Marvel-Musik Teil 1: X-Men

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Zum gegenwärtigen Zeitpunkt gibt es drei florierende Film-Franchises, die auf den Marvel-Comics basieren: X-Men, Spider-Man und das Marvel Cinematic Universe. Die ersten beiden stammen aus Zeiten, als der Marvel-Verlag die Filmrechte seiner Figuren noch an andere Studios verkaufte, das dritte ist das Produkt der äußerst erfolgreichen Selbstverwertung durch die Marvel-Studios. Über diese Filme, die Art und Weise, wie sie vermarktet werden und so ziemlich jeden anderen Aspekt kann man viel und noch viel mehr schreiben (was ich auch bereits getan habe). Über einen Aspekt habe ich bisher allerdings noch kaum gesprochen: Die Filmmusik. Wer seit längerem meinen Blog verfolgt, weiß, dass ich ein Fan der Leitmotivtechnik bin und es mag, wenn es innerhalb des fiktionalen Universums nicht nur inhaltliche, sondern auch musikalische Kontinuität gibt. Interessanterweise ist das etwas, worauf die Filmstudios kaum achten. Im Rahmen der Artikelreihe „Marvel-Musik“ werde ich mich mit der musikalischen Gestaltung der drei oben erwähnten erfolgreichen Franchises aueinandersetzen. Dies werden keine Soundtrack-Reviews im herkömmlichen Sinn, sondern eher subjektiv gefärbte musikalische Bestandsaufnahmen, deren Fokus freilich bei der thematischen Kontinuität liegt – aus diesem Grund ist das Ganze auch jeweils nach Komponisten und nicht nach einzelnen Filmen geordnet (was bei den X-Men allerdings ohnehin keinen Unterschied macht).
Die X-Men, vertrieben von Fox, sind nicht nur das älteste und langlebigste der Marvel-Film-Franchises, sondern auch das, welches am wenigsten Kontinuität besitzt, da jeder einzelne der bisher erschienenen sechs Filme von einem anderen Komponisten vertont wurde.

Michael Kamen

Der Film, der die noch immer anhaltende Welle an Superheldenverfilmungen startete, erwies sich musikalisch als recht problematisch. Regisseur Bryan Singer wollte ursprünglich John Ottman, mit dem er bereits an „Der Musterschüler“ zusammengearbeitet hatte, für die Musik, dieser war jedoch nicht verfügbar, weshalb schließlich der 2003 verstorbene Michael Kamen angeheuert wurde. Dessen erstes Konzept, ein sehr symphonischer, von Williams‘ „Superman“ und Elfmans „Batman“ beeinflusster Score, wurde vom Studio abgelehnt, das eine abstraktere und elektronischere Herangehensweise bevorzugte, möglicherweise angelehnt an Don Davis‘ Musik für „Matrix“. Zwar gibt es Themen, diese sind jedoch unterentwickelt – auf dem kommerziellen Soundtrack-Album noch mehr als im Film – dort ist nicht einmal ein „reines“ Statement des Hauptthemas zu finden. Stattdessen gibt es viel elektronisch verfremdetes Ambiente und düstere, abstrakte Klänge.
Kamen geht thematisch einen relativ einfachen Weg: Die beiden Hauptthemen des Soundtracks gelten den X-Men und der Bruderschaft. Das X-Men-Thema ist dabei ziemlich gut gelungen, denn es klingt einerseits durchaus heroisch, andererseits aber auch verzweifelt – es scheint mitunter fast, als müsse sich das Orchester zwingen, das Thema zu spielen, ebenso wie sich die X-Men zwingen müssen, Helden zu sein. Das Bruderschafts-Thema dagegen ist eine ziemlich merkwürdige, synthetische Marschkonstruktion, die wenig eingängig ist und sich nur recht schwer vom Rest unterscheidet. Das Hauptproblem beider Themen ist allerdings der Mangel an Entwicklung. Daneben gibt es noch einige weitere sekundäre thematische Ideen, u.a. für Logan und Rogue, deren Potential allerdings ebenfalls nicht ausgeschöpft wird. Kamens Musik und seine Themen wirken zusammen mit dem Film recht gut, aus dem Kontext gerissen allerdings weniger ansprechend. Und selbst im Film erschwert die elektronische Manipulation der Musik oftmals den emotionalen Zugang, sodass Kamens Musik zu „X-Men“ recht kalt daherkommt.

