Hellraiser: Bloodline

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Story: Im Jahr 2127 versucht Paul Merchant (Bruce Ramsay) auf einer Raumstation, Pinhead (Doug Bradley) und die Cenobiten in eine Falle zu locken, allerdings wird er von einer Gruppe Sicherheitsleute gestört. Eine von ihnen, Rimmer (Christine Harnos), soll ihn verhören. Um sie von seinem Vorhaben zu überzeugen erzählt Merchant ihr von seiner Familiengeschichte: Sein Vorfahre Philippe Lemerchand (ebenfalls Bruce Ramsay) war derjenige, der im 18. Jahrhundert die erste Puzzlebox erschuf, mit deren Hilfe der Magier De L’Isle (Mickey Cottrell) die Dämonin Angelique (Valentina Vargas) beschwor, die seine Familie seither heimsucht. Zweihundert Jahre später versuchte ein weiterer Vorfahr, John Merchant (zum dritten Mal Bruce Ramsay), die Puzzlebox unschädlich zu machen, scheiterte jedoch. Kann es Paul gelingen, das Ganze zu Ende zu bringen?

Kritik: Zum vierten Hellraiser-Film habe ich ein äußerst zwiespältiges Verhältnis. Einerseits ist er, trotz großem Potential, eine mittlere Katastrophe, andererseits ist er aber auch der erste Hellraiser-Film, den ich gesehen habe, und letztendlich ist meine intensive Beschäftigung mit dem Franchise auf ihn zurückzuführen, darum werde ich wohl immer eine gewisse Schwäche für ihn haben.
„Hellraiser: Bloodline“ beinhaltet wieder mehr Input von Clive Barker als der Vorgänger. Abermals schrieb Peter Akins das Drehbuch, während Kevin Yagher Regie führte. „Bloodline“ sollte ein epochaler Film werden, der sowohl den Anfang als auch das Ende der Puzzlebox und der Cenobiten erzählt und somit die Reihe beendet. Ursprünglich war sogar ein Zeitreiseplot geplant, doch wie so oft mischte sich das Studio ein, mit katastrophalem Ergebnis, denn es begann, den Film hinter Yaghers Rücken umzuschneiden. Yagher verließ wütend die Produktion, ohne den Film fertiggestellt zu haben und distanzierte sich von ihm, die fehlenden und neugeschriebenen Szenen wurden von Joe Chappelle gedreht und im Abspann steht das Pseudonym „Alan Smithee“.
Auch ohne die Zeitreiselemente sind noch viele der interessanten ursprünglichen Ideen enthalten, die zeigen, wie „Hellraiser: Bloodline“ hätte sein können. Der Film erinnert an eine Anthologie und spielt auf drei verschiedenen Zeitebenen: Er schildert die Entstehung der Puzzlebox im 18. Jahrhundert, setzt in der Gegenwart (also 1995) dort an, wo „Hellraiser III: Hell on Earth“ endete und erzählt schließlich das Ende der Cenobiten in der Zukunft. Die gesamte Idee der Cenobiten im Weltall ist leider eher suboptimal, Pinhead und Konsorten wirken an Bord einer Raumstation ziemlich fehl am Platz, und darüber hinaus merkt man leider nur allzu gut, wie eingeschränkt das Effektbudget war. Umso gelungener sind dafür die Rückblicke – oder wären es, hätte man sie nicht gnadenlos verstümmelt. Mit der von Valentina Vargas gespielten Angelique wird der Figurenriege erstmals ein wirklich interessanter Dämon/Cenobit hinzugefügt, der Pinhead auf Augenhöhe begegnet. Im ursprünglichen Skript konkurrieren die beiden viel stärker miteinander. Gewisse Reste sind im fertigen Film zwar noch vorhanden, doch die Feindschaft wirkt nun ziemlich unausgegoren, da sie kaum beleuchtet wird. Ganz allgemein fehlt einfach zu viel, was zur Folge hat, dass die Geschichte merkwürdige Sprünge macht oder schlicht unlogisch ist. Exemplarisch hierfür ist der Tod des Duc de L’Isle: In der ursprünglichen Version war sein Ableben gut begründet und ein wichtiger Teil der Handlung, in der endgültigen Schnittfassung ist er plötzlich einfach tot. Auf Youtube findet sich sogar ein Fan-Cut, in dem viele der geschnittenen Szenen eingefügt sind, durch welche der Film um einiges logischer wird.
Dennoch gibt es auch einiges an Positivem, das erwähnenswert ist. Sowohl Bruce Ramsay als auch Valentina Vargas machen in ihren Rollen eine sehr gute Figur, und Doug Bradley legt sogar einen seiner besten Auftritte als Pinhead hin. Die Teile der Geschichte, die im Frankreich des 18. Jahrhunderts spielen sind darüber hinaus sehr atmosphärisch und, trotz der Verstümmelung, ziemlich interessant.
Die Musik komponierte dieses Mal Daniel Licht, vor allem bekannt für seine Soundtracks zur Showtime-Serie „Dexter“. Sein Score ist zurückhaltender und subtiler als der von Randy Miller, allerdings auch recht unspektakulär. Dennoch tauchen abermals die großartigen Themen von Christopher Young auf – leider zum letzten Mal innerhalb der Reihe.
Fazit: „Hellraiser: Bloodline“ besitzt enormes Potential, wurde jedoch vom Studio brutal verstümmelt. Dank Doug Bradley und Valentina Vargas gibt es dennoch viele gelungene Augenblicke; in gewissem Sinn ist „Bloodline“ der letzte „richtige“ Hellraiser-Film.

