Wie schon „Breaker of Chains“ löste auch „Oathkeeper“ einige heftige Diskussionen aus, vor allem unter Buchlesern. Während die Episode der letzten Woche allerdings in erster Linie negativ aufgenommen wurde, sind die Meinungen dieses Mal sehr gespalten. Der Grund: „Oathkeeper“ dürfte die Episode sein, die sich inhaltliche am weitesten von der Vorlage entfernt (fast die gesamte zweite Hälfte enthält „serieneigenes“ Material), und nicht nur das, sie beinhaltet bereits Material, das (vermutlich) aus „The Winds of Winter“ stammt.
Insgesamt war „Game of Thrones“ bisher eine ziemlich genau Adaption der Vorlage. Natürlich gibt es immer Buchpuristen, die an jeder kleinen Änderung herummeckern, aber wenn man Serien wie „True Blood“ oder „The Walking Dead“ zum Vergleich heranzieht, hält sich die Serie sehr genau an Martins Romane (wobei es am anderen Ende des Spektrums durchaus auch Zuschauer gibt, die sich den Ansatz der beiden oben erwähnten Serien wünschen). Ich persönlich denke trotz allem, dass die Abweichungen letztendlich wieder zum Romaninhalt zurückführen und nicht in eine völlig andere Richtung gehen werden, so ähnlich wie das beispielsweise bei Gendrys Besuch auf Dragonstone war: Das Ziel ist dasselbe, nur der Weg ist ein wenig anders. Trotzdem gibt „Oathkeeper“ durch das Ende bereits einen kleinen Vorgeschmack darauf, wie es sich anfühlen könnte, wenn George R. R. Martin „The Winds of Winter“ nicht rechtzeitig beendet. Einigen Buchlesern hat das gar nicht gefallen, schon allein, weil man unerwartet gespoilert wird, und vielleicht auch ein wenig, weil dadurch der Wissensvorsprung verloren geht. Viele andere fanden die Episode allerdings gerade aus diesen Gründen gelungen, da sie sich zum ersten Mal wirklich überraschen lassen konnten. Ich persönlich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass die letzte Szene nicht zumindest sehr interessant ist.
Der Titel der Folge ist wieder einmal recht mehrdeutig, in erster Linie bezieht er sich auf Briennes neues Schwert und dessen symbolische Bedeutung, aber auch Karl hält einen Eid ein…
Meereen
Ein weiteres Mal fängt eine Folge dort an, wo die letzte endete, allerdings in einem etwas intimerem Rahmen: Missandei unterrichtet Grauer Wurm in der Gemeinen Zung – beide verspüren darüber hinaus starke Sympathie für einander – oder sogar mehr (ich glaube, es gibt schon Shipper)?
Der Angriff auf Meereen wird fortgesetzt, und spielt sich dabei recht ähnlich ab wie im Roman, nur sehr stark vereinfacht. Bei Martin dringen Ser Jorah, Ser Barristan (auf beide ist Daenerys zu diesem Zeitpunkt ziemlich wütend) und der starke Belwas, zusammen mit einigen anderen, durch die Kanalisation in die Stadt ein und regen die Sklaven zu einem Aufstand an, während der Rest von Danys Armee die Stadt belagert und mit Rammböcken die Tore öffnet. In der Serie dagegen infiltrieren lediglich Grauer Wurm und einige andere Unberührte die Stadt und ermutigen die anderen Sklaven zum Aufstand – wobei das alles ziemlich schnell und scheinbar einfach vonstatten geht.
Daenerys (Emilia Clarke) überblickt Meereen
Die eigentlich Eroberung geschieht offscreen, was einerseits wohl auch aus Budgetgründen so ist, und andererseits im Buch ebenfalls der Fall ist, da das Ganze aus Daenerys Sicht geschildert wird, die beim eigentlichen Blutvergießen nicht anwesend ist. Die Bestrafung der ehemaligen Herren von Astapor passiert auf ähnliche Weise wie in der Vorlage, allerdings werden sie im Roman nicht entlang der Straße gekreuzigt, sondern auf dem großen Platz von Meereen, wo jeder auf den nächsten zeigt. Es ist noch erwähnenswert, dass Buch-Daenerys das später bereut und dass Emilia Clarke diese Strafe ebenfalls für keine gute Idee hält. Die Söhne der Harpyie, die sich sicher bald zu Wort melden, dürften jedenfalls nicht begeistert sein.