John Ottman

Für den zweiten X-Men-Film konnte Singer schließlich seinen bevorzugten Komponisten gewinnen, mit dem er später auch zusammen an Filmen wie „Operation Walküre“ und „Superman Returns“ arbeitete. „X2: X-Men United“ verzichtet auf die Verwendung der elektronischen Elemente und ist rein orchestral. Von diesem stilistischen Merkmal einmal abgesehen unterscheidet sich Ottmans Herangehensweise allerdings nicht allzu sehr von der Kamens, obwohl er dessen Themen verwirft.
Abermals gibt es ein X-Men-Thema, das sogar eine gewisse Ähnlichkeit zu Kamens aufweist, allerdings eindeutiger heroisch ist. Mir persönlich gefällt dieses X-Men-Thema von den vier, die zur Auswahl stehen, am besten, das Problem ist allerdings abermals die Verarbeitung: „X2: X-Men United“ gibt, so gut er auch sonst ist, leider kaum Gelegenheit, dieses Thema wirklich sinnvoll einzusetzen, da die X-Men den Film über in Kleingruppen unterwegs sind. Meistens taucht das Thema nur fragmentarisch auf, es fehlen leider die wirklich heroischen Einsätze, die dieses Thema am Anfang des Films zu fordern scheint. Es gibt noch weitere Themen, u.a. für Magneto, Mystique und Lady Deathstrike, doch diese haben alle ähnliche Probleme wie das Hauptthema des Films: Sie wirken unterentwickelt. Darüber hinaus sind sie relativ schwer wahrnehmbar und nicht besonders markant. Möglicherweise spekulierte Ottman ja darauf, diese Themen im zweiten X-Men-Sequel weiterentwickeln zu können, wozu es aber nie kam. Trotz dieser Probleme ist der zweite Soundtrack der Reihe in meinen Augen weitaus zugänglicher und besser hörbar als der erste. Sehr viel mehr als bei Kamen wäre hier Potential gewesen, das hätte ausgebaut werden können…

John Powell

Da Bryan Singer statt eines dritten X-Men-Films lieber „Superman Returns“ drehen wollte (und John Ottman gleich mitnahm), sprang Brett Ratner ein und lieferte ein eher enttäuschendes Finale der Trilogie. Ein Aspekt von „X-Men: The Last Stand“, das jedoch absolut nicht enttäuschend ist, ist die von John Powell komponierte Musik, wenn man davon absieht, dass es abermals kaum Kontinuität zum Vorgänger gibt.
Powell gilt, wie sich an diesem speziellen Score zeigt, zurecht als einer der besten und innovativsten Abkömmlinge der Hans-Zimmer-Schule, aus der auch die nächsten beiden X-Men-Komponisten stammen. Als er an die Aufgabe, für einen X-Men-Film den Soundtrack zu komponieren heranging, entschied er sich wohl dafür, aus den Vollen zu schöpfen, denn seine Arbeit ist unheimlich komplex, beeindruckend und wartet mit tollen Themen auf. Vom zurückhaltenden, eher elektronischen Ansatz Kamens entfernte sich Powell noch weiter, als John Ottman dies Tat, und wartet stattdessen mit voller, orchestraler Wucht auf. Seine Musik wirkt dabei mitunter fast schon verschwenderisch, wie sich zum Beispiel an Angels Thema zeigt. Besagter Mutant hat im Film eigentlich nur drei, vier recht kurze Auftritt, bekommt aber ein brillantes Leitmotiv, das ohne Probleme einen Angel-Solofilm hätte stemmen können.
Für die X-Men komponierte Powell abermals ein neues Gruppenthema, das vage an Ottmans erinnert, allerdings ein wenig energetischer und dafür weniger heroisch ist. Und wie bei Ottman ist es ein wenig unterentwickelt, da es, aufgrund der Handlung, einfach nicht oft genug zum Einsatz kommen kann; dennoch gibt es die eine oder andere nette Action-Variation und auch einen angemessenen traurigen Einsatz bei Tod und Begräbnis von Charles Xavier.
Der eigentliche Star, und ebenso das dominanteste Leitmotiv, ist jedoch das Phönix-Thema, ein zugleich bedrohliches und tragisches Stück, das gekonnt in die Struktur des Soundtracks eingewoben und kreativ variiert wird.
Somit ist Powells Arbeit sowohl der thematisch befriedigendste als auch der komplexeste X-Men-Score – in der Tat bin ich der Meinung, dass dieser Soundtrack für dritten X-Men-Film zu gut ist.

Harry Gregson-Williams

Wie auch John Powell entstammt Harry Gregson-Williams der Hans-Zimmer-Schule und gehört in den Augen vieler zu den besten „Absolventen“ – allein schon wegen seiner Musik zu Ridley Scotts „Königreich der Himmel“. Seine Arbeit für das erste X-Men-Spin-off (Regie: Gavin Hood), in dessen Zentrum freilich kein anderer als der klauenbewährte Kanadier Wolverine steht, ist allerdings sowohl von „Königreich der Himmel“ als auch von den X-Men-Soundtracks von John Powell und John Ottmann qualitativ ziemlich weit entfernt; die Musik zu „X-Men Origins: Wolverine“ lässt sich am besten als „Gregson-Williams auf Autopilot“ beschreiben. Gregson-Williams wendet sich von den eher organischen Ansätzen seiner Vorgänger ab und baut mehr auf Elektronik. Leider ist das Ergebnis eher dröge. Am hervorstechendsten ist noch das Thema für Logan, das durchaus gut ins Ohr geht – für einen Helden wie Wolverine allerdings ein wenig unpassend klingt, da es sich irgendwie nach „Königreich der Himmel“ und „König der Löwen“ anhört. Davon einmal abgesehen ist „X-Men Origins: Wolverine“ leitmotivisch ziemlich uninteressant. Es gibt noch einige, kaum entwickelte weitere Ideen, etwa den Ansatz eines Liebesthemas, doch diese sind nicht wirklich hervorstechend.
Auch Gregson-Williams kümmert sich nicht wirklich um musikalische Kontinuität zu den anderen Filmen; zugegebenermaßen gibt allerdings auch so gut wie keine Gelegenheit, eines der Leitmotive von Kamen, Ottman oder Powell aufzugreifen.