Trailer

Siehe auch:
Hellraiser
Hellbound: Hellraiser II
Hellraiser III: Hell on Earth
Hellraiser: Inferno
Hellraiser: Hellseeker
Hellraiser: Deader
Hellraiser: Hellworld
Hellraiser: Revelations

Hellraiser III: Hell on Earth

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Story: Nach den Ereignissen im Channard-Institut, wurde Pinhead (Doug Bradley) praktisch gespalten: Seine gute Hälfte, Captain Elliot Spenser, ist nun in einer Art Limbo gefangen, während seine böse Hälfte in einer merkwürdigen Säule gefangen ist. Sowohl die bereits bekannte Puzzlebox als auch die „Seelensäule“ wandern nach Amerika. Letztere fällt dem Clubbesitzer J. P. Monroe (Kevin Bernhardt) in die Hände, während Erstere in den Besitz der Reporterin Joey Summerskill (Terry Farrell) gelangt. Beide machen Bekanntschaft mit jeweils einer Hälfte von Pinhead, und Monroe verhilft der bösen Seite schließlich zur Flucht aus der Säule. Um zu verhindern, dass der entfesselte Pinhead weiterhin Amok läuft, muss er mit seiner guten Hälfte wieder vereint werden – eine Aufgabe, die nun in Joeys Händen liegt…

Kritik: „Hellraiser III: Hell on Earth“ basiert zwar immer noch auf einer Idee von Clive Barker, erhielt aber sonst realtiv wenig Input vom Schöpfer des Franchise. Das Drehbuch wurde, wie schon bei „Hellbound: Hellraiser II“, von Peter Akins verfasst, während der Regiestuhl ein weiteres Mal neu besetzt wurde, dieses Mal von Anthony Hickox. Vom ursprünglichen Cast findet sich im dritten Hellraiser-Film nur noch Doug Bradley als Pinhead; Hickox begründete damit eine Tradition, die sich durch den Rest der Serie zieht.
Schon an der Inhaltsangabe merkt man, dass es dem Studio wohl vor allem darum ging, den Erfolg der Serie fortzuführen und Pinhead zurückzubringen.
Die Story (ebenso wie Pinheads Rückkehr) ist relativ abstrus. Das größte Manko des Films ist allerdings, dass das rechte Hellraiser-Feeling, das die erste beiden verbreitet haben, nicht so recht aufkommen will. Die mysteriöse und philosophische Dimension, die zu Anfang der Serie vorhanden war, fehlt im dritten Film fast vollkommen, stattdessen ähnelt er eher einem gewöhnlichen Slasher. Interessanterweise ist dies der erste und auch einzige Film, in dem Pinhead vollkommen im Zentrum steht und auch der Hauptschurke ist – in Film 1 sind Frank und Julie die eigentlichen bösen, in Film 2 sind es Channard und Julia, in Film Vier dominiert Angelique zumindest die erste Hälfte und ab Film 5 taucht Pinhead ohnehin nur in den letzten fünf Minuten auf. In „Hell on Earth“ dagegen bestraft Pinhead nicht nur diejenigen, die die Puzzelbox öffnen, stattdessen metzelt er wild drauf los und bastelt sich sogar im Alleingang neue Cenobiten, die im Vergleich zu den alten allerdings ziemlich langweilig und unkreativ sind. Allgemein fehlt einfach etwas – neben Doug Bradley besitzt der Film auch kein weiteres schauspielerisches Schwergewicht, Darsteller vom Format Kenneth Cranhams oder Claire Higgins‘ sucht man vergeblich. Immerhin ist die von Terry Farrell gespielte Joey Summerskill in meinen Augen eine zwar nicht ideale, aber doch interessantere und aktivere Protagonistin als Kirsty Cotton.
Somit bleibt der dritte Hellraiser-Film recht weit hinter den ersten beiden zurück, was aber nicht heißt, dass „Hell on Earth“ nicht Spaß macht. Dieser Umstand ist natürlich vor allem der Tatsache geschuldet, dass Doug Bradley hier so richtig loslegen darf. Am interessantesten sind ohnehin die Szenen, in denen Pinheads menschliches Ich Elliot Spenser auftritt – hier wäre noch einiges an Potential vorhanden gewesen.
Leider konnte auch Komponist Christopher Young nicht mehr zum Franchise zurückkehren, an seiner Stelle schwingt Randy Miller bei „Hell on Earth“ den Taktstock. Der Soundtrack zeigt ähnliche Symptome wie der Film selbst: Ihm fehlt es an Subtilität, er ist sehr viel harscher und roher. Erfreulicherweise macht Miller jedoch ausgiebigen Gebrauch von Christopher Youngs Themen, sodass die leitmotivische Kontinuität gewahrt bleibt.
Fazit: „Hell on Earth“ hat viele Schwächen, weiß aber, vor allem dank Doug Bradley, trotzdem zu unterhalten. Allerdings gleicht er eher einem gewöhnlichen Slasher als einem „echten“ Hellraiser-Film.