Auf dem Weg zur Eyrie
Ungeschickt, wenn alle zur Eyrie wollen, da Sandor und Arya in dieser Folge aber nicht vorkommen und Littlefinger und Sansa in der nächsten Folge ihr Ziel erreichen (der Abstecher zu den Fingers wird wohl allerdings gestrichen werden, er ist aber auch nicht wirklich essentiell), kann man das noch akzeptieren. Auf Littlefingers Schiff gibt es noch ein kurzes Intermezzo, bei dem endgültig die Antwort auf die Frage, wer für Joffreys Tod verantwortlich ist, gegeben wird – für alle, die es nach letzter Folge immer noch nicht herausgefunden haben. Während Littlefinger von seinen neuen Freunden spricht, zeigt die Kamera bereits Olenna und Margaery. Außerdem gibt Olenna ein paar Minuten später zu, dass sie es war.
King’s Landing
In „Oathkeeper“ ist der King’s-Landing-Anteil dieses Mal um einiges kleiner als in den letzten drei Episoden, und interessanterweise steht fast ausschließlich Jaime im Mittelpunkt. All diese Szenen mit ihm wären exzellent, wäre da nicht dieser kleine Vorfall in der letzten Episode gewesen. Wie ich erwartet hatte, wird die Vergewaltigung praktisch ignoriert, was fürchterlich inkonsequent daherkommt. Am deutlichsten wird dies im Gespräch zwischen Cersei und Jaime, denn die beiden unterhalten sich, als wäre nichts passiert; ihr Verhälnis scheint sich nicht verändert zu haben. So, wie sie ist, hätte diese Szene gepasst, wenn Jaime sich in der letzten Folge nach der Frage, weshalb er eine hasserfüllte Frau liebt, einfach umgedreht und die Septe verlassen hätte oder der Sex einvernehmlich gewesen wäre. War besagte Szene in der letzten Episode völlig an Jaimes Charakterisierung vorbei, so stimmt die Szene in dieser Episode absolut nicht mit Cerseis etablierter Persönlichkeit überein. Um einmal Tyrion zu zitieren: „Cersei is as gentle as King Maegor, as selfless as Aegon the Unworthy, as wise as Mad Aerys. She never forgets a slight, real or imagined. She takes caution for cowardice and dissent for defiance.” Sich nach so etwas einfach ruhig mit ihrem Bruder zu unterhalten ist völlig out of character für eine Figur, die über die letzten drei Staffeln hinweg als unglaublich nachtragend charakterisiert wurde, schon allein, weil das eine „normale“ Person mit ziemlicher Sicherheit nicht tun würde, geschweige denn Cersei Lannister.
Ebenso bei Jaime: In dieser Folge verhält er sich (wenigstens für seine Verhältnisse) wieder äußerst sensitiv und sympathisch, bei Cersei ist er derjenige der einsteckt, er ermuntert Tyrion (im Roman hat er seinen Bruder nicht in der Zelle besucht) – das ist nicht vielschichtig, das ist schlampig charakterisiert, und ich stimme da mit vielen anderen überein, dass es sich bei der Vergewaltigung um den wohl bisher größten Fehltritt der Serie handelt (und das selbst, wenn man alle andere Faktoren, die zum Online-Aufschrei geführt haben, außer acht lässt), was wirklich schade ist, da es an einer Szene hängt, die gerade einmal fünf Minuten geht. Und letztendlich läuft das Ganze auch einem grundsätzlichen Thema von Martins Romanen zuwider: Handlungen haben Konsequenzen.
Davon unabhängig ist die Abschiedsszene mit Jaime und Brienne wirklich außerordentlich gut gelungen und fast schon niedlich, wenn auch beide ein wenig höflicher zueinander sind als im Roman. Dafür fehlt aber Podricks „Ser Milady“ nicht.
Margaery (Natalie Dormer), Tommen (Dean-Charles Chapman) und Ser Pounce
An anderer Front planen die Tyrells schon ihre nächsten Schritte. Leider stellt Lady Olenna in Aussicht, nach Highgarden zurückkehren, was wohl bedeutet, dass sie auch aus der Serie (zumindest vorläufig) verschwindet, was ich absolut nicht gutheißen kann. Sie ermuntert Margaery, sich gleich an Tommen heranzuschmeißen, damit sie und nicht Cersei ihn kontrollieren kann.