Henry Jackman

Für den Ausflug in die Gründungszeit der X-Men wandte sich Regisseur Matthew Vaughn an einen weiteren Zimmer-Zögling. Mit Henry Jackman hatte er bereits an „Kick-Ass“ gearbeitet, und diese Partnerschaft setzten sie fort.
Jackman orientierte sich abermals nicht an bereits bestehenden leitmotivischen Konstrukten (mit einer Ausnahme, in dem Stück Mobilise for Russia zitiert er kurz Kamens X-Men-Thema), wählte aber einen ähnlichen Ansatz wie Michael Kamen: Der Soundtrack wird von zwei Themen dominiert, einem heroischen Gruppenthema für die X-Men und einem eher negativen Thema, das allerdings nicht Sebastian Shaw, dem eigentlichen Schurken des Films, gilt, sondern Magneto.
Jackmans Musik, die stark von der E-Gitarre dominiert wird, ist unterhaltsamer als Gregson-Williams‘ Wolverine-Material, allerdings ist es auch ein ziemlich stereotyper Remote-Control-Soundtrack, der seinen Zweck im Film erfüllt, darüber hinaus allerdings kaum etwas zu bieten hat. In der Tat teilt er viele Schwächen des derzeitigen RCP-Outputs: Die Themen klingen mitunter eher wie die Begleitung zu einem Thema als wie ein richtiges Leitmotiv (eine Schwäche, die zum Beispiel auch Ramin Djawadis „Kampf der Titanen“ plagt). Im Fall von Magnetos E-Gitarren-lastigem Thema trifft dies in der Tat zu. Das, was im fertigen Soundtrack Magnetos Thema ist, war ursprünglich die Begleitung, Matthew Vaughn gefiel die vorgesehene Melodie allerdings nicht, weshalb aus der Begleitung das Thema wurde. Interessanterweise funktioniert das bei Magnetos Thema allerdings noch recht gut, es ist zwar sehr simpel, aber unleugbar kräftig und distinktiv, während das Jackmans X-Men-Thema äußerst austauschbar und uneigenständig daherkommt, besonders, wenn man es mit den anderen drei von Kamen, Ottman und Powell vergleicht.

Marco Beltrami

Egal wie man zu Marco Beltramis Musik für Wolverines zweiten Solo-Film steht, eins ist nicht zu leugnen: Sie unterscheidet sich fundamental von allem, was bisher im Franchise zu hören war. Beltrami, der für The-Wolverine-Regisseur James Mangold u.a. die Musik für „Todeszug nach Yuma“ komponierte und mit „Hellboy“ und „Blade II“ auch schon Comicerfahrungen sammelte, wählte für diesen Film einen Ansatz, der das Hören dieses Soundtracks außerhalb des Films zu einer eher schwierigen Erfahrung macht. Beltrami setzt weniger auf Leitmotive und mehr auf extrem harsche orchestrale Strukturen, versetzt mit japanischen Instrumenten wie der Taiko-Trommel. Das Endergebnis ist zweifellos interessant und funktioniert im Film halbwegs akzeptabel, ist allerdings als reines Hörerlebnis ziemlich anstrengend.
Ein Thema für Wolverine existiert zwar, allerdings ist es recht fragmentarisch, unmarkant und sehr schwer herauszuhören, am deutlichsten kommt es im vorletzten Stück des Albums, Where To?, zur Geltung. Interessanterweise ist es Harry Gregson-Williams‘ Wolverine-Thema gar nicht so unähnlich – es stellt sich nur die Frage, ob das absichtlich oder zufällig ist.

Ausblick und Fazit
Durch die Komponistenwechsel existiert im X-Men-Film-Franchise leider fast keine stilistische oder leitmotivische Kontinuität. Kamen, Ottman, Powell, Gregson-Williams, Jackman und Beltrami versuchen gewissermaßen alle, das Rad jedes Mal neu zu erfinden, mit gemischten Resultaten. Das könnte sich allerdings ändern. Bryan Singer kehrt für „X-Men: Days of Future Past“ zu Marvels Mutanten zurück, und es wurde bereits bestätigt, dass er John Ottman mitbringt. Ich erwarte zwar nicht, dass Ottman die Themen der anderen Komponisten verwendet (obwohl ich es begrüßen würde), aber ich denke, die Chancen stehen nicht schlecht, dass er zumindest sein eigenes Material als Grundlage verwendet und so ein wenig Kontinuität ins X-Men-Universum bringt.