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Siehe auch:
Hellraiser
Hellbound: Hellraiser II
Hellraiser: Bloodline
Hellraiser: Inferno
Hellraiser: Hellseeker
Hellraiser: Deader
Hellraiser: Hellworld
Hellraiser: Revelations

Hellraiser: Hellseeker

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Story: Trevor (Dean Winters) und seine Frau Kirsty (Ashley Laurence) geraten in einen Autounfall. Einen Monat später erwacht Trevor im Krankenhaus, Kirsty ist verschwunden und er hat Probleme mit Kopfschmerzattacken und Gedächtnislücken. Und als ob das nicht schon schlimm genug wäre, glaubt die Polizei, er sei für das Verschwinden seiner Frau verantwortlich und leidet an Wahnvorstellungen, die es schwierig machen, Realität und Traum auseinanderzuhalten. Nach und nach findet Trevor heraus, dass er sich selbst in einem Netz aus Lügen verstrickt hat, in dessen Zentrum sich eine mysteriöse Puzzlebox befindet…

Kritik: „Hellraiser: Hellseeker“ ist der zweite Direct-to-DVD-Film der Serie und markiert das Franchise-Debüt von Regisseur Rick Bota, der nicht nur für diesen, sondern auch die nächsten beiden Hellraiser-Filme verantwortlich ist.
Im Großen und Ganzen wiederholt „Hellseeker“ die Formel des Vorgängers „Inferno“: Abermals steht ein ziemlich unsympathischer Zeitgenosse im Mittelpunkt, der nach einem einschneidenden Ereignis Probleme damit hat, zwischen Wirklichkeit und Wahn zu unterscheiden. Die Hellraiser-Mythologie spielt dabei bestenfalls eine Nebenrolle, und am Ende entdeckt der Protagonist, dass er sich schon die ganze Zeit in seiner eigenen, persönlichen Hölle befindet, was ihm Pinhead am Ende mitteilt. „Hellseeker“ ist „Inferno“ allerdings in fast jeder Hinsicht unterlegen. Wo „Inferno“ dichte Symbolik und alptraumhafte Bilder liefert, ist „Hellseeker“ in kalten, blaustichigen Bildern gehalten und optisch wie inhaltlich ziemlich langweilig. Trevor ist noch unsympathischer als Joseph Thorne, sodass es schwer fällt, ihm Sympathie entgegen zu bringen, was auch an Dean Winters liegt, der immer nur dieselbe Mimik zur Schau stellt. Darüber hinaus fehlt auch die Spannung, und die wenigen Schockeffekte wirken ziemlich uninspiriert.
Neben Doug Bradley, der wie üblich seinen Fünfminutenauftritt als Pinhead absolviert, kehrt in „Hellseeker“ ein weiterer Veteran des Franchise zurück: Ashley Laurence als Kirsty Cotton. Ihr Rolle fällt allerdings verhältnismäßig klein aus, dennoch kommt man nicht umhin zu bemerken, dass es wahrscheinlich viel interessanter wäre, wenn sie statt Trevor die Protagonistin gewesen wäre, da sich Ashley Laurence schauspielerisch seit „Hellbound: Hellraiser II“ sichtlich verbessert hat.
Letztendlich ist „Hellseeker“, genau wie „Inferno“, ein Psychothriller, der in letzter Sekunde zum Hellraiser-Film umgemodelt wurde. Allerdings fehlt all das, was „Inferno“ zumindest ansatzweise interessant gemacht hat, in diesem Film fast völlig.
Fazit: Der Anfang vom Ende des Franchise. „Hellseeker“ ist der erste in einer Reihe völlig uninspirierter Sequels, deren einziges Highlight Doug Bradleys Auftritt als Pinhead ist. Immerhin ist „Hellseeker“ noch besser als „Hellraiser: Revelations“.

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Siehe auch:
Hellraiser
Hellbound: Hellraiser II
Hellraiser III: Hell on Earth
Hellraiser: Bloodline
Hellraiser: Inferno
Hellraiser: Deader
Hellraiser: Hellworld
Hellraiser: Revelations

