Wenn die Romanze zwischen Kíli und Tauriel über einen positiven Aspekt verfügt, dann immerhin, dass sie Howard Shore zu einem wunderschönen Thema inspiriert hat, das in Feast of Starlight sein Debüt feiert. Zu Beginn hören wir allerdings erst einmal Tauriels Thema in der bislang sanftesten und verletzlichsten Variation, gespielt von der Flöte. Der Aufbau des Liebesthemas von Elbin und Zwerg ist von sanften Streichern und Holzbläsern – abermals Flöte sowie Oboe – geprägt und erinnert an ein vorsichtiges, aber neugieriges Aufeinanderzugehen. Das eigentliche Thema, das bei 1:26 beginnt, besteht aus zwei Phrasen, die hier direkt hintereinander gespielt werden. Die Harmonien des Themas sind eine Mischung aus elbischen und zwergischen Elementen – dies trifft auch auf den von der Sopranistin Grace Davidson gesungenen Text zu, der sowohl aus Khuzdûl als auch Sindarin besteht und gewissermaßen einen Dialog darstellt. Bei 2:04 beginnt die zweite Phrase des Themas, in der die Oboe die Melodie spielt. Bei 2:20 mischt sich relativ unvermittelt eine unvollständige Variation des Geschichte-des-Ringes-Thema auf hohen Streichern ein, die im Film nicht zu hören ist. Bei 2:32 gehen besagte Streicher in ein erneutes Statement der A-Phrase des Kilí/Tauriel-Themas über, das aber deutlich unsicherer und zittriger klingt als die zuvor gehörte Variation.
In Barrels out of Bond, dem darauffolgenden Stück, das gewissermaßen eines der Action-Highlights des Films vorbereitet und darüber hinaus direkt nach einem Kapitel des Romans benannt ist, erklingen endlich einmal wieder Themen, die tatsächlich der (zumindest theoretischen) Hauptfigur des Films gewidmet sind. Der Track legt mit einer knappen, aber doch sehr willkommenen und warmen Holzbläser-Variation von Bilbos Abenteuerthema los, um dann direkt zu „Bilbo’s Fussy Theme“ überzugehen (0:22). Die direkt darauffolgende Figur hielt ich ursprünglich lediglich für eine Erweiterung besagten Leitmotivs, in „The Battle of the Five Armies“ wird sie allerdings zwei, drei weitere Male separat gespielt und kann somit als eigenes Leitmotiv gelten. Ich bin gerade nicht sicher, ob Doug Adams dieses kleine Thema bereits irgendwo benannt hat, deshalb werde ich es im Folgenden einfach, in Anlehnung an seinen Ursprung, „Bilbo’s Sneaky Theme“ nennen. Bezüglich der Hobbit-Themen war es das, mit ein zwei Ausnahmen, leider für diesen Score – ein weiterer Grund, weshalb Bilbo in diesem zweiten Hobbit-Film, in dem er eigentlich die Hauptfigur sein sollte, eher wir eine Nebenfigur wirkt.
Siehe auch:
The Quest for Erebor
Wilderland
The House of Beorn
Flies and Spiders
The Woodland Realm