Siehe auch:
Marvel-Musik Teil 2: Iron Man
X-Men: Days of Future Past – Soundtrack
X-Men
X-Men: First Class
Wolverine: Weg des Kriegers

Thor: The Dark World

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Story: Nach seinen Taten in New York ist Loki (Tom Hiddleston) in Gewahrsam, und Thor (Chris Hemsworth) ist es gelungen, die neun Welten zu befrieden. Allerdings braut sich am Horizont ein neues Unheil zusammen: Der uralte Dunkelelf Malekith (Christopher Eccleston) ist erwacht und will mit Hilfe des Äthers das Universum in Dunkelheit stürzen. Besagter Äther hat allerdings von Thors irdischer Freundin Jane Foster (Nathalie Portman) Besitz ergriffen, weshalb diese nun nach Asgard gebracht wird. Malekith rüstet sich derweil zum Angriff, und die Asen müssen erkennen, dass sie ihm kaum gewachsen sind. In der Not ist Thor sogar bereit, sich mit Loki zu verbünden, um Malekith aufzuhalten…

Kritik: 2013 Ist bisher irgendwie das Jahr der mittelmäßigen Kinofilme, so scheint es mir zumindest – wobei ich natürlich weit davon entfernt bin, alle Filme dieses Jahres gesehen zu haben. Gerade bei den diesjähirgen Comicverfilmungen zeigt sich das Besonders. Alles, was geboten wurde, war ganz in Ordnung und unterhaltsam, es waren keine Totalausfälle dabei, aber auch keine Überflieger. Jeder Film hatte Elemente, die es durchaus lohnenswert machten, ihn anzuschauen, jeder Film hatte aber auch einige ernste Probleme, die den Genuss merklich trübten. „Man of Steel“ ist wohl der schwächste Film aus dieser Riege der Mittelmäßigkeit, „Thor: The Dark World“ der stärkste. Das kann natürlich auch damit zusammenhängen, dass ich für Thor, seine Welt und das restliche Drumherum eine nicht zu leugnende Schwäche habe – von den Marvels Phase-1-Filmen („The Avengers“ mal ausgeklammert) ist „Thor“ mein heimlicher Favorit, auch wenn ich der Meinung bin, dass „Iron Man“ der bessere Film ist.
Im Vergleich mit „Thor“ fällt auf, dass „Thor: The Dark World“ einerseits opulenter und andererseits weniger fokussiert ist als der direkte Vorgänger. Und natürlich gibt es die, nennen wir sie einmal, Post-Avengers-Probleme: Irgendwie muss der Film es schaffen, einerseits mit den bisherigen Streifen des MCU zumindest mitzuhalten, andererseits muss er aber auch erklären, weshalb die anderen Helden nicht eingreifen. „Thor: The Dark World“ gelingt das sogar recht gut, da die Action zumeist nicht auf der Erde stattfindet und das Finale sich relativ kurzfristig nach London verlagert, sodass SHIELD überhaupt keine Zeit gehabt hätte, die anderen Helden zu rufen.
Betrachten wir zuerst einmal die negativen Aspekte. Als erstes wäre hier der von Christopher Eccleston gespielte neue Oberschurke Malekith zu nennen. Leider gehört Malekith in die Kategorie „Böse als Selbstzweck“, und er besitzt auch nicht genügend Charisma, um das auszugleichen. Der Anführer der Dunkelelfen ist schlicht langweilig.
Das zweite Problem sind die Szenen auf der Erde, speziell die, in denen Thor nicht anwesend ist. Der Teil des Figurenensembles, der nicht nach Asgard gehört, wird zusehends uninteressanter. Nathalie Portmans Jane Foster war schon in Teil 1 nicht unbedingt der ideale Love Interest für Thor, und hier arbeitet Portman sichtlich auf Autopilot. Ich hätte, ehrlich gesagt, lieber mehr von Sif (Jaimie Alexander) gesehen – diese ist sowohl als Figur als auch als potentieller Love Interest für Thor weitaus interessanter. Um die anderen Erdlinge steht es leider auch nicht besser. Darcy (Kat Dennings) selbst ein Sidekick, bekommt nun einen eignen Sidekick (Jonathan Howard) dazu, der völlig überflüssig ist, und die Entwicklung von Erik Selvig (Stellan Skarsgård) will mir ebenfalls nicht so recht zusagen – dass die Gehirnwäsche, die er in „The Avengers“ von Loki erhalten hat, ihre Spuren hinterlässt, ist zwar ein durchaus guter Ansatz, in diesem Film wird das aber vor allem für billige Komik verwendet. Gerade der Humor führt mitunter zu weiteren Problemen. Es gibt sehr viel davon, und manchmal kommt er zu schnell nach oder direkt in Szenen, die eigentlich ernster und dramatischer sind und somit gestört werden. Erstaunlicherweise funktioniert dieses Vorgehen im finalen Showdown allerdings äußerst gut.
Neben der Erde, Asgard und einem Cameo von Jotunheim sieht man in „Thor: The Dark World“ noch ein paar andere der neun Welten, unter anderem Vanaheim und Swartalfheim – aber diese sind aber vergleichsweise enttäuschend. Stattdessen wird Asgard allerdings toll in Szene gesetzt, noch weitaus besser als in „Thor“. Die Heimat der Asen wirkt hier weitaus weniger künstlich und steril als noch im ersten Film, Asgard fühlt sich im Sequel lebendiger und realistischer an. Ebenso wissen die Asen zu überzeugen. Hogun (Tadanobu Asano) wird aus unerfindlichen Gründen am Anfang des Films abserviert und die anderen – Sif (Jaimie Alexander), Volstagg (Ray Stevenson), Fandral (Zachary Levi) und Heimdall (Idris Elba) haben zwar nur wenig Leinwandzeit, wissen diese aber vorzüglich zu nutzen. Über Anthony Hopkins als Odin muss man ohnehin kein Wort verlieren, und dieses Mal bekommt auch Thors Mutter Frigga (Rene Russo) ihren großen Augenblick.
Thor selbst, abermals von Christ Hemsworth treffend verkörpert, wirkt dieses Mal reaktionärer und macht, im Gegensatz zum ersten Film, auch keine größere Wandlung durch, wenn man von der endgültigen Entscheidung, die er am Ende trifft, einmal absieht. In gewissem Sinne war diese Entscheidung allerdings schon vorher gefallen, Thor selbst wusste es nur noch nicht. Das stört allerdings nicht weiter, Thor ist immer noch interessant genug, um den Film als Protagonist tragen zu können.
Und der eigentliche Star ist ohnehin Loki, denn Tom Hiddleston läuft hier wahrlich zu seiner Bestform auf – es scheint, als wolle er mit jedem Loki-Auftritt noch eins draufsetzen. Wann immer er auf der Leinwand zu sehen ist dominiert er den Film, die Wortgefechte mit Thor und den anderen Charakteren sind grandios. Es wird Zeit, dass Loki seinen eigenen Film bekommt.
Ansonsten: Die Story und ihre Twists sind relativ vorhersehbar, aber unterhaltsam. Die Action ist besser und opulenter als in „Thor“, aber nicht ganz so gut wie in „The Avengers“.
Fazit: „Thor: The Dark World“ ist im Großen und Ganzen ähnlich gut gelungen wie der erste Film mit dem Hammer-schwingenden Donnergott; in manchen Aspekten ist der zweite Teil dem ersten über, in anderen nicht, was dafür sorgt, dass beide Filme etwa auf Augenhöhe sind.