Hellbound: Hellraiser II

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Story: Nach der Begegnung mit ihrem untoten Onkel Frank (Sean Chapman) und den Cenobiten landet Kirsty Cotton (Ashley Laurence) in einer Nervenheilanstalt, wo sie eine Nachricht von ihrem Vater erhält, der scheinbar in der Hölle gefangen ist.
Der Leiter besagter Anstalt, ein gewisser Dr. Channard (Kenneth Cranham), hat seinerseits ein ungesundes Interesse an der Puzzlebox und dem, was sie anzubieten hat. Auch schafft er es, die Matraze, auf der Kirstys Stiefmutter Julia (Claire Higgins) gestorben ist, in seinen Besitz zu bringen und Julia durch das Blut eines Patienten wiederzuerwecken. Schließlich bringen die beiden das autistische Mädchen Tiffany (Imogen Boorman) dazu, die Puzzlebox zu öffnen. Sowohl Kirsty, die ihren Vater retten möchte, als auch Channard und Julia begeben sich nun in die Hölle selbst…

Kritik: Nachdem er „Hellraiser“ beendet hatte, wandte sich Clive Barker anderen Projekten zu. Dummerweise hatte er die Rechte für weitere Verfilmungen bereits an das Studio abgetreten, und da „Hellraiser“ durchaus erfolgreich war, folgte natürlich eine Fortsetzung. Im Gegensatz zu den meisten anderen Hellraiser-Sequels lieferte er für „Hellbound: Hellraiser II“ immerhin noch die Grundstory und arbeitete zusammen mit Peter Akins am Drehbuch, während Tony Randel im Regiestuhl Platz nahm.
Der zweite Teil der Serie ist der einzige, der als eine direkte Fortsetzung fungiert. Die meisten Figuren des ersten Films sind wieder mit dabei, Kirsty Cotton ist abermals die eher uninteressante Heldin, Julia ist laut eigener Aussage nicht mehr die böse Stiefmutter, sondern die böse Königin, Onkle Frank hat einen kurzen Auftritt in der Hölle und der von Doug Bradley gespielte Pinhead ist natürlich ebenfalls wieder mit von der Partie. Während „Hellraiser“ jedoch ein relativ homogenes Ganzes war, ist das Sequel zerfaserter. Es besteht aus mehreren Handlungssträngen, die nicht wirklich passend in einander laufen. Dennoch ist vor allem die erste Hälfte des Films äußerst gut gelungen, was nicht zuletzt Kenneth Cranham zu verdanken ist, der als Antagonist weitaus interessanter ist als Frank. Seine genaue Motivation ist zwar ungeklärt, aber dennoch stellt Cranham Channard als faszinierende, zwischen Wissendurst und Entsetzen hin und eher gerissene Figur dar.
Die Probleme des Films finden sich vor allem in der zweiten Hälfte, die ziemlich überladen ist. Einerseits erweitert „Hellbound: Hellraiser II“ die Mythologie wie kein anderer Film der Serie danach; wir sehen das Labyrinth, quasi die Hölle und Leviathan, den „Gott“ der Cenobiten. Wir erfahren, wie ein Cenobit entsteht und dass sie alle früher Menschen waren. Sogar Pinheads Erschaffung dürfen wir zu Beginn des Films beiwohnen. Gleichzeitig scheinen die Verantwortlichen alles, was sie an Ideen hatten, in diesen Film quetschen zu wollen. Ab dem Zeitpunkt, an dem Channard selbst zum Cenobiten wird, überschlagen sich die Ereignisse, und gleichzeitig scheint man nicht mehr zu wissen, was man mit dem Channard-Cenobiten anfangen soll. Dessen Design ist zwar grandios, aber außer mit Stop-Motion-Tentakeln zu metzeln tut er nicht viel.
Möglicherweise wollte Clive Barker verhindern, dass aus Hellraiser eine Endlosserie wird, wie es bei so vielen anderen Horrorfilmen der Fall ist; das Ende des Films impliziert das jedenfalls, denn Julia, Channard und die Cenobiten (inklusive Pineahd) bringen sich praktisch alle gegenseitig um und der Leviathan wird ebenfalls besiegt. Sollte Barker „Hellbound: Hellraiser II“ in der Tat als Ende der Serie im Sinn gehabt haben, hat er die Rechnung in jedem Fall ohne das Studio gemacht, denn was möglicherweise nur als ironische Schlusspointe gedacht war, wurde als Aufhänger für „Hellraiser III: Hell on Earth“ genommen.
Schauspielerisch sind es abermals Claire Higgins und Doug Bradley, die hervorstechen. Letzterer darf dieses Mal sein Gesicht sogar am Anfang und am Ende unmaskiert zeigen. Kenneth Cranham begegnet den beiden durchaus auf Augenhöhe; als Channard spielt er ziemlich subtil, aber überzeugend, während er als Cenobit gnadenlos aufdreht.
Das einzige Element, das den Vorgänger eindeutig übertrifft, ist die Musik, abermals von Christopher Young. Für das Sequel zieht Young sämtliche Register und entwickelt die Themen und Motive aus „Hellraiser“ gekonnt weiter.
Fazit: „Hellbound: Hellraiser II“ ist durchaus amüsant und unterhaltsam, hätte aber sehr viel mehr sein können, das Potential wäre vorhanden gewesen. Die Mythologiebildung steht eindeutig im Vordergrund, während der Horror zweitrangig ist.

