Weil mein perfider Ordnungssinn, der dafür sorgt, dass auf meiner Festplatte alles pedantisch organisiert ist, es aber auf meinem Schreibtisch aussieht wie die Sau, es mir verbietet, diesen Beitrag unter „Uncategorized“ abzulegen und jeder Beitrag der Kategorie „Allgemeines“ als Warum-Frage formuliert ist. Ein Hoch auf den Sheldonismus.
Jedenfalls habe ich von Robin erfahren, dass ich ein Nerd mit Stil bin (meine Reaktion ist im obigen Video zu sehen), und das ist durchaus elf Antworten wert.
1. Batik – yay oder nay?
Bitte was? Ich musste das zuerst nachrecherchieren, aber jetzt da ich’s weiß: Nay. Ich bin niemand, der gerne oder gut in irgendeiner Form mit Stoff arbeitet, und darüber hinaus ein chronischer Schwarzträger – als Zeichen meiner Hingabe an die Dunkle Seite der Macht.
2. Es ist jetzt ja wieder Fastnacht. Was ist deine Meinung dazu?
Don’t care. Wobei ich sagen muss, dass ich die Vielfalt an Berlinern (oder Pfannkuchen, oder Krapfen oder wie man die auch sonst anderswo nennt) schätze.
3. Egal wie die Antwort ausfällt, als Kind war es doch bestimmt geil. Was war dein liebstes Kostüm, als du klein warst?
Ich war als Kind besonders gerne Batman, ich hatte da so einen Kapuzenumhang, der eindeutig nicht von DC lizensiert war, weil auf dem Emblem nicht eine, sondern drei Fledermäuse zu sehen waren. Der Nachteil war, dass die Ohren nicht ordentlich abstanden, sondern herunterhingen. Irgendwann habe ich dann einen Strohhut dazu aufgesetzt und bin als Darkwing Duck gegangen.
4. Hand aufs Herz: Worum geht es in dem unvollendeten Roman in deiner Schreibtischschublade?
Was mit Elfen und Gorgonen. Der erste Entwurf ist theoretisch fertig, aber den habe ich geschrieben, als ich fünfzehn war, und er entspricht heute sicher nicht mehr meinen stilistischen und inhaltlichen Standards. Ich nehme mir immer wieder vor, mal wieder reinzuschauen und ihn vielleicht sogar zu überarbeiten, aber man kommt ja zu nichts.
5. Welches Buch hast du als letztes gelesen?
Da ich gerade eine Hausarbeit darüber schreibe: Alles mögliche von und über Howard Phillips Lovecraft, inklusive zweier Werke, die von sich behaupten, das echte Necronomicon zu sein (es aber nicht sind).
6. Nur noch wenige Wochen, dann geht es weiter mit “Game of Thrones”. Bist du auch dem Fieber verfallen?
Hell, yes. Im März kommt endlich meine lange übefällige Abschlussbesprechung der dritten Staffel, und für die vierte Staffel plane ich wieder, wie letztes Jahr, Episodenrezensionen.
7. Hast du schon Reisepläne dieses Jahr?
Nope.
8. Dein Lieblingssong aus deinem Lieblingsmusical?
Schwierig, vor allem, wenn man Disney-Filme mitdazurechnen würde. Wenn es nur nach Musicals geht, die ich Live auf der Bühne gesehen habe, ist es dagegen ziemlich leicht:
9. Welches alte Videogame würdest du gerne in topaktueller Graphik nochmal spielen?
Viele. „Herrscher des Olymp: Zeus“ (inklsuive Add-on), die gesamte Jedi-Knight-Reihe, „Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs“ war auch ein ziemlich cooles Orkverdreschspiel und „Krieg im Norden“ einfach kein qualitativ guter Ersatz.
10. Bist du abergläubisch?
Eigentlich nicht.
11. Was ist deine Lieblingseissorte?
Wechselt. Wenn ich die Wahl habe, werde ich allerdings kaum Schockolade oder Vanille nehmen, sondern eher zu Sorten wie Mango, Maracuja oder Erdbeerjoghurt greifen.
Und zehn weitere Fragen:
1. „Repo! The Genetic Opera“: Müll, Meisterwerk oder mysteriös?
2. Wird Ben Affleck deiner Meinung nach ein guter Batman oder versaut er’s?
3. Taugen „Music inspired by the Motion Picture“-Alben deiner Meinung nach etwas?
4. Facebook hat Whatsapp gekauft. Strebt Mark Zuckerberg die Weltherrschaft an?
5. Damit verwandt: Werden Maschinen irgendwann die Macht übernehmen (und Kampfmaschinen mit österreichischem Akzent einsetzen)?
6. Klassischer 2D-Zeichentrick ist in der Zwischenzeit rar geworden. Vermisst du diese Machart oder bist du mit den CGI-Animationsfilmen und -serien vollauf zufrieden?
7. Hättest du auch gerne einen Drachen als Haustier (Fütterung und Haltung mal außen vorgelassen)?
8. Gibt es eine Mahlzeit, bei der dir schon beim bloßen Gedanken übel wird?
9. Nächstes Buch auf der Leseliste?
10. Dein Lieblingsalbum?
Ich werfe das Stöckchen direkt zu Crayton, Jan Kliemann und Ein Comicleben weiter, und natürlich an jeden, der sich zum Antworten auf meine Fragen berufen fühlt.
Während im Marvel Cinematic Universe in den meisten Aspekten recht genau auf die Kontinuität geachtete wird (ein hier und da ersetzter Schauspieler mal nicht mitgerechnet), ist das Element, in dem es praktisch keine Kontinuität gibt, die Musik. Die bisherigen acht Filme wurden von sechs Komponisten vertont, und nur ein einziges Mal hat es ein Komponist für nötig erachtet, das Thema eines anderen Komponisten auch nur zu zitieren. Gerade innerhalb einer Reihe ist das äußerst ärgerlich; besonders, weil die Filme des MCU wunderbar dazu geeignet wärenq, ein Paradebeispiel für sich entwickelnde Themen zu sein. Was allerdings nicht heißt, dass es unter den MCU-Soundtracks nicht einige ziemlich gute gibt.
Um den Artikel nicht zu überfrachten, werden die drei Iron-Man-Filme hier separat behandelt und die restlichen MCU-Filme im folgenden Artikel.