Der folgende erste Versuch ist allerdings ein wenig merkwürdig. Grundsätzlich wäre diese Szene gelungen (immerhin taucht hier erstmals Fanliebling Ser Pounce auf), wären da nicht die Umstände. Dass Margaery nachts bei Tommen auftaucht wirkt einerseits unnötig zweideutig und ist andererseits recht unlogisch, nachdem Cersei erst kurz zuvor angeordnet hat, dass die Wachen verdoppelt werden (oder hatte sie Hilfe von Varys?). Mit anderen Worten: Diese Szene wäre sehr gut gelungen, hätte sie einen anderen Kontext gehabt.
Castle Black
Jon hat es sich zur Aufgabe gemacht, die neuen Rekruten zu trainieren. Unter diesen findet sich nun auch Locke, der ganz sympathisch rüberkommen kann, wenn er das will, und der beweist, dass er ein ganz guter Menschenkenner ist – jedenfalls weiß er, wie er mit Jon reden muss.
Es wird auch noch einmal deutlich, dass die Rollen von Ser Alisser und Janos Slynt in der Serie praktisch vertauscht sind, da Slynt in den Romanen derjenige ist, der den Ton angibt, während Thorne eher eine beratende Funktion inne hat. Letztendlich wird sich vermutlich Thorne zur Wahl zur des neuen Lord Commander aufstellen lassen und nicht Slynt.
Ab diesem Zeitpunkt beginnen sich die Änderungen stärker auszuwirken, denn in der Tat wird nun ein Ausflug zu Crasters ehemaligem Wohnsitz in die Wege geleitet, da Thorne und Slynt hoffen, auf diese Weise Jon Snow loszuwerden. Und natürlich kommt Locke ebenfalls mit, da er Jon und Sam belauscht hat, die überlegen, ob Bran wohl bei Craster Halt gemacht hat.
Nördlich der Mauer
Im letzten Drittel dieser Episode bewegt sich die Serie noch weiter von den Romanen weg. Bei Craster haben sich die Meuterer inzwischen eingerichtet. Karl Tanner, der in der dritten Staffel Craster tötete, hat sich als ihr Anführer etabliert und trinkt nun aus Mormonts Schädel. Die Szene, die die Grausamkeit der Meuterer illustrieren soll, ist dabei in mehr als einer Hinsicht problematisch. Nach der kontroversen Episode der letzten Woche sind mehrere graphische Vergewaltigungen nicht unbedingt die beste Idee (wobei man zugegebenermaßen wahrscheinlich kaum die Episode in wenigen Tagen umschneiden kann, aber auch so ist es unnötig), außerdem zieht sich das Ganze viel zu lang und es gibt Logikprobleme: Warum töten die Meuterer Ghost und Summer nicht einfach? Darüber hinaus offenbart sich eine Tendenz dieser Staffel gerade hier noch einmal besonders stark. „Game of Thrones“ wird von Grautönen bestimmt (bei der Vorlage ist das noch stärker der Fall), es gibt nur wenige Figuren, die wirklich durch und durch und ohne Abstufung böse sind, etwa Joffrey, Gregor Clegane oder Ramsay Snow/Bolton. Staffel 4 fügt diesen Buchcharakteren mit dem Magnar von Thenn (der im Roman zwar vorkommt, aber kein sadistischer Kannibale ist) und nun Karl weitere hinzu, was ich für kontraproduktiv halte – und selbst Figuren, die eigentlich Sympathieträger sind, werden unnötigerweise verdunkelt, allen voran Jaime und, in geringerem Ausmaß, Ygritte, als wollten Benioff und Weiss verhindern, dass der Zuschauer zu sehr mit ihnen sympathisiert.
In welche Richtung sich das Ganze entwickelt, nachdem die Meuterer Bran und Kompanie gefangen genommen haben, lässt sich bereits abschätzen, und leider befürchte ich, dass das dieser Handlungsstrang letztendlich in einer inhaltlich ziemlich unnötigen Streckung gipfeln wird, die weder Figuren noch Handlung in irgendeiner Art und Weise voranbringt. Aber man soll den Tag nicht vor dem Abend loben.