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Siehe auch:
Hellraiser
Hellraiser III: Hell on Earth
Hellraiser: Bloodline
Hellraiser: Inferno
Hellraiser: Hellseeker
Hellraiser: Deader
Hellraiser: Hellworld
Hellraiser: Revelations

Hellraiser: Revelations

Halloween 2012

Story: Die beiden Freunde Steven (Nick Eversman) und Nico (Jay Gillespie) machen einen Trip nach Mexico, auf dem sie mit einer bestimmten Puzzlebox in Kontakt kommen. Von diesem Trip kommen die beiden nicht wieder zurück, sodass sich ein Jahr späte die Familien der beiden Jungen versammeln. Besonders Emma (Tracey Fairaway), Stevens Schwester und Nicos Freundin, macht sich Gedanken und findet in den Hinterlassenschaften der beiden schließlich die Puzzlebox. Kurz darauf scheint Steven wieder aufzutauchen, blutig und verwirrt. Doch Pinhead (Stephan Smith Collins, gesprochen von Fred Tatasciore) und die Cenobiten sind ihm dicht auf den Versen…

Kritik: Die gute Nachricht: Im Gegensatz zu den Teilen fünf bis acht handelt es sich beim neunten Hellraiser-Film auch wirklich um einen „echten“ Hellraiser-Film und nicht um ein bereits bestehendes Drehbuch, in das kurzfristig Pinhead eingefügt wurde. Die schlechte Nachricht: Der Film ist praktisch kompletter Müll. Da die Weinstein-Company vor der Entscheidung stand, entweder die Rechte am Franchise zu verlieren oder einen weiteren Film zu drehen, wurde das Juwel mit dem Namen „Hellraiser: Revelations“ innerhalb von zwei Wochen mit einem Budget von 300.000 Dollar abgedreht. Nicht einmal Doug Bradley, dessen Darstellung des Pinhead das einzige konstante Element der Serie ist (bzw. war), konnte gewonnen werden. Stattdessen wird der Vorzeige-Cenobit von Stephan Collins gespielt und Fred Tatasciore gesprochen. Es ist wohl kaum nötig zu erwähnen, dass beide es mit Bradley nicht aufnehmen können. Pinhead sieht eher aus wie eine Actionfigur seiner selbst, die Darstellung ist hölzern, absolut nicht furchterregend und Doug Bradleys markante Stimme wird schmerzlich vermisst.
Im Großen und Ganzen handelt es sich bei „Hellraiser: Revelations“ eigentlich lediglich um einen Aufguss des Originalfilms, der Plot ist stark von „Hellraiser“ inspiriert, um es höflich auszudrücken. Nico ist eindeutig an Frank Cotton angelehnt und macht praktisch dieselbe Reise durch: Er öffnet die Puzzlebox und wird von den Cenobiten in deren Dimension verschleppt, aus der er allerdings entkommen kann und von Steven, der hier quasi die Rolle von Julia einnimmt, mit Blut versorgt werden muss. Steven muss auch für Larry herhalten, da es seine Haut ist, die Nico schließlich stiehlt. Der Twist am Ende ist schließlich so einfallslos wie vorhersehbar
Auch sonst merkt man dem neunten Teil der Filmreihe sein mageres Budget und die fehlende Drehzeit stets an. Die Schauplätze sind einfallslos und lassen sich an einer Hand abzählen, die Schauspieler wirken amateurhaft, die Dialoge aufgesetzt und was möglicherweise als Hommage an den ersten Film der Serie gedacht war, wirkt wie einfallsloses Recycling. Besonders zeigt sich das an Pinheads Auftritten. Vor allem in den ersten Hellraiser-Filmen waren diese stets enorm beeindruckend, nicht zuletzt Dank des Gespürs des jeweiligen Regisseurs, Doug Bradleys Präsenz und Christopher Youngs grandioser Musik. Hier sind sie einfach nur langweilig. Das einzig Gute, das sich über diesen Film sagen lässt, ist, dass die Laufzeit nur etwas über einer Stunde beträgt.
Fazit: „Hellraiser: Revelations“ ist der absolute Tiefpunkt der Serie, ein C-Movie, das ausschließlich gedreht wurde, damit die Weinstein-Company die Rechte am Stoff behalten kann. Von hier ab kann es eigentlich nur noch bergauf gehen.

Trailer

Halloween 2012:
Prämisse
Hellraiser
Hellraiser: Inferno
Gehenna: Die letzte Nacht
Sodium Babies
Die zehn besten Horror-Soundtracks
American Horror Story
Finale

Siehe auch:
Hellbound: Hellraiser II
Hellraiser III: Hell on Earth
Hellraiser: Bloodline
Hellraiser: Hellseeker
Hellraiser: Deader
Hellraiser: Hellworld