Trailer

Siehe auch:
Thor
The Avengers

Kenobi

Kenobi
Schon die Star-Wars-Filme sind ein Sammelbecken verschiedener Genres, und auf das Erweiterte Universum trifft das noch in größerem Maße zu, da die Roman- und Comicautoren freier sind und in ihren Werken Dinge tun können, die in den Filmen schon aufgrund der Publikumserwartungen nicht möglich sind. So gibt es u.a. Kriegsdarstellung aus Soldatensicht („Republic Commando“), Politthriller („Schleier der Täuschung“, „Darth Plagueis“) oder Horror („Der Todeskreuzer“).

Ein Genre, das in Star Wars ebenfalls immer unterschwellig zugegen war, das aber nie so sehr an die Oberfläche drang, ist der Western. Mit John Jackson Millers Roman „Kenobi“ hat sich das geändert. Miller ist natürlich vor allem für die geniale Comicserie „Knights of the Old Republic“ bekannt, hat aber auch schon einen Roman und eine Novellensammlung im Star-Wars-Universum verfasst: Leider bin ich mit seinen Lost-Tribe-of-the-Sith-Geschichten irgendwie nicht so recht warm geworden, und auch sein Roman „Knight Errant“ (ein Begleitwerk zu seiner zweiten, gleichnamigen Star-Wars-Comicserie) wird erst aber der Hälfte wirklich interessant. Alles, was Miller bisher verfasst hat, spielt sich also in der fernen Vergangenheit der Star-Wars-Galaxis ab. „Kenobi“ ist sein erster Roman, der in der Zeit der Filme spielt, und interessanterweise auch sein bester.