Ramin Djawadi
„Iron Man“ ist nicht nur der erste Film des MCU, sondern in meinen Augen auch einer der besten – das musste er auch sein, um dem Film-Franchise einen gelungenen Start zu ermöglichen. Leider hat „Iron Man“ auch den schlechtesten Soundtrack des MCU. Regisseur Jon Favreau beauftragte Zimmer-Zögling Ramin Djawadi mit der Musik, und was dieser ablieferte ist leider alles andere als optimal. Seine Musik für „Iron Man“ ist ein wunderbares Beispiel für „Style over Substance“ in der Musik: Djawadi ist vor allem darauf bedacht, dass es cool und rockig klingt. Außer schmetternden E-Gitarren und Remot-Control-Minimalismus hat der Score allerdings kaum etwas zu bieten, er ist schlicht dröge und uninteressant. Themen sind kaum auszumachen, geschweige denn eine narrative Entwicklung. Von den widerkehrenden Elementen sticht noch am deutlichsten die Identität für den Titelhelden hervor, eine extrem simple, vage heroisch klingende Melodie, die zumeist als Reihe gleichbleibender E-Gitarren-Riffs mit auf- oder absteigender Begleitung erklingt und hin und wieder auch mal vom (ohnehin arg an den Rand gedrängten) Orchester wiedergegeben wird. Der Rest funktioniert im Film nach halbwegs, ist aber ansonsten schlicht langweilig und eines Helden wie Iron Man unangemessen.
Immerhin ist bei Ramin Djawadi eine eindeutige Lernkurve feststellbar; waren seine Kompositionen zu „Iron Man“ und „Kampf der Titanen“ noch uninspirierte 0815-Remote-Control-Scores, ist er mit jedem Game-of-Thrones-Soundtrack besser geworden und hat für Guillermo del Toros „Pacific Rim“ das abgeliefert, was „Iron Man“ hätte werden sollen. Dieselben stilistischen Zutaten sind vorhanden, aber das Ergebnis ist um einiges kreativer, komplexer und interessanter.
John Debney
Was Komponisten angeht, ist John Debney eine Allzweckwaffe; der gute Mann hat schon für so ziemlich jedes denkbaren Genre komponiert, seien es Piratenfilm („Die Piratenbraut“), Komödien („Bruce Allmächtig“), Animationsfilme („Himmel und Huhn“) oder historische Bibel-Epen („Die Passion Christi“). Für den zweiten Iron-Man-Film ersetzte er Ramin Djawadi und verschaffte dem zweiten Leinwandausflug des Eisernen (das kurze Cameo in „Der unglaubliche Hulk“ nicht mitgerechnet) eine wenn auch nicht optimale, so doch weitaus gelungenere musikalische Untermalung als Djawadi es tat. Auch wenn Debney keines der „Themen“ seines Vorgängers übernahm (in diesem Fall die richtige Entscheidung), ist sein grundsätzlicher Ansatz derselbe (rockig, viele E-Gitarren), allerdings bezieht Debney das Orchester stärker mit ein und kann auch besser mit ihm umgehen. So wird Debneys Iron-Man-Thema mehr von Blechbläsern dominiert und ist sehr viel brauchbarer als Djawadis Heldenidentität. Das Problem ist allerdings, dass das Thema für meinen Geschmack nicht distinktiv genug ist und im Score zu selten angewendet wird – in all seiner Pracht ist es nur im letzten Track zu hören.
Die Actionmusik ist nach wie vor ziemlich rockig, aber um einiges eleganter und komplexer als Djawadis. Das eigentliche Highlight des Scores ist allerdings die Musik für den Schurken Ivan Vanko/Whiplash, die von tiefen, russisch singen Chören dominiert wird.
Gegenüber dem Soundtrack des ersten Teils eine eindeutige Verbesserung.
Brian Tyler
Als ich mir „Iron Man 3“ anschaute, hatte ich erwartet, dass der musikalische Stil der beiden Vorgänger weitergeführt wird, nicht zuletzt, weil ich mit dem Namen „Brian Tyler“ bis zu diesem Zeitpunkt zu meiner Schande noch nichts anfangen konnte. Ich war dann auch ziemlich überrascht, dass die Musik zu „Iron Man 3“ um einiges orchestraler ist als die der beiden Vorgänger und genau das hat, was diesen fehlt: Ein einprägsames, heroisches Thema, das sich beim ersten Hören sofort festsetzt und im Film angemessen oft, aber nicht erschöpfend verwendet wird. Zwar ignoriert Tyler abermals die Motive seiner Vorgänger, aber in Anbetracht dessen, was er als Heldenthema für „Iron Man 3“ geschrieben hat, bin ich ausnahmsweise sogar froh darüber.
In gewissem Sinne ist Brian Tyler in meinen Augen Hans Zimmer, wie er sein sollte: Obwohl er kein RCP-Komponist ist, gehört er, wie Patrick Doyle, James Newton Howard oder Javier Navarette, zu den vielen Komponisten, die die Zimmer-Techniken in kleinerem oder größerem Ausmaß in ihr Repertoire integriert haben – in Tylers Fall sogar in größerem Ausmaß. Er komponiert heute ähnliche „Episch-auf-Teufel-komm-raus-Hymnen“ wie es Zimmer früher getan hat, bevor er dem Minimalismus anheim gefallen ist, allerdings sind Tylers Kompositionen besser orchestriert und komplexer. Und im Gegensatz zu Zimmers aktuellem Output machen sie mir verdammt viel Spaß. Dies trifft auch auf die Action-Szenen zu, speziell wenn das Iron-Man-Thema auftaucht. Die Musik für die ruhigeren Szenen und für den Mandarin dagegen ist weniger amüsant, Debneys Schurkenthema war da überzeugender. Wegen des vollauf gelungenen, vielseitig variierten und gut integrierten Titelthemas sind das allerdings Schwächen, über die man großzügig hinwegsehen.
Fazit: Iron Mans musikalische Reise startete suboptimal, allerdings wurde es von Film zu Film besser. Ausnahmsweise hat der Komponistenwechsel innerhalb der Filmreihe einmal positive Folgen – nach drei Filmen hat Iron Man endlich zu der thematischen Identität gefunden, die er verdient, und ich hoffe, dass sie uns erhalten bleibt.
1. Hauptgründe für das Bloggen sind für die meisten sicherlich der Austausch, die Kommentare, das Miteinander, die Interaktion mit der Besucherschaft, der Spaß an der Sache. Schön und gut, aber wie war das ganz am Anfang des Bloggens, als man noch niemanden kannte, als noch niemand das eigene Geschreibsel gelesen hat. Was hat euch damals bewogen zu sagen: “Da mach ich jetzt nen Blog auf”? Nachdem ich mich ohnehin schon jahrelang in Fan- und ähnlichen Foren herumgetrieben habe und dort Kritiken zu allem Möglichem veröffentlicht hatte, war ein eigener Blog eigentlich nur der logische nächste Schritt.
2. Jeder hat ja so seine favorisierten Genres. Unterscheiden sich diese bei euch je nach Medium – also Film/Buch/Serie etc. – oder könnt ihr da schon Übereinstimmungen feststellen? Habt ihr Beispiele? Ich mag im großen und ganzen eigentlich bei Filmen, Büchern und Serien dieselben Genres, was in erster Linie die fantastischen sind, also Horror, Sci-Fi und Fantasy in allen Ausprägungen. Wobei ich gerade bei Filmen und Serien in mehr Genres aktiv bin, einfach weil ein Film schneller angeschaut als ein Buch gelesen ist. Ein Beispiel wären Gangster-Thriller, die ich eigentlich nicht lese, allerdings mag ich die Pate-Trilogie und „Die Sopranos“ ziemlich gern.
3. Welche Geschichte hätte man eurer Meinung nach besser als beziehungsweise in einer Serie erzählen können als in dem Film… ? Dafür gibt es ziemlich viele Beispiele. Gerade bei Verfilmungen von Superhelden, anderen Comicserien oder Buchserien wäre das Serienformat theoretisch ideal. Und da Serien sowohl inhaltlich als auch bezüglich der Effekte immer besser und anspruchsvoller werden, hoffe ich auf viele gelungene Umsetzungen in der Zukunft.
4. Der spannendste Kinostart im März wird sicherlich „Captain America: The Winter Soldier“ sein, denn MCU-Filme sind für mich Pflicht, und dieser verspricht, sich relativ stark vom ersten Cap-Film zu unterscheiden.
5. Am 23.04.14 ist wieder der Welttag des Buches und anlässlich dieses Datums wird derzeit auch wieder die Aktion Blogger schenken Lesefreude initiiert. Was haltet ihr von solchen blogübergreifenden Initiativen? Grundsätzlich einer Überlegung wert.
6. Till Schweiger ist ja überwiegend für Komödien bekannt, aber ich kann diesem Humor nichts abgewinnen, weil ich ihn nicht mag und seinem Humor nichts abgewinnen kann.
7. Meine zuletzt gesehener Film war „Beilight: Bis(s) zum Abendbrot“ und der war unterirdisch, weil Friedberg/Seltzer einfach unfähig sind.
Story: Becca (Jenn Proske) zieht in das verschlafene Nest Sporks und verliebt sich dort in den bleichen, mysteriösen Edward (Matt Lenter), der aber unglücklicherweise, wie seine gesamte Familie, ein Vampir ist. Und damit beginnen die Probleme erst, denn das Paar muss sich mit dem ebenfalls in Becca verliebten Wer-Chihuahua Jacob (Christopher N. Riggi), den Zolturi, die verhindern wollen, dass die Menschheit die Existenz von Vampiren entdeckt, und einem unglaublich bescheuerten Drehbuch herumschlagen…
Kritik: Jason Friedberg und Aaron Seltzer sind unter Filmfans geradezu legendär – und das nicht im positiven Sinn, denn neben Uwe Boll gehören sie sicher zu den vielversprechendsten Anwärtern auf den Titel „Ed Wood des 21. Jahrhunderts“. Diesen Ruf haben sie sich durch mehrere „Parodien“ verdient, für die sie verantwortlich sind. In der Tat waren sie praktisch von Anfang an dabei, denn bei „Scary Movie“, dem Film, der die ganze unsägliche Parodienwelle startete, unter der wir immer noch zu leiden haben (der jüngste Auswuchs nennt sich „The Starving Games: Die Pute von Panem“ und wurde, wie könnte es anders sein, ebenfalls von Friedberg/Seltzter auf die Welt losgelassen), arbeiteten sie bereits am Drehbuch mit.
„Beilight – Bis(s) zum Abendbrot“ nimmt sich – der Titel verrät es überdeutlich – den Twilight-Filmen (genauer: „Twilight“ und „New Moon“) an. Und in der Tat ist der Grundgedanke nicht einmal so übel, denn die Romane und Filme besitzen viel komödiantisches Potential und nehmen sich darüber hinaus selbst viel zu ernst. Um allerdings eine funktionierende und vor allem intelligente Parodie schaffen zu können, müsste man sich mit dem Werk auseinandersetzen, und das ist etwas, das Freidberg/Seltzer mit Sicherheit nicht getan haben. Ohnehin gehen sie auf das komödiantische Potential, das dem Stoff innewohnt, allenfalls oberflächlich ein. Der meiste „Humor“ dieses Machwerks resultiert aus oberflächlichen Metaanspielungen, einer stark übertriebenen Slapstickversion der eigentlichen Handlung, sinnlosen Popkulturreferenzen und Furzwitzen. Somit passt „Beilight“ perfekt zu „Meine Frau, die Spartaner und ich“, „Epic Movie“ und den ganze anderen Friedberg/Seltzer-Produktionen, denn sie alle funktionieren nach demselben Rezept – und im Grunde sind sie auch derselbe Film, nur jedes Mal in anderem Gewand.
Der Ansatz, den Friedberg/Seltzer für ihre Filme verfolgen, funktioniert vielleicht für einen Sketch oder ein Drittel einer Simpsons-Halloween-Episode (wobei diese immer noch lustiger sind), aber nicht für einen vollen Film, selbst wenn dieser nur knapp 90 Minuten läuft. Letztendlich sind diese Filme merkwürdig paradox: Ohne ihr Quellenmaterial funktionieren sie nicht, aber gleichzeitig verstehen sie es nicht; der Humor ist nicht spezifisch genug und völlig austauschbar. Das Traurige daran ist, dass die meisten Menschen bei dem Wort „Parodie“ gerade an die Friedberg/Seltzer-Filme denken, die somit, der Twilight-Saga nicht unähnlich, ihrem Genre ziemlichen Schaden zufügen.
Letztendlich lohnt es sich nicht, über Produktionsqualität oder Schauspieler zu sprechen, weil diese nur schlechte Twilight-Nachahmungen sind. In der Tat ist der einzige gelungene Aspekt dieses Films der Soundtrack. Komponist Christopher Lennertz adaptiert gekonnt Elemente der Franchise-Komponisten Carter Burwell, Alexandre Desplat und Howard Shore und schafft es trotzdem, etwas Eigenes zu komponieren, dass trotz allem auch in einem echten Twilight-Film funktioniert hätte – und in diesem Zusammenhang ist das als Lob zu verstehen.
Fazit: Wie alle Friedberg/Seltzer-Produktionen ist „Beilight – Bis(s) zum Abendbrot“ Sondermüll der untersten Kategorie. Was zu tun ist ist eindeutig: Man gebe Christopher Lennertz einen guten Film, für den er komponieren kann und schaue sich statt „Beilight“ lieber „Galaxy Quest“ an, das ein Idealbeispiel für eine gelungene Parodie ist und als Komödie darüber hinaus auch unabhängig von der Quelle funktioniert.
1. Ein wortwörtlich flammendes Inferno wurde meines Erachtens in kaum einem Film besser dargestellt als in „Der Glöckner von Notre-Dame“ (Disney), denn obwohl es ein Zeichentrickfilm ist, finde ich sämtliche Feuer-Szenen dieses Films extrem eindringlich.
2. Was zeichnet für euch Literatur gegenüber trivialen Groschenromanen und seichter Unterhaltung aus? Durchdachte Handlung und gute Charaktere. Ich pauschalisiere sowas allerdings ungern. Man ist auch schon mal unerwartet auf solche Dinge gestoßen.
3. Man of Steel hätte ein richtig guter Film sein können, aber Snyder/Nolan/Goyer haben ihn mir verleidet, weil die interessanten Aspekte in der Materialschlacht der zweiten Hälfte und wegen des schlechten Drehbuchs völlig untergehen. Interessanter Ansatz, schlechte Umsetzung.
4. Neben digitalen Medien, Blogs, Foren und Communitys: Lest ihr noch Filmzeitschriften in gedruckter Form und wenn ja welche und warum? Ja, hin und wieder, wenn mich die Themen und Artikel ansprechen. Wechselt, je nach Inhalt, hin und wieder mal „Geek“, „Big Picture“ oder „Deadline“.
5. Filme, die auf Spielen basieren oder Spiele, die auf Filmen basieren; was empfindet ihr grundsätzlich als schlimmer/schlechter und wieso? Eigentlich keines von beiden. Bei Filmen, die auf Spielen basieren, gibt es einfach kaum ein gutes Beispiel für eine gelungene Umsetzung, umgekehrt schon (zum Beispiel diverse Star-Wars- oder HdR-Spiele). Ich hoffe, dass sich die Lage bessert.
6. „The Walking Dead“ kenne ich noch immer nicht, obwohl ich es mir schon so lang vorgenommen habe. Das könnte daran liegen, dass ich einfach zu wenig Zeit habe.
7. Meine zuletzt gesehener Film war „Die Unfassbaren: Now You See Me“ und der war passabel, weil er mich gut unterhalten hat, Michael Caine und Morgan Freeman immer gut spielen und Brian Tyler einen schönen Soundtrack komponiert hat. Die Charaktere hätten allerdings mehr Fokus verdient.
1. Neuer GoT-Trailer. Sieht grandios aus. Wann ist endlich April?
2. Vor einiger Zeit wollte ich einen Nostalgiemonat starten, der aber über die ersten beiden Rezensionen nicht hinausgekommen ist. Das bedauere ich immer noch, weshalb ich jetzt zwei neue „Klassifikationen“ einführe: Nostalgie-Reviews und Klassiker-Reviews. Bei Ersteren steht die persönliche Bedeutung für mich im Mittelpunkt, bei Letzteren der Klassiker-Status, die Bedeutung für Genre, Franchise oder was auch immer.
3. Ich habe beschlossen, von nun an an der Blogger-Aktion Media Monday teilzunehmen. Der erste Lückentext folgt im Lauf des Tages.
Okay, der Titel passt vielleicht nicht ganz. Eigentlich handelt es sich hierbei eher um eine kommentierte Bestandsaufnahme des gegenwärtigen Zustands. Aber was tut man nicht alles für die Kontinuität der Artikel?
Episode VII
Wirklich viel hat sich nicht getan. Es fehlen immer noch die offiziellen Bestätigungen, dass Mark Hamill, Carrie Fisher und Harrison Ford auch wirklich mitspielen, und genauso gibt es keine Bestätigungen für weitere Verteranen oder Neulinge. Stattdessen gibt es Gerüchte noch und nöcher (die meisten davon haben mit Benedict Cumberbatch zu tun) und immerhin erfährt man, wer so alles bei Castings war, u.a. Saiorse Ronan („Abbitte“) und Jesse Plemons („Breaking Bad“), aber nicht, wie diese ausgegangen sind. Die einzige Figur, die bisher offiziell bestätigt wurde, ist R2D2.
Stattdessen gibt die Drehbuchsituation zu denken. Ursprünglich wurde Michael Arndt („Toy Story 3“) beauftragt, dieses zu verfassen, doch inzwischen hat sich das geändert, zu welchem Ausmaß lässt sich allerdings nicht sagen. Offiziell heißt es, Arndt habe seine Arbeit am Drehbuch beendet und diese werde nun von J. J. Abrams und Lawrence Kasdan fortgeführt. Wahrscheinlich wird auch nach der Sichtung des Films nicht klar sein, was nun von Arndt und was von Abrams und Kasdan stammt. Die Begründung für diesen Wechsel liegt wohl im Fokus der Geschichte; Arndt hatte vorgehabt, die Skywalker/Solo-Kinder in den Mittelpunkt zu stellen, während Abrams sich in Episode VII noch einmal auf die Helden der klassischen Trilogie konzentrieren will, um die Fackelübergabe angemessen zu inszenieren. Beide Herangehensweisen haben jedenfalls Anhänger, die ihre Position vehement verteidigen. Ich persöhnlich würde allerdings eher Wert auf die gelungene Umsetzung legen, solange ein guter Film dabei herauskommt, sind mir beide Recht. Aus diesem Grund warte ich hier auch mit einem Urteil, zumindest bis die Richtung, in die der Film gehen wird, besser abschätzen lässt.
Spin-offs
Nichts genaues weiß man nicht. Es tauchen aber immer wieder widersprüchliche Gerüchte auf. Zuerst hieß es, man wolle die Ursprünge der bekannten und beliebten Figuren erzählen und Filme über die Jugend von Boba Fett, Han Solo und Yoda seien bereits in den Startlöchern. Dann heißt es wieder, die Spin-off-Filme sollen sich nicht mit bereits bekannten Figuren beschäftigen, sondern eigenen Pfaden folgen. Von einem kann man wohl allerdings mit Sicherheit ausgehen: Die Spin-offs werden nicht die Episoden vorbereiten, wie das die unterschiedlichen Marvel-Filme tun, das hat Kathleen Kennedy selbst zu Protokoll gegeben. Auch hier gilt: Man wird sehen und sollte sich mit Pauschalurteilen zurückhalten, bis es genaue Informationen gibt oder das erste Projekt offiziell angekündigt wird. Ich für meinen Teil bin ja immer noch für einen Film über die alten Sith von Guillermo del Toro.
Rebels
„The Clone Wars“ ist praktisch schon beendet, die sechste Staffel wurde absgesagt, die 13 bereits fertiggestellten Episoden besagter Staffel werden als Bonusmaterial mit dem Untertitel „The Lost Missions“ nachgereicht und feiern morgen auf SuperRTL ihre Premiere – und zwar noch bevor sie im angloamerikanischen Raum zu sehen sind.
Die Nachfolgeserie, die selbstverständlich im Disney Channel laufen wird, ist allerdings bereits angekündigt: „Star Wars: Rebels“. Diese soll die Lücke zwischen den Episoden III und IV schließen und, bei diesem Titel nicht verwunderlich, von der Entstehung der Rebellenallianz erzählen. Clone-Wars-Produzent Dave Filoni wird auch an „Rebels“ arbeiten, zusätzlich zu Simon Kinberg („X-Men: First Class“, „Sherlock Holmes“) und Greg Weisman („Gargoyles“). Besonder das Mitwirken von Letzterem lässt mich neugierig werden, da „Gargoyles“ zu meinen Lieblingszeichentrickserien gehört. Trotz Filonis Mitwirken soll sich „Rebels“ auf jeden Fall von „The Clone Wars“ unterscheiden und eine durchgängige, chronologische Geschichte um eine kleinere Gruppe von Figuren erzählen, im Gegensatz zum nicht-chronologischen Anthologie-Charakter, den „The Clone Wars“ hat. Zwei Figuren wurden ebenfalls bereits vorgestellt: Danan (Freddie Prinze Jr.), ein Jedi, der Order 66 überlebt hat und ein Imperialer Inquisitor, bisher noch ohne Namen und Sprecher, der Jagd auf überlebende Jedi macht. Mit Gastauftritten bekannter Figuren ist wohl ebenfalls zu rechnen (gerade bei einer Animationsserie bietet sich das an), ebenso wie mit der Auflösung einiger Handlungsstränge, die in „The Clone Wars“ nicht beendet wurden. Obwohl ich nicht gerade ein großer Fan von „The Clone Wars“ bin, bemühe ich mich, unvoreingenommen an „Rebels“ heranzugehen. Das liegt zum Teil sicher auch daran, dass es aus dem Zeitraum, in dem „Rebels“ spielt, noch kaum Geschichten gibt. Die Klonkriege dagegen wurden bereits einmal ausführlich erzählt, als „The Clone Wars“ anlief, und in meinen Augen ist die erste Version dieses Konflikts weitaus gelungener als die zweite.
Das EU
Man kann wohl davon ausgehen, dass alles, was im EU nach Episode VI spielt, vollständig verworfen wird. Möglicherweise wird das bisherige EU sogar vollständig verworfen. Auch hier fehlen bisher genaue Informationen. Jedenfalls hat Disney/Lucasfilm eine Storygroup beauftragt, zu der unter anderem Comicautor Pablo Hidalgo und Holocron-Hüter Leeland Chee gehören, die sich mit dem Kanon auseinandersetzt und festlegt, wie weiter damit verfahren wird. Das bzw. ein EU wird mit ziemlicher Sicherheit fortbestehen, wie es allerdings aussieht und ob Bestandteile des alten EU noch dabei sein werden, muss sich noch zeigen. Del Rey scheint immer noch die Romanlizenz für Star Wars zu haben, allerdings ist der Verlag ebenfalls von der Umstrukturierung betroffen, seit einiger Zeit werden keine neue Romane mehr angekündigt und andere, wie etwa eine Trilogie über Jaina Solo, wurden für unbestimmte Zeit auf Eis gelegt.
Schlimmer getroffen hat es Dark Horse, den Comicverlag, der seit Anfang der 90er Star-Wars-Comics produziert. Die Star-Wars-Comiclizenz wandert zu Disneys hauseigenem Marvel-Verlag, 2014 ist das letzte Jahr, in dem Dak Horse Comics aus der weit entfernten Galaxis produziert. Dieser Schritt ist für Disney nachvollziehbar, aber dennoch traurig; Dark Horse hat in den letzten zwanzig Jahren viele hochwertige Star-Wars-Comics herausgebracht. In den letzten Jahren hat der Output zwar ein wenig geschwächelt, aber dennoch…
Fazit: Handfeste Informationen sind rar, Gerüchte sind es nicht. Im Mai 2014 soll mit dem Dreh von Episode VII begonnen werden, bis dahin wissen wir hoffentlich noch ein wenig mehr.
Batman dürfte wohl mit Abstand der Comicheld sein, der am häufigsten adaptiert wurde. Und egal in welchem Medium er auftaucht, er ist ungemein erfolgreich und kämpft sich an die Spitze des jeweiligen Feldes. Nicht wenige sind der Meinung, „The Dark Knight“ sei der beste Superheldenfilm, „Arkham City“ das beste Superheldenspiel, „Batman: The Animated Series“ die beste Superheldenzeichentrickserie und „The Dark Knight Returns“ der beste Superheldencomic – um nur ein paar Beispiele zu nennen.
Für mich ist bei jeder Adaption des Dunklen Ritters natürlich vor allem interessant, wie er musikalisch umgesetzt wird. Wie schon bei den Marvel-Filmen drängt sich eine vergleichende musikalische Betrachtung des Gesamtfranchise geradezu auf. Ich werde mich dabei nicht nur auf die Filme beschränken, sondern auch Interpretationen in anderen Medien miteinbeziehen, allerdings nicht alle, denn dazu gibt es einfach zu viele. Die 60er-Serie wird deshalb ebenso ausgeklammert wie „The Batman“ oder „Batman: The Brave and the Bold“. Wie bei den Marvel-Filmen ist das Ganze nach dem bzw. den Komponisten sortiert. Der Fokus liegt wie üblich auf der Leitmotivik.
Danny Elfman
Neal Heftis Intro zur 60er-Serie dürfte wahrscheinlich das bekannteste Batman-Musikstück sein, aber Danny Elfmans Batman-Thema kommt direkt danach und ist für viele auch heute noch DAS Batman-Thema.
1989 war Danny Elfman noch ein ziemlicher Newcomer und hatte erst wenig Filmmusik geschrieben. Zwei seiner bis dato komponierten Filme waren allerdings schon von Tim Burton, „Batman“ stellt die dritte Zusammenarbeit dar, und ohne Zweifel eine der besten und erfolgreichsten dieses heute so erfolgreichen Teams. Elfmans Herangehensweise passt freilich auch perfekt zu Burtons Interpretation des Dunklen Ritters: Wie der Film auch ist die Musik düster, opulent und opernhaft und definierte Batman zum ersten Mal musikalisch. Während die Prince-Songs, die ebenfalls im Film auftauchen, inzwischen fast schon veraltet wirken, ist Danny Elfmans Score weitaus zeitloser.
Das Kernstück ist natürlich das bereits erwähnte Titelthema, von dem Elfman vielfältigen Gebrauch macht. In seiner Essenz besteht es aus fünf bzw. sechs Noten, erfährt aber, bereits in den Main Titles, vielfältige Erweiterungen, sodass daraus ein ziemlich komplexes, vielschichtiges Thema wird, das sowohl die düstere als auch die heroische Seite Batmans wunderbar darzustellen vermag. Sowohl in „Batman“ als auch in „Batmans Rückkehr“ ist das Thema sehr präsent und Begleitet jeden Auftritt des Dunklen Ritters. Elfman weiß allerdings das Thema kunstvoll zu variieren oder auch nur Fragmente wirkungsvoll einzusetzen, sodass es nicht zu einer Übersättigung kommt.
In „Batman“ gibt es außer dem Titelthema allerdings nicht besonders viel interessantes thematisches Material. Für den Joker nutzt Elfman einen schrägen Walzer, während er als Liebesthema eine Mischung aus dem Titelthema und dem Prince-Song Scandalous verwendet. Das ändert sich allerdings mit „Batmans Rückkehr“. Dort bekommen sowohl Catwoman als auch der Pinguin ihre eigenen, markanten Themen – Ersteres vor allem von schrillen Streichern dominiert, während Letzteres in erster Linie die theatralische Seite Oswald Cobblepots darstellt – die konstant mit dem Thema des Titelhelden ringen.
Was die Realfilme angeht ist Elfmans Musik in meinen Augen bislang unübertroffen, insgesamt hat sein Thema bei mir allerdings „nur“ den zweiten Platz inne. Über die ikonische Natur dieses Themas lässt sich allerdings kaum diskutieren, immerhin wurde es auch für das Intro von „Batman: The Animated Series“ verwendet, ebenso wie für Trailer zu den Schumacher-Batman-Filmen, eben weil es den größten Wiedererkennungswert hat.
Elliot Goldenthal
Wie stark Danny Elfmans Einfluss war zeigt sich, wenn man die anderen Batman-Projekte der 90er betrachtet. Nachdem „Batmans Rückkehr“ hinter den Studioerwartungen zurückblieb, heuerte man Joel Schumacher an, der Danny Elfman durch Elliot Goldenthal ersetzte. Goldenthal hat verhältnismäßig wenig Filmmusik komponiert, ist aber mit „Interview mit einem Vampir“ für einen meiner liebsten Horror-Soundtracks verantwortlich.
Die Musik der Schumacher-Batman-Filme lässt sich mit einer einfachen Formel erfassen: Danny Elfmans Batman-Musik + „Interview mit einem Vampire“ + LSD = Elliot Goldenthals Batman-Musik.
Beim Titelthema hat sich Goldenthal eindeutig an Danny Elfman orientiert. Zwar hat er dessen Thema nicht weiterverwendet, aber seine eigene Komposition ist ziemlich ähnlich konstruiert wie das Thema der Burton-Filme und fällt vor allem durch seine marschartigen Einsätze auf, sodass der „normale“ Kinogänger, der nicht auf die Musik achtet, vielleicht glaubt, es sei dasselbe. Goldenthals Batman-Thema ist nicht schlecht, lässt aber die nötige Düsternis vermissen – was aber auch auf die Schumacher-Filme im Allgemeinen zutrifft.
Ansonsten klingt vor allem „Batman Forever“ in weiten Teilen wie die bizarren Bläserfiguren aus „Interview mit einem Vampir“ auf LSD. In der Tat sind große Teile besagten Albums, mit Ausnahme des einen oder anderen Noir-inspirierten Stückes und der Einsätze des Titelthemas, ziemlich absonderlich und fast schon unhörbar. Insgesamt sagt die Musik zu „Batman Forever“ (der Soundtrack zu „Batman und Robin“ wurde bis heute nicht als kommerzielles Album veröffentlicht, auch wenn im Internet Bootleg-Version herumschwirren) vor allem Goldenthal-Fans zu, während die Musik beim gemeinen Batman-Fan nur unangenehme Erinnerungen an die Schumacher-Filme hervorruft. Und bei mir ist es nicht anders.
Shirley Walker und Team
Obwohl „Batman: The Animated Series“ eine eigenständige Interpretation des Dunklen Ritters ist, so wurde die Serie doch in einigen Aspekten von Tim Burtons Batman-Filmen (ohne die sie wahrscheinlich auch nicht entstanden wäre) beeinflusst. Zu diesen Aspekten gehört, neben dem Design des Pinguins und Selina Kyles Haarfarbe, auch die Musik. Danny Elfman definierte den Bat-Sound für die 90er, weshalb die Verantwortlichen der Serie ihn damit beauftragten, eine leichte abgeänderte Version seines Batman-Themas für das Intro zu komponieren, und darüber hinaus wurde Shirley Walker (leider 2006 verstorben), die Elfmans Musik für „Batman“ orchestriert und dirigiert hatte, mit der musikalischen Leitung der Serie beauftragt. Walker legte die musikalische Richtung für die Serie fest, komponierte die Scores für viele Episoden selbst und übersah darüber hinaus ein Team junger Komponisten, u.a. Lolita Ritmanis, Michael McCuiston, Harvey R. Cohen und andere, die die restlichen Episoden übernahmen. Der Leitgedanke dabei war, jede Episode wie einen kleinen Film zu behandeln.
Ich sagte es ja bereits an andere Stelle und wiederhole es hier noch einmal: Sollte es so etwas wie die definitive musikalische Interpretation Batmans und seiner Welt geben, dann ist das für mich Shirley Walkers.
Obwohl in der Serie im Vorspann und auch in einigen der frühen Episoden das Elfman-Thema verwendet wird, komponierte Walker gleich zu Beginn ihr eigenes Batman-Thema, bestehend aus drei Bestandteilen, nämlich einer Anfangsphrase, bestehend aus vier Noten, die eine kleine Sexte umfassen, und zwei „Antworten“, eine eher düster und brütend, die andere eher heroisch. Eine gewisse Ähnlichkeit zum Elfman-Thema ist dabei nicht zu leugnen. Shirley Walkers Thema ist in meinen Augen nicht ganz so prägnant wie das Thema der Burton-Filme, dafür allerdings vielseitiger und besser zu variieren. Und, am wichtigsten, es vermittelt auch die Tragik des Charakters, etwas, dass das Elfman-Thema meiner Meinung nach nicht tut. Walkers Batman-Thema ist das verbindende Element der Serie (und auch des ganzen DCAU ingesamt, da es auch in „Superman: The Animated Series“, „Batman Beyond“, „Justice League“ und „Justice League Unlimited“ zum Einsatz kam), und Dank der vielfältigen Variationen sorgen Walker und Team dafür, dass es auch niemals langweilig wird.
Ebenso haben sie für jeden Schurken des Dunklen Ritters eine passende musikalische Identität geschaffen, sei es die Zirkusmelodie des Jokers, das an ein pervertiertes Kinderlied erinnernde Leitmotiv von Two Face oder der tragische Walzer für Mister Freeze.
Stilistisch ist Musik in jedem Fall sehr vielschichtig. Grundsätzlich lässt sich insgesamt eine gewisse Verwandtschaft zu Danny Elfmans Batman-Musik nicht leugnen, allerdings gibt es durchaus auch hin und wieder Ähnlichkeiten zu John Williams und anderen Komponisten. Letztendlich etabliert die Serie allerdings ihren eigenen, unverkennbaren Charakter, der von den vielen kreativen Leitmotiven dominiert wird.
Der einige Kritikpunkt ist das verhältnismäßig kleine Ensemble (ein ca. dreißigköpfiges Orchester), das die Scores einspielte. Wer Walkers Musik schätzt und einmal ihren Score zum B:TAS-Kinofilm „Batman: Mask of the Phantasm“ (ohne Zweifel ihr Opus Magnum und in meinen Augen auch der bisher beste Batman-Soundtrack überhaupt) gehört hat, wird sich wünschen, dass auch die restliche B:TAS-Musik von einem hundertköpfigen Orchester aufgenommen wurde.
Lange Zeit konnte man an die Musik der Zeichentrickserie praktisch gar nicht herankommen, das hat sich in den letzten Jahren allerdings glücklicherweise geändert. Das Label La-La-Land Records hat zwei Sets mit Musik aus 32 Episoden veröffentlicht, zusätzlich zu einer Komplettaufnahme des Mask-of-the-Phantsam-Soundtracks. Die Alben sind zwar verhältnismäßig selten und teuer, aber jeden Cent wert.
Hans Zimmer/James Newton Howard
Über die Batman-Musik von Hans Zimmer und James Newton Howard habe ich mich ja schon in aller Ausführlichkeit ausgeko… äh, ausgelassen, deswegen versuche ich es hier knapp zu halten.
Für Chris Nolans Reboot beschloss das Komponisten-Duo, sich von allem bisher etablierten völlig abzuwenden und stattdessen „düstere“ und „brütende“ Musik zu schreiben (als ob Elfmans oder Walkers Batman-Musik nicht auch auf ihre Art düster oder brütend gewesen wäre…). Die Zimmer/Howard-Batman-Musik ist letztendlich von Minimalismus und viel Elektronik geprägt, zumeist findet man sich stetig wiederholende Konstrukte aus zwei bis fünf Noten, Soundeffekte und viele, viele Streicher-Ostinati. Prinzipiell ist vor allem „Batman Begins“ nicht einmal ein schlechter Score, in meinen Augen für einen Batman-Film allerdings nicht passend oder ausreichend, was vor allem daran liegt, dass das Hauptthema der Dark-Knight-Trilogie lediglich aus zwei Noten besteht, was u.a. dafür gesorgt hat, dass viele der Meinung waren, das Thema aus Molossus wäre das Batman-Thema oder er hätte überhaupt keines. Mein Hauptproblem mit Batmans Musik bei Zimmer und Howard ist, dass sie sich praktisch überhaupt nicht entwickelt oder die Reise des Charakters wiederspiegelt. Die Variation ist minimal, das Zweitnotenthema klingt am Ende von „The Dark Knight Rises“ immer noch fast gleich wie in „Batman Begins“.
Am interessantesten sind noch die Themen der Schurken, etwa das langgezogene Dröhnen des Jokers, das Harvey-Dent/Two-Face-Thema, das so ziemlich das einzige ist, dass sich passend zur Figur, für die es steht, entwickelt, und das sehr charakteristische, im 5/4-Takt geschriebene Chor-Thema für Bane. Ansonsten kann ich der Zimmer/Howard-Batmusik leider nicht viel abgewinnen.
Eines lässt sich jedoch nicht leugnen: Wie schon Danny Elfman haben auch Zimmer und Howard die musikalische Landschaft des Dunklen Ritters nachhaltig geprägt.
Ron Fish/Nick Arundel
Der Zimmer/Howard-Einfluss zeigt sich zum Beispiel sehr stark in der Musik für die beiden Batman-Spiele „Arkham Asylum“ und „Arkham City“ für die die wenig bekannten Komponisten Ron Fish und Nick Arundel verantwortlich sind. Während die Musik für „Arkham Asylum“ eher zurückhaltend, schlicht und ziemlich synthetisch, will heißen ohne echtes Orchester, ist, lohnt sich der Soundtrack zu „Arkham City“ durchaus. Das Duo Fish/Arundel bedient sich vieler der Dark-Knight-Stilelemente, unter anderem dem typischen Wummern, Dröhnen und der Streicherostinati, geht mit diesen aber sehr viel kreativer um als Zimmer und Howard es taten. Das Arkham-Batman-Thema scheint auf dem Zweinotenthema aufzubauen und dieses zu erweitern und ist sehr viel wirksamer als das in „Batman Begins“ eingeführte Motiv, auch wenn es an die Themen von Elfman und Walker nicht herankommt. Ansonsten mischen Fish und Arundel und die grundsätzlich vom Zimmer/RCP-Sound geprägte Musik immer mal wieder Stilmittel, die an Danny Elfman erinnern, nicht zuletzt wegen des großzügigen Choreinsatzes. Somit ist „Arkham City“ ein ziemlich interessanter Hybrid, der das Beste mehrerer musikalischer Interpretationen des Dunklen Ritters vereint und alle Mal kreativer ist als die Musik der Dark-Knight-Trilogie.
Christopher Drake
Christopher Drake ist in gewissem Sinne der geistige Nachfolger Shirley Walkers und steuerte die Musik für viele der DC Universe Animated Original Movies (die ihre Existenz letztendlich B:TAS verdanken) bei, darunter auch „Batman: Gotham Knight“ (zusammen mit zwei anderen Komponisten), „Batman: Under the Red Hood“, „Batman: Year One“ und „Batman: The Dark Knight Returns“. Darüber hinaus hat Drake auch die Musik für das dritte Spiel der Arkham-Serie, „Arkham Origins“ geschrieben. Damit befindet er sich in der bisher einzigartigen Position, für Batman Musik in diversen unterschiedlichen Kontinuitäten komponiert zu haben.
Wie auch Ron Fish und Nick Arundel orientierte sich Drake bei seinen Ausflügen nach Gotham City an der Zimmer/Howard-Methodologie, was erst einmal noch mehr Wummern und Dröhnen bedeutet. Leider kann ich nicht behaupten, den DCUAOM-Scores besonders viel abgewinnen zu können. Drakes Kompositionen sind vor allem bezüglich der Leitmotive nicht besonders ergiebig und erscheinen mir recht substanzlos. Seine Musik für „The Dark Knight Returns“ (mit eindeutig identifizierbarem Batman-Thema) ist diesbezüglich noch am interessantesten, will mir aber aufgrund der Mischung von Zimmer/Howard auf der einen und 80er Jahre-Techno/Disco-Rhythmen (die zum Setting passen, mir aber nicht zusagen) auf der anderen Seite nicht wirklich gefallen.
„Arkham Origins“ ist da allerdings ein anderes Kapitel. Auch hier finden sich wieder die grundsätzlichen Zimmer/Howard-Stilmittel, wie schon bei Ron Fish und Nick Arundel werden diese allerdings weit kreativer eingesetzt als in der Dark-Knight-Trilogie. Dazu muss allerdings gesagt werden, dass „Arkham Origins“ keinen angenehmen oder leicht verdaulichen Score besitzt. Die Musik wird vom kreativen Einsatz harscher orchestraler Klänge und nicht minder harscher Elektronik dominiert, durchsetzt von weihnachtlichen Elementen, die an Michael Kamens „Stirb Langsam“ und natürlich an Danny Elfmans „Batmans Rückkehr“ erinnern (das Thema des Jokers beispielsweise ist eine pervertierte Version des ungarischen Weihnachtslieds Carol of the Bells).
Die musikalische Identität des Titelhelden ist dabei allerdings nicht ganz leicht auszumachen (vor allem, weil sie spärlich eingesetzt wird), letztendlich verwendet Drake jedoch sowohl in den Main Titles als auch den End Titles sein Thema aus „The Dark Knight Returns“, eine recht simple, absteigende, aber nichts destotrotz heroische Melodie.
Fazit und Ausblick
Batman wurde bereits von vielen großen Namen wie Danny Elfman, Elliot Goldenthal oder Hans Zimmer vertont, und natürlich gibt es viele Herangehensweisen, letztendlich kristallisieren sich jedoch zwei Strömungen heraus: Die eher gotisch-opulente, von Danny Elfman inspirierte und die minimalistisch-elektronische, die auf Hans Zimmer und James Newton Howard zurückgeht. Auch wenn Letztere durchaus ebenfalls brauchbare Scores hervorgebracht hat, muss ich doch sagen, dass ich Erstere eindeutig vorziehe. Nach dem Ende der Dark-Knight-Trilogie hoffte ich, dass man sich für künftige Batman-Filme wieder von Zimmer weg in eine andere Richtung bewegen würde. Leider wurde dann ja bekannt, dass Batmans nächster Leinwand-Auftritt im Sequel des ebenfalls von Hans Zimmer vertonten „Man of Steel“ stattfinden würde. Zimmer hat bisher noch nicht zugesagt, für den Superman/Batman-Film zu komponieren, unter anderem auch mit der Begründung, dass er Batman bereits in der Dark-Knight-Trilogie vertont habe und mit der Figur „durch“ sei. Und mal ehrlich: Ich sehe das genauso. Wir haben es hier mit einer neuen Version der Figur zu tun, und deshalb bin ich auch für eine andere musikalische Herangehensweise. Allerdings befürchte ich, dass Zack Snyder, sollte Hans Zimmer nicht für das Man-of-Steel-Sequel komponieren, zu seinem früheren Stammkomponisten Tyler Bates zurückkehrt, den ich für absolut nicht geeignet halte, für einen Batman-Film zu komponieren.
Nun mag sich die Frage stellen, welche Komponisten ich bevorzugen würde. Für Batman allgemein fallen mir da sofort zwei Namen ein: Debbie Wiseman und Christopher Young. Beide haben mehrfach bewiesen, dass sie grandiose, düstere und gotische Scores schreiben können. Wisemans „Arsène Lupin“ wäre zum Beispiel eine gute Vorlage. Christopher Young hat mit dem überragenden „Priest“ sogar bewiesen, dass er sehr wohl in der Lage ist, eine epischen, gotisch-düsteren Soundtrack mit Remot-Control-Elementen zu schreiben, ohne seinen eigenen Stil zu verlieren. Für einen Batman/Superman- oder einen Justice-League-Film könnte ich mir auch gut John Powell vorstellen. Oder wie wäre es mit jemandem, der in diesem Genre bisher noch keine Erfahrung gesammelt hat, etwa Gabriel Yared? Die Hoffnung stirbt zuletzt. Ist es denn wirklich zu viel verlangt, mal wieder einen Batman-Soundtrack hören zu wollen, der ohne Wummern und Dröhnen auskommt und wieder orchestraler ist?