Hellraiser: Inferno

Halloween 2012

Story: Joseph Thorne (Craig Sheffer) könnte, da er das nötige Gespür, das Engagement und die Fähigkeiten hat, ein wirklich guter Cop sein, wäre da nicht der Drogenkonsum, seine Bestechlichkeit und noch ein ganzer Haufen anderer Laster; unter anderem betrügt er seine Frau (Noelle Evans) mit Prostituierten und vernachlässigt seine Tochter.
Am Tatort eines Mordfalls entdeckt er einen abgetrennten Finger und eine merkwürdige Puzzlebox, die er am folgenden Abend löst. Von diesem Zeitpunkt an beginnt der Mordfall äußerst merkwürdig zu werden. Thorne kommt auf die Spur des Ingenieurs, eines perfiden Killers, der ein Kind in seinem Gewahrsam hat. Nach und nach tötet dieser sämtlich Zeugen – Zeugen die alle eine Verbindung zu Thorne haben – und hinterlässt immer einen Finger des Kindes. Während die Ermittlungen voranschreiten, wird Thorne immer häufiger von grässlichen Visionen geplagt und muss sich fragen, ob der Ingenieur dafür verantwortlich ist oder ob er einfach nur den Verstand verliert…

Kritik: Die Hellraiser-Filme, in denen Doug Bradley mitgespielt hat (also acht von neun) lassen sich in zwei Kategorien unterteilen: Die ersten vier Filme erschienen alle im Kino und arbeiteten stark mit der Hellraiser-Mythologie, erweiterten diese und enthielten oft Input von Clive Barker, der das Franchise mit seiner Novelle „The Hellbound Heart“ und deren Verfilmung begründete. Ab dem fünften Film erschienen die weiteren Sequels direkt auf DVD und arbeiteten auch nicht mehr wirklich mit dem Mythos. Regisseur Scott Derrickson machte es mit „Hellraiser: Inferno“ praktisch vor und Rick Bota, der für die nachfolgenden drei Filme verantwortlich ist, verwendete mit größeren oder kleineren Variationen stets ein ähnliches Rezept. Allen vier Filmen ist gemein, dass sie ursprünglich nicht als Hellraiser-Filme konzipiert waren, sondern auf eigenständigen Drehbüchern basieren, die erst nachträglich „gehellraisert“ wurden, meist durch das Einfügen der Puzzlebox und Kurzauftritten von einem oder mehreren Cenobiten. Von den vier Filmen, auf die das zutrifft, ist „Inferno“ mit Sicherheit noch der beste, es kommt allerdings darauf an, nach welchen Maßstäben man ihn bewertet. Wer mehr von dem will, was es in den ersten vier Filmen gab (was auch meine Intention beim ersten Anschauen war), wird zwangsläufig enttäuscht werden, denn „Hellraiser: Inferno“ arbeitet kaum mit der von Clive Barker etablierten Mythologie und erweitert diese auch nicht. Hautlose Untote, höllische Labyrinthe und die Kreation neuer Cenobiten sucht man vergeblich. Stattdessen ist dieser Film viel eher ein Psychothriller, der sich stark auf seine Hauptfigur und deren Innenleben konzentriert und dabei durchaus gut zu unterhalten weiß. Craig Sheffer schafft es, Joseph Thorne überzeugend darzustellen, auch wenn die Figur vielleicht ein wenig zu unsympathisch geraten ist. „Inferno“ lebt vor allem von seinen atmosphärischen Bildern und der dichten, alptraumhaften Symbolik, die vorallem gegen Ende immer stärker wird. Der Auftritt von Pinhead im Finale wirkt allerdings fast schon erzwungen und ist, bei aller Liebe zu Doug Bradleys Darstellung der Figur, die natürlich auch dieses Mal wieder voll gelungen ist, eigentlich unnötig, da er lediglich ein wenig Exposition abgibt, was genauso gut der Ingenieur hätte tun können und eigentlich nur im Film ist, damit man ihn auf dem Cover der DVD abbilden kann, um Hellraiser-Fans anzulocken. Die restlichen Hellraiser-Elemente im Film sind recht rar gesät: Die Puzzlebox wirkt noch recht sinnvoll integriert, aber auch hier merkt man, dass es ohne gegangen wäre. Darüber hinaus gibt es noch drei neue Cenobiten zu bewundern, die sogenannten „Wire Twins“, zwei weibliche Cenobiten mit zugenähten Augen und den „Chatterer Torso“, der genau das ist. Der Ingenieur ist natürlich eine kleine Verneigung in Richtung des Originals und erinnert mit seiner Gesichtsmaske ebenfalls an den Chatterer, den stetig mit den Zähnen klappernden Cenobiten des ersten Films.
Letztendlich hätte „Inferno“ auch ohne all diese Elemente funktioniert. Der Fan fragt sich darüber hinaus, ob der Twist des Endes, in welchem der Film schon fast moralisch wird, wirklich zum Vorgehen der Cenobiten passt.
Fazit: „Hellraiser: Inferno“ weiß vor allem als alptraumhafter Psychothriller zu überzeugen, wird aber Fans der ersten vier Filme eher enttäuschen. Letztendlich hätte er ohne die Hellraiser-Elemente wohl besser funktioniert.