Für Star-Wars-Verhätnisse ist „Kenobi“ ein ziemlich „kleiner“ Roman: Es gibt keine galaxisweiten Intrigen, keine Schlachten, keine exotischen Schauplätze und schon gar keine irgendwie gearteten Superwaffen. Der Roman deckt einen relativ kurzen Zeitraum ab und spielt nur auf einem Planeten: Tatooine. Wie beim Titel nicht anders zu erwarten steht Obi-Wan Kenobi im Mittelpunkt; Miller erzählt, wie aus dem Kriegshelden Obi-Wan Kenobi der wunderliche Einsiedler Ben Kenobi wird. Die Herangehensweise ist dabei äußerst originell, denn Miller nimmt dabei fast ausschließlich die Perspektive von diversen Einwohnern von Tatooine ein und zeigt so, wie Kenobi auf diese wirkt. Hierzu gehören unter anderem die Ladenbesitzerin Annileen, der Feuchtfarmer Orrin und die Tusken A’Yark.

Die einzige Ausnahme sind Meditationen, die sich am Ende einiger Kapitel finden – in diesen Textstellen hält Obi-Wan ein einseitiges Zwiegespräch mit Qui-Gons Geist (der nicht antwortet, das tut er erst am Ende von James Lucenos „Dunkler Lord: Der Aufstieg des Darth Vader“, welcher wohl kurz nach „Kenobi“ spielt), durch das der Leser erfährt, was in Obi-Wans Kopf vorgeht.

Interessanterweise gibt es keine äußere Bedrohung, die Luke Skywalker ans Leder will. Im Vorfeld wurden Spekulationen geäußert, der Roman könne die Begegnung Kenobis mit A’Sharad Hett (wie in den Leagcy-Comics dargestellt) schildern oder die Infinities-Kurzgeschichte „Old Wounds“, in welcher Obi-Wan einmal mehr gegen Darth Maul kämpft (dieser Comic erschien, wohlgemerkt, lange vor „The Clone Wars“) zum Kanon hinzufügen. In der Tat kommt weder Klein-Luke noch die Lars-Familie vor, der Konflikt entsteht wegen der Differenzen zwischen den oben genannten POV-Figuren, in die sich Obi-Wan eher unfreiwillig einmischt und entdeckt, dass er sich zwar zurückziehen kann, es ihm aber nicht möglich ist, das Jedi-Dasein völlig abzulegen.

Handlungskonstruktion und Figurenkonstellation entstammen dabei ohne jeden Zweifel dem Western. Mit Tatooine ist der klassische Wüstenschauplatz gegeben, die Tusken nehmen die Rolle der missverstandenen und unterschätzen Indianer ein, die Feuchtfarmer sind, nun ja, die Farmer, die sich selbst verteidigen wollen und dabei zu weit gehen und Kenobi ist der mysteriöse Einzelgänger. Das Ganze funktioniert erstaunlich gut, und in einem Erweiterten Star-Wars-Universum, in welchem die fünfzigste Inkarnation der Sith langsam nervt (und ich sage das als Fan der Dunklen Lords) sind Romane wie „Kenobi“ ein erfrischender neuer Ansatz: Eine kleine, persönliche Geschichte, die trotz oder gerade wegen des Mangels an intergalaktischem Konflikt den Leser in ihren Bann zu ziehen weiß. Die Figuren sind, bis auf den Titelhelden, weit davon entfernt, überlebensgroße Figuren oder klassische Helden und Schurken zu sein. Stattdessen sind sie sehr differenziert gezeichnet; der eigentliche Schurke ist ein ehemals guter Mann, der vom Weg abgekommen ist und sich dabei immer weiter im Unheil verstrickt. Gerade hier ist auch der Ansatzpunkt zu Kenobi, der sich durch viele Ereignisse im Kleinen an das erinnert, was er zuvor auf großer Ebene erlebt hat. Hier profitiert der Leser davon, dass er sehr viel mehr weiß als die Figuren. Wenn Annileen etwa rätselt, weshalb Kenobi auf ihren Spitznamen „Annie“ sehr empfindlich reagiert, kennen wir den Grund sehr genau. Miller setzt derartige Andeutungen so gekonnt ein, dass die Meditationen manchmal fast überflüssig erscheinen.

Sehr erfreulich für Kontinuitätsfans wie mich ist darüber hinaus, dass Miller alles in Kontext mit dem restlichen EU setzt und so zum Beispiel Sharad Hett, der Tusken-Jedi, auch mehrere Jahre nach seinem Tod noch eine bedeutende Rolle spielt. Und er kann es nicht lassen, auf seine eigenen Comicserien „Knights of the Old Republic“ und „Knight Errant“ anzuspielen.

Fazit: Gelungener Star-Wars-Roman der etwas anderen Art von John Jackson Miller mit erfrischenden neuen Ansätzen – ein Western in der weit, weit entfernten Galaxis. Wie „Darth Plagueis“ oder „Shatterpoint“ beweist „Kenobi“, dass Star Wars auch sehr gut jenseits der ausgetretenen Pfade und überstrapazierten Handlungskonstrukte funktioniert.