Der Anführer der Weißen Wanderer (Richard Brake)
Der wirklich interessante Teil folgt erst nach der Gefangennahme der Reeds: Ein Weißer Wanderer bringt Crasters letztes Kind in das Land des Ewigen Winters hoch im Norden, dort wo die Weißen Wanderer wohnen. Besagtes Baby wird vom Chef-Wanderer berührt, wodurch es eisblaue Augen bekommt, somit erfahren wir, wie die Wanderer für Nachwuchs sorgen. Zugegebenermaßen fand ich diese Szene nicht ganz so revolutionär wie einige andere, der hohe Norden ist zwar in der Tat Neuland, am im Großen und Ganzen wurde hier aber nur etwas bestätigt, das die Romane bereits andeuten und das die Fans bereits seit langem vermuteten (Crasters Söhne dienen Nachwuchs für die Wanderer). Beinahe interessanter ist die Tatsache, dass der Anführer der Weißen Wanderer (der aufgrund der Hörner bereits den Spitznamen „Darth Walker“ bekommen hat) im Promomaterial von HBO als „Night King“ bezeichnet wird. Bei diesem handelt es sich um eine mythische Figur in Westeros, der der dreizehnte Lord Commander der Nachtwache war, sich in eine Weiße Wanderin (ja, das ist die korrekte feminine Form) verliebte, sich zum Nachtkönig krönte und allerhand Grausamkeiten beging, bevor er vom König des Nordens und dem König jenseits der Mauer besiegt wurde. Diese Bezeichnung wurde inzwischen wieder entfernt, aber dennoch stellt sich die Frage, ob er Chef der Weißen Wanderer in der Tat mit jenem Nachtkönig identisch ist, oder ob da nur jemand einen falsche Beschreibung verfasst hat. Außerdem würde mich interessieren, wie eine Weiße Wanderin aussieht.
Fazit: „Oathkeeper“ hätte eine wirklich gute Folge werden können, gäbe es da nicht ein paar unschöne „Wenns“ in Form von Logiklöchern, unnötigen Dehnungen und dem Fehltritt der vorangegangenen Episode.
Game of Thrones Staffel 4:
Two Swords
The Lion and the Rose
Breaker of Chains
Siehe auch:
Game of Thrones Staffel 1
Game of Thrones Staffel 2
Game of Thrones Staffel 3
Du hast mal wieder Recht. Ich persönlich versuche jetzt, die Szene aus der letzten Folge so zu behandeln, als wäre sie gar nicht passiert. Anders geht das ja auch kaum
Zum Rest:
Der Anfang hat mir total gut gefallen. Grey Worm mag ich langsam richtig gerne, auch wenn ich da aus naheliegenden Gründen keine große Hoffnung habe, dass aus ihm und Missandei etwas wird…
Die ganze Tyrannenmordsache: Mir ist klar, dass man so etwas in einer Serie anders lösen muss als im Buch, in dem die Innenwelt verschiedener Charaktere dargestellt werden kann, aber mir wäre es dennoch lieber gewesen, wenn nicht so explizit klar gemacht worden wäre, wer wirklich verantwortlich für den Giftanschlag ist. Das hätte man etwas subtiler lösen können.
Der Mitbewohner war darüber hinaus ziemlich sauer, weil Tyrion Jaime nun schon gesagt hat, dass er unschuldig ist. Trotzdem kann er mMn immer noch bei seiner Flucht das Gegenteil behaupten. Wäre dennoch nett gewesen, Jaime seine (wachsende?) Unsicherheit länger zu lassen.
Ich hoffe, hier geht es bald weiter mit Tyrion, das tritt grad alles etwas auf der Stelle. Aber ich nehme an, der Entscheidungskampf gehört mit zum Staffelfinale?
Hilf mir bitte mal auf die Sprünge – war es im Buch nicht Jaime gewesen, der dem Schwert seinen Namen gab? Das hat mir besser gefallen. Darüber hinaus scheint mir dieser plötzliche Sprung hin zu „Wenigstens diesen EINEN Schwur will ich halten“ ein wenig überhastet. Das war mMn nicht besonders gut vorbereitet.