Trailer

Halloween 2012:
Prämisse
Hellraiser
Gehenna: Die letzte Nacht
Hellraiser: Revelations
Sodium Babies
Die zehn besten Horror-Soundtracks
American Horror Story
Finale

Siehe auch:
Hellbound: Hellraiser II
Hellraiser III: Hell on Earth
Hellraiser: Bloodline
Hellraiser: Hellseeker
Hellraiser: Deader
Hellraiser: Hellworld

Hellraiser

Halloween 2012

Story: Der Hedonist Frank Cotton (Sean Chapman), stets auf der Suche nach neuen Genüssen, kommt in den Besitz einer mysteriösen Puzzlebox, die angeblich unendlichen Genuss verspricht, wenn man sie löst. Dies gelingt Frank in seinem Haus, doch statt williger Sexgöttinnen erscheinen die Cenobiten, die Priester vom Orden der Offenen Wunde, angeführt vom eindrucksvollen Pinhead (Doug Bradley), die Frank mit sich nehmen. Einige Zeit später ziehen Franks Bruder Larry (Andrew Robinson) und dessen zweite Frau Julia (Claire Higgins) in Franks altes Haus ein. Durch einen Zufall gelangt Blut auf die Stelle, an der Frank verschwunden ist, was ihn zurückholt, doch um sich völlig regenerieren zu können, braucht er mehr Blut. In Julia findet er schließlich eine willige Komplizin, die ihm stets neue Opfer bringt. Doch Larrys Tochter Kirsty (Ashley Laurence) bemerkt bald, dass etwas Merkwürdiges vorgeht, und versucht, hinter das Geheimnis ihrer Stiefmutter zu kommen…