Siehe auch:
Knights of the Old Republic Band I: Verrat
Shatterpoint
Darth Plagueis

Berge des Wahnsinns

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An H. P. Lovecraft scheiden sich die Geister – für seine Art des Horrors und des Grauens muss man empfänglich sein (und zudem sollte man wegen seines trockenen und mitunter sperrigen Stils auch ein gewisses Maß an Durchhaltevermögen besitzen). An seiner, nach „Der Ruf des Cthulhu“, berühmtesten Geschichte, „Berge des Wahnsinns“, scheiden sich allerdings selbst unter denen, die Lovecraft wohlgesonnen sind, die Geister.
Inhaltlich gibt es zwar viele Parallelen, aber auch einige Unterschiede zu den typischen Lovecraft-Geschichten. Die bedeutendste Abweichung vom üblichen Schema dürfte wohl der Schauplatz sein; während die meisten seiner Geschichten in Lovecrafts Heimat Neuengland (wo „Berge des Wahnsinns“ immerhin beginnt), finden die Ereignisse dieser Erzählung in der Antarktis statt. Ansonsten ist allerdings vieles Vertraut: Wie so oft haben wir einen Ich-Erzähler; die Geschichte ist als Bericht eines Überlebenden konzipiert. Ebenso tauchen viele der typischen Lovecraft-Anspielungen auf, etwa die Stadt Arkham oder das Necronomicon des verrückten Arabers Abdul Alhazred.
Der Ich-Erzähler, William Dyer, berichtet von einer Expedition der Miskatonic-Universität in die Antarktis. Das Expeditionsteam entdeckt dabei tief im Süden eine gewaltige Bergkette, deren Gipfel höher sind als der Mount Everest. In diesen Bergen des Wahnsinns stoßen die Forscher zuerst auf merkwürdige Fossilien und später auf eine gewaltige Stadt, die nicht von Menschenhand errichtet wurde. Sie entdecken, dass bereits andere intelligente Geschöpfe, die sie die „Alten Wesen“ nennen, die Erde bevölkert, gegen den tentakelgesichtigen Gott Cthulhu gekämpft und wahrscheinlich auch das restliche Leben auf der Erde erschaffen haben – und nicht nur dieses. Als Sklaven verwendeten sie die ebenfalls künstlich gezüchteten Shoggothen, doch diese erhoben sich gegen ihre Herren, und sie bevölkern immer noch die Berge des Wahnsinns…
„Berge des Wahnsinns“ gehört zwar zum sogenannten „Cthulhu-Mythos“ (Lovecraft selbst verwendete diesen Begriff nie für die von ihm geschaffene, lose miteinander verknüpfte Mythologie, er stammt von August Derleth), doch die Herangehensweise ist eine andere als in den meisten anderen Lovecraft-Geschichten. Während diese zumeist eher andeuten und mysteriös bleiben – nicht selten verfällt der Protagonist dem Wahnsinn, weil er das Ausmaß des kosmischen Bedrohung, die von den Großen Alten ausgeht, schlicht nicht erfassen kann – ist diese Geschichte eindeutiger. Auf gewisse Weise folgt „Berge des Wahnsinns“ dem üblichen Muster, aber eben nur auf gewisse Weise. Nicht zuletzt wegen der Protagonisten ist alles wissenschaftlicher als in den meisten anderen Lovecraft-Geschichten; „Berge des Wahnsinns“ führt den „Cthulhu-Mythos“ nicht nur weiter, sondern dekonstruiert ihn auch. Lovecraft war bekennender Atheist und ging schließlich auch an seinen eigenen Mythos wissenschaftlich heran. In vielen Mythos-Geschichten gibt es ein gewisses Science-Fiction-Element, das in dieser am stärksten hervortritt – durch die Analyse Dyers werden die „Monster“ der Geschichte greifbarer. Obwohl der Mythos dekonstruiert wird, ist der Schrecken von „Berge des Wahnsinns“ doch von der Sorte, wie man ihn häufig bei Lovecraft findet: Die Idee der Bedeutungslosigkeit der Menschen, die lediglich aus Zufall oder zum Amüsement einer überlegenen Spezies erschaffen wurden.
Um ganz ehrlich zu sein: Mir persönlich sind die mythischeren Lovecraft-Geschichten lieber, in „Berge des Wahnsinns“ ist vieles ein wenig zu klar und eindeutig; so spielen die mythischeren Elemente, wie das Necronomicon, dieses Mal auch eine eher untergeordnete Rolle. Das bedeutet allerdings nicht, dass die Geschichte nicht auch ihre ganz eigene Faszination ausüben würde. Das ewige Eis der Antarktis schafft eine fremdartige Atmosphäre, die Lovecraft vorzüglich auszunutzen weiß.
Daher ist es wenig verwunderlich, dass vor einiger Zeit eine Filmadaption von „Berge des Wahnsinns“ geplant war. Guillermo del Toro sollte Regie führen – eine Nachricht, die den Fans buchstäblich das Wasser im Mund zusammenlaufen ließ, immerhin hatte der Mexikaner bereits bei „Hellboy“ eine gewisse Affinität für Lovecraft gezeigt. Del Toro war auch nicht bereit, Kompromisse einzugehen und wollte partout nicht, dass der Stoff entschärft, mit einem Happy-End versehen oder auf andere Art an Hollywood-Konventionen angepasst wurde. Möglicherweise wurde der Film deshalb auch, trotz der Unterstützung James Camerons, für unbestimmte Zeit auf Eis gelegt. Als weiterer Grund wird oftmals Ridley Scotts „Prometheus“ angegeben – ich schrieb ja bereits an anderer Stelle, dass „Prometheus“ beinahe wie eine Sci-Fi-Version von „Berge des Wahnsinns“ wirkt.
Obwohl der Film letztendlich nicht gedreht wurde und die Chancen darauf, dass er noch gedreht wird, zum gegenwärtigen Zeitpunkt eher gering sind, ist es möglich, „Berge des Wahnsinns“ zu konsumieren, ohne Lovecrafts Text lesen zu müssen – man kann ihn einfach hören. Für den Anfänger empfiehlt sich hierbei das Gruselkabinett-Hörspiel von Titania Medien, in der das Ganze ein wenig entschärft und den Gewohnheiten eines modernen Publikums angepasst wurde. Die Figuren wirken ein wenig runder und lebensechter, zwei der Wissenschaftler wurden zu Frauen gemacht, es existiert die Andeutung einer Romanze (was bei Lovecraft nun wirklich selten vorkommt) und die ganzen mythologischen Hintergründe (Cthulhu, Necronomicon etc.) wurden ersatzlos gestrichen. Dennoch bleibt die Essenz der Geschichte erhalten – und rein technisch ist die Umsetzung, wie üblich, tadellos.
Wer den unverfälschten Text möchte, kann auch zur Komplettlesung mit David Nathan von LPL-Records greifen. Nathan liest gut und routiniert, aber gerade, wenn sich der Text in wissenschaftlichen Details zu verlieren droht, ist das Hören fast anstrengender als das Lesen.
Fazit: „Berge des Wahnsinns“ gehört zu den Lovecraft-Geschichten, die sich recht weit vom Horror entfernen und eher in Richtung Science-Fiction tendieren. Sie funktioniert fast als Dekonstruktion des „Cthulhu-Mythos“, wobei der Grusel leider ein wenig auf der Strecke bleibt. Interessant ist „Berge des Wahnsinns“ jedoch allemal und sollte von jedem, der sich für Lovecraft interessiert, gelesen werden.