Diese ganze „Locke in der Nachtwache“-Sache kommt so auch gar nicht im Buch vor, oder? An sich habe ich damit keine Probleme, doch scheint es mir einfach unlogisch, dass dieser Typ zu so einer Undercovermission überhaupt fähig ist. Und ob er, der jetzt inzwischen mitgekriegt hat, wie hart das Leben an der Mauer ist, sich wirklich bereit erklären würde, an einem kleinen Rachefeldzug jenseits der Mauer teilzunehmen? Das scheint mir doch ein ziemlich großes Risiko zu sein!
Außerdem kommt es mir seltsam vor, dass er wirklich den Eid leistet. Steht die Nachtwache nicht über allem? Kann ein Lord Bolton einen solchen Schwur wieder lösen (ich vermute, das kann, wenn überhaupt, nur der König?)? Ist das alles nicht irgendwie ziemlich viel Aufwand und Verantwortung für einen einzelnen Mann, der ja nur ein Handlanger ist?
Was deine Einschätzung mit den Ereignissen in Craster’s Keep angeht, gebe ich dir recht
Das ist alles sehr, sehr unglücklich. Auch ansonsten wirkt das auf mich mal wieder so gewollt provokant. Ich habe die Folge bisher nur ohne Untertitel gesehen und deshalb nicht alles verstanden, aber legt dieser Typ, den ich gar nicht mehr auf dem Schirm hatte, nicht ein totales Overacting hin? Wie oft kann man in wenigen Sätzen eigentlich NOCH „cunt“ sagen? Und woher hat Craster eigentlich Wein? (Ja, das ist jetzt ziemlich kleinlich…)
Ich fand es auch total unlogisch, dass sie Ghost nicht getötet haben… und Bran braucht dringend einen Haarschnitt, der kleine Prinz Eisenherz.
Letzte Szene. Ich bin irgendwie davon ausgegangen, dass die White Walkers untot sind? Wächst ein Kind, das so früh zum White Walker wird, überhaupt noch? Was hat man von einem untoten Baby? 😀
„Ich persönlich versuche jetzt, die Szene aus der letzten Folge so zu behandeln, als wäre sie gar nicht passiert.“
Ja, so ähnlich mach ich es auch – genauso wie die Serienverantwortlichen, wie es scheint (es sei denn, da kommt in einer späteren Folge noch was, ich bezweifle es aber). Ausnahmsweise wäre ich nicht böse, sollte diese Szene für die DVDs auf dem Boden des Schneideraums fallen. Es gibt sicher ein paar gelungenere Szenen, die man stattdessen dafür reinnehmen könnte.
„Hilf mir bitte mal auf die Sprünge – war es im Buch nicht Jaime gewesen, der dem Schwert seinen Namen gab?“
Er sagt da sinngemäß sowas wie „Ein Schwert wie dieses verdient einen Namen. Wie wäre es mit Oathkeeper?“, wenn ich mich recht erinnere.
„Diese ganze “Locke in der Nachtwache”-Sache kommt so auch gar nicht im Buch vor, oder?“
Nein, Locke selbst kommt ja in den Romanen nicht vor, es ist ja Vargo „die Ziege“ Hoat, die Jaime verstümmelt. Unter den Stark- (bzw. später Bolton) Vasallen gibt es zwar einen „alten Lord Locke“, der sowieso keine große Rolle spielt, aber ich glaube, dass die beiden auf jedenfall nicht identisch sind.
Die Meuterer versuchen, wenn ich mich recht erinnere, in „A Dance with Dragons“ irgendwann zurück nach Süden zu gehen und werden dann von Coldhands getötet
„Außerdem kommt es mir seltsam vor, dass er wirklich den Eid leistet. Steht die Nachtwache nicht über allem? Kann ein Lord Bolton einen solchen Schwur wieder lösen (ich vermute, das kann, wenn überhaupt, nur der König?)? Ist das alles nicht irgendwie ziemlich viel Aufwand und Verantwortung für einen einzelnen Mann, der ja nur ein Handlanger ist?“
Wahrscheinlich ist Locke der Meinung (und da könnte er recht haben), dass es Lord Bolton ziemlich egal ist, ob er den Eid ablegt oder nicht, wenn er ihm Bran bringt. Ich finde das Ganze auch eher unglücklich konstruiert, hat aber in meinen Augen einen Vorteil: Ich finde, dass Noah Taylor ein ziemlich guter Schauspieler ist und irgendwie gefällt es mir, wie er mit den anderen Figuren agiert.
„Ich habe die Folge bisher nur ohne Untertitel gesehen und deshalb nicht alles verstanden, aber legt dieser Typ, den ich gar nicht mehr auf dem Schirm hatte, nicht ein totales Overacting hin?“
Aber so was von.
Den Wein hat Craster wahrscheinlich von der Nachtwache, die tauschen ja immer Informationen mit ihm. Vielleicht hat er sich einen Vorrat für schlechte Zeiten angelegt?
„Ich bin irgendwie davon ausgegangen, dass die White Walkers untot sind? Wächst ein Kind, das so früh zum White Walker wird, überhaupt noch? Was hat man von einem untoten Baby?“
Das hängt vor allem mit der Interpretation der Serie zusammen, in den Romanen beschreibt Martin sie ein wenig anders. Es gibt da auch ein Zitat von ihm:
„The Others are not dead. They are strange, beautiful… think, oh… the Sidhe made of ice, something like that… a different sort of life… inhuman, elegant, dangerous.“
Diese Fanzeichnung trifft seine eigentliche Vorstellung eher: http://awoiaf.westeros.org/images/6/69/John_Picacio_the_Others.jpg
Ich bin mir ziemlich sicher, dass das White-Walker-Baby zu einem Ausgewachsenen wird, wahrscheinlich sogar ziemlich schnell. Es gibt allerdings schon einige lustige Fanarts mit White-Walker-Babys. 😀
Spoilerst du gerne? 😉 Zum Glück habe ich die Folge schon vor einigen Tagen gesehen…
Die eigentlich weißen Wanderer bzw. deren Armee sehen in der Serie doch sehr untot aus… Schauen wir mal, wie sie es in der Serie erklären mit den Babys. Normal würde ich sagen, die können nicht mehr wachsen.
Die Anlehung in Meereen an die Kreuzigungspromenade in Astapor fand ich das nachvollziehbar mit der Kreuzigung der Herren entlang der Straße.
Ja, diese anhimmelnde Verliebtsein von Brienne gegenüber Jaime war ja nicht zu übersehen 😉
„Spoilerst du gerne? 😉 Zum Glück habe ich die Folge schon vor einigen Tagen gesehen…“
Da es sich hierbei sowohl um einen ausführlichen Handlungs-Recap als auch um Analyse, Roman-Adaptions-Vergleich und meine eigene, bescheidene Meinung handelt, lassen sich Spoiler nur sehr schwer vermeiden. 😉
„Die eigentlich weißen Wanderer bzw. deren Armee sehen in der Serie doch sehr untot aus… Schauen wir mal, wie sie es in der Serie erklären mit den Babys. Normal würde ich sagen, die können nicht mehr wachsen.“
Die Wiedergänger, die einfach wiedererweckten Toten, die seit der allerersten Folge ihr Unwesen treiben, sind ganz zweifellos untot, das sind aber auch keine Weißen Wanderer. Die Weißen Wanderer sind nach Aussage von George R. R. Martin nicht untot, sondern eine andere, fremdartige Form des Lebens. Das Baby am Ende der Folge wird eindeutig verwandelt und nicht getötet.
Ok, das Baby wird verwandelt, nicht getötet… Da hast du recht.
Der „Babyholer“ sieht trotzdem ziemlich untot aus… naja, ich lasse mich mal überraschen, wie sie es drehen werden.
Was das letztendlich mit „Locke“ werden soll, da lasse ich mich auch mal überraschen.
Ich habe die Szene zwischen Cersei und Jamie auch gerade bei mir besprochen und finde sie nicht so abweichend von dem Buch. Er setzt sich ja auch in dem Buch häufiger über ein nein von ihr hinweg und interessiert sich auch in der Szene nicht dafuer , was sie will. Ihre Zustimmung hat auch viel von „wenn ich ihn ehnicht stoppen kann, dann sol er sich wenigstens beeilen“. http://allesevolution.wordpress.com/2014/05/06/game-of-thrones-cersei-jaime-und-vergewaltigung/