Kritik: Wer einen Blick auf die Bilder am Rand der Startseite geworfen hat, dem mag der nette Herr mit den Nägeln im Kopf aufgefallen sein, vielleicht verbunden mit der Frage, weshalb er bisher auf diesem Blog noch keine Rolle gespielt hat. Das ändert sich nun. Für alle, die ihn nicht kennen: Es handelt sich bei diesem Herrn um Pinhead, die Vorzeigefigur der Hellraiser-Serie.
Die Geschichte dieses Horror-Franchise begann im Jahr 1986, als Cilve Barkers Novelle „The Hellbound Heart“ (der Titel der deutschen Übersetzung lautet, nach der Verfilmung, „Hellraiser“) erschien. Barker, der zuvor bereits schlechte Erfahrungen mit der Verfilmung seiner Werke gemacht hatte, wollte nicht, dass irgendjemand „The Hellbound Heart“ verpfuschte, weshalb er sich selbst ans Werk machte, seine Novelle als Drehbuch adaptierte und auch höchstpersönlich Regie führte. Die Verfilmung mit dem Namen „Hellraiser“ war enorm erfolgreich und begründete, wie „Halloween“, „Nightmare on Elm Street“ oder „Saw“ eine extrem langlebige Serie von Horrofilmen (bis dato gibt es acht Sequels), deren Qualität erwartungsgemäß stark schwankt. Mein erster Kontakt mit dem Hellraiser-Universum war allerdings nicht dieser Film, sondern der vierte Teil, „Hellraiser: Bloodline“, über den ich zu gegebener Zeit ebenfalls noch etwas schreiben werde, ebenso wie über die anderen Filme der Serie. Dennoch ist es sicher sinnvoll, mit dem ersten anzufangen. Und da ich vor kurzem Clive Barkers Novelle gelesen habe, bietet sich hierbei, verbunden mit der eigentlichen Rezension, auch ein Vergleich mit der Vorlage an.
„The Hellbound Heart“ ist ein recht kurzes, aber durchaus kräftiges Stück Horrorliteratur, das sich stark mit den Themen Lust, Schmerz und Begehren auseinandersetzt. Der Film folgt der Vorlage eigentlich recht genau, es gibt allerdings die eine oder andere Änderung. So ist Kirsty Cotton zum Beispiel in der Novelle lediglich eine Freundin Larrys (der dort den Namen Rory trägt), während sie im Film seine Tochter ist – Frank, Julia und Larry/Rory sind im Film auch allesamt älter, während Kirsty jünger ist. Darüber hinaus ist der Horror der Vorlage ein wenig psychologischer, während der Schrecken im Film eher „körperlich“ ist, was u.a. auch dem Film als visuellem Medium geschuldet sein dürfte. Die wichtigste Änderung, vor allem für die zukünftigen Filme, hängt mit den Cenobiten zusammen. In der Novelle sind sie eher vage beschrieben und zu fünft, vier „gewöhnliche“ Vertreter ihrer „Gattung“ und der Ingenieur, der als Anführer fungiert und nur einen sehr kurzen Auftritt hat. Im Film sind sie ebenfalls zu fünft, allerdings ist der Ingenieur ein merkwürdiges Monster geworden. Die anderen vier entsprechen ungefähr den Beschreibungen in der Novelle. Es gibt einen massiven Cenobiten mit zugenähten Augen, einen mit auffallenden Zähnen, einen weiblichen Cenobiten und schließlich einen mit Nägeln im Kopf. In der Novelle betätigt sich der weibliche Cenobit meistens als Wortführer. Im Film wurde jedoch der Cenobit mit den Nägeln zum Anführer. Clive Barkers Freund Doug Bradley übernahm die Rolle und wurde so zu einer Ikone des Horrorfilms. Obwohl sein Auftritt ziemlich kurz ausfällt, ist er enorm eindrucksvoll. Doug Bradleys Körpersprache, Stimme und Aussehen sorgen sofort dafür, dass sich Pinhead ins Gedächtnis einbrennt – es gibt einen Grund, weshalb er der einzige Cenobit ist, der in allen neun Hellraiser-Filmen auftaucht (der eine, in dem er nicht von Doug Bradley gespielt wird ist sowieso ein Totalausfall). Pinhead wurde dabei gezielt als Gegenentwurf zu den in den 80ern üblichen Slasher-Schurken wie Micheal Myers oder Jason Vorhees kreiert und orientiert sich mit seiner zum Teil stoischen, aber intelligenten Art eher am von Christopher Lee verkörperten Dracula.
Sehr interessant ist dabei allerdings, wie sich die Rolle Pinheads (und der Cenobiten) im Verlauf der Serie ändert. Während er, bzw. sie, in den späteren Sequels eindeutig dämonische Schurken sind, bezeichnet Pinhead die Cenobiten im ersten Film als „Explorers in the further regions of experience. Demons to some. Angels to others.“
Der eigentliche Schurke des Films ist Frank, dessen Wiedererweckung und Wiedererstarkung im Mittelpunkt stehen. Interessanterweise wird Frank nicht nur von einem, sondern von gleich drei Schauspielern verkörpert: Sean Chapman spielt den eigentlichen Frank, den man am Anfang des Films und in Rückblicken sieht, Oliver Smith spielt Frank als schleimige, hautlose lebendige Leiche und Andrew Robinson spielt ihn, nachdem er die Haut seines Bruders angelegt hat. Leider sticht keiner der drei so sehr heraus wie die Cenobiten, wobei der hautlose Frank wohl den bleibendsten Eindruck hinterlässt. Sehr kreativ ist jedoch die Art, mit der Clive Barker der Zuschauer über Frank informiert. In der Vorlage wird seine Vorgeschichte geschildert, ebenso wie seine Suche nach neuen Genüssen, was im Film eher angedeutet und symbolisch verdeutlicht wird, u.a. durch die Gegenstände in Franks Zimmer, die fast mehr sagen als die direkten Beschreibungen.
Die beste schauspielerische Leistung (nach Doug Bradley natürlich) erbringt Claire Higgins als Julia. Zwar entspricht sie nicht unbedingt Clive Barkers Beschreibung, allerdings schafft Higgins es, Julias Charakter und die kühle Herablassung, mit der sie anderen begegnet, wunderbar darzustellen. Der Rest ist eher sosolala, funktional bis solide, aber nicht wirklich herausragend. Ashley Laurence merkt man an, dass dies einer der ersten Film ist, in dem sie mitspielt.
Aufgrund seines Alters – „Hellraiser“ erschien 1987 – wirkt der Film inzwischen leider etwas altbacken, stärker im Jahrzehnt seiner Entstehung verhaftet und allgemein weniger zeitlos als Barkers Novelle. Dies merkt auch manchmal an den Effekten, die für die damalige Zeit sicher beeindruckend waren, heute jedoch teilweise nicht mehr ganz überzeugen können. Dies betrifft in erster Linie die von den Cenobiten häufig verwendeten Haken, die an Franks Haut ziehen und den Ingenieur. Allerdings kann sich vor allem Franks schleimige Auferstehung durchaus auch heute noch sehen lassen.
Dass „Hellraiser“ trotzdem noch wirkt, ist, neben der Geschichte selbst, vor allem dem äußerst kreativen Design der Cenobiten und dem gelungenen Make-up zu verdanken. In dieser Hinsicht erwähnenswert ist auch in jedem Fall Christopher Youngs grandioser Soundtrack, der nur noch vom Score des zweiten Hellraiser-Films übertroffen wird. Ohne sich auf die inzwischen viel zu oft verwendeten schrillen Streicher á la „Psycho“ zu verlassen, schafft Young es, eine beklemmende Atmosphäre zu erschaffen; seine Musik ist zugleich finster, episch und beeindruckend.
Fazit: „Hellraiser“ mag ein wenig altbacken wirken, ist aber völlig zurecht ein Klassiker des Horrorgenres. Clive Barker hat seine Novelle gelungen adaptiert und einen äußerst kreativen Horrorfilm geschaffen. Vor allem die Mythologie der Cenobiten, die hier nur leicht angerissen wird, schreit geradezu nach mehr.

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Halloween 2012:
Prämisse
Hellraiser: Inferno
Gehenna: Die letzte Nacht
Hellraiser: Revelations
Sodium Babies
Die zehn besten Horror-Soundtracks
American Horror Story
Finale

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Hellbound: Hellraiser II
Hellraiser III: Hell on Earth
Hellraiser: Bloodline
Hellraiser: Hellseeker
Hellraiser: Deader
Hellraiser: Hellworld