich selbst steht – es handelt sich hierbei um eine Brücke zwischen „Batman Begins“ und „The Dark Knight“ – und dazu noch ein Stilexperiment darstellt: Was kommt heraus, wenn man Batman mit japanischer Animation kreuzt?
Um beides gut unter einen Hut zu bekommen, entschied man sich, ähnlich wie bei „Animatrix“, eine Anthologie von sechs Kurzfilmen von unterschiedlichen Autoren, Regisseuren und in unterschiedlichen Stilen zu produzieren. Das Ergebnis ist leider eher durchwachsen.
Schon die erste Geschichte zum Beispiel, „Have I Got a Story for You“, ist eher schwach. Die Idee, Kinder ihre Ansichten über Batman erzählen zu lassen, ist zwar gut, wurde aber im Rahmen von „Batman: The Animated Series“ schon um einiges besser umgesetzt, nämlich in der Folge „Legends of the Dark Knight“, die sich zufälligerweise auf dem Bonusmaterial der Special Edition von „Gotham Knight“ befindet. Hinzu kommt, dass der Zeichenstil dieser Episode einfach fürchterlich ist.
Zum Glück verbessert sich die zweite Geschichte, „Crossfire“, enorm. Die Handlung ist zwar sehr einfach, sie besteht eigentlich nur aus einer Fahrt nach Arkham und wieder zurück, aber die Umsetzung ist fantastisch. Stil und Atmosphäre sind sehr detailliert und düster, die Charaktere interessant und Batman bekommt einen tollen Auftritt.
„Field Test“ ist dagegen wieder weniger unterhaltsam oder stilistisch gelungen. Die Geschichte selbst ist ziemlich vergessenswert, während Bruce Wayne hier aussieht, als wäre er 17 Jahre alt.
Mit „In Darkness Dwells“ geht es glücklicherweise wieder aufwärts. Der Zeichenstil ist zwar nur suboptimal, gerade Gesichter sehen zum Teil etwas merkwürdig aus, aber sehr schön düster und atmosphärisch. Die Geschichte um Killer Croc und Scarecrow ist kurzweilig und spannend erzählt.
„Working Through Pain“, das fünfte Segment, ist eher ruhig, fast schon philosophisch und erzählt eine Episode aus Batmans Ausbildungszeit.
„Deadshot“ schließlich bildete Abschluss und zugleich auch – zusammen mit „Crossfire“ – den Höhepunkt von „Gotham Knight“. Optisch macht diese Episode noch mehr her als „Crossfire“, die Handlung ist geradlinig, aber spannend und arbeitet schön die Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Deadshot und Batman heraus.
Werfen wir nun noch einen Blick auf „Gotham Knight“ als Gesamtfilm. Dass Kevin Conroy Batman spricht ist natürlich ein dickes Plus, auch wenn er in manchen Segmenten, insbesondere in „Field Test“, zu alt klingt. Aber dennoch, Kevin Conroy IST einfach Batman.
An der Gesamtkonzeption habe ich allerdings noch etwas zu meckern: Um wirklich als Bindeglied zwischen „Batman Begins“ und „The Dark Knight“ fungieren zu können, ist „Gotham Knight“ zu losgelöst von der Nolan’schen Kontinuität und dabei auch zu „zersplittert“; um als alleinstehendes Werk zu funktionieren wird dann aber doch wieder zu sehr auf den Realfilmen aufgebaut. Das hat zur Folge, dass „Gotham Knight“ ein wenig unausgegoren wirkt. Ich habe allerdings gelesen, dass der Roman zum Film da Abhilfe schaffen soll, die einzelnen Segmente besser miteinander verknüpft sind und mehr Bezüge zu „Batman Begins“ aufgebaut werden.
Fazit: „Gotham Knight“ funktioniert ganz gut als Stilexperiment, wirkt als Bindeglied zwischen „Batman Begins“ und „The Dark Knight“ jedoch zu unausgegoren. Kevin Conroy und die Segmente „Crossfire“, „In Darkness Dwells“ und „Deadshot“ sorgen dennoch für einen recht gelungenen Film, und die vier beigelegten Episoden aus „Batman: The Animated Series“ („Legends of the Dark Knight“, „Heart of Ice“, „I am the Night“ und „Over the Edge“) sind natürlich über jeden Zweifel erhaben.

Trailer

Siehe auch:
Batman: Gotham Knight – Hörspiel

Weitere Rezensionen zu DC Univerese Animated Original Movies:
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Superman/Batman: Apocalypse
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Batman: Year One
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