Anmerkung: Dieser Artikel sollte eigentlich Teil der Halloween-Artikelreihe sein, universitäre Gründe haben allerdings verhindert, dass ich all das geschafft habe, was ich mir vorgenommen habe. Die geplanten Artikel kommen trotzdem, aber eben mit Verspätung.

Siehe auch:
Der Cthulhu Mythos
Prometheus – Dunkle Zeichen
Hellboy
Batman: Schatten über Gotham

Aktuell: Neuer Hobbit-Trailer und Hobbit-Abspannsong


Und schon wieder ein neuer Trailer, dieses Mal zum Hobbit. Vor allem am Anfang liegt der Fokus stark auf Bard (Luke Evans), der partout etwas gegen Thorin als König unter dem Berg und ein schönes Gedicht rezitiert. Ansonsten: Bereits bekanntes oder Material, das dem Bekannten ziemlich ähnlich ist. Balin (Ken Stott) erwähnt den Titel des Films, laut Thranduil (Lee Pace) braucht der König unter dem Berg den Arkenstein und Smaug (Benedict Cumberbatch) deklariert sich selbst zum König unter dem Berg. Alles in allem nicht schlecht, aber ich will jetzt dann endlich den Film sehen.
Darüber hinaus kann man sich nun auch schon I See Fire den Abspannsong des Films anhören, komponiert und gesungen von dem Briten Ed Sheeran:

Ich muss leider sagen: Das trifft absolut nicht meinen Geschmack und passt in meinen Augen auch überhaupt nicht nach Mittelerde, das Lied klingt eher wie eine 0815-Pop-Schnulze. Mit den Abspannliedern der bisherigen vier Mittelerdefilme war ich ja nie komplett zufrieden. Enya (und May It Be) mag ich nicht wirklich, und es hat mich gestört, dass es nicht von Howard Shore komponiert wurde. Emiliana Torrinis Gollum’s Song ist in meinen Augen das beste Abspannlied, ihre Stimme passt gut und es handelt sich um eine von Shore komponierte Erweiterung des Gollum-Materials. Von Annie Lennox bin ich zwar kein Fan, aber nochmal: Into the West stammt von Howard Shore und basiert auf thematischem Material aus „Die Rückkehr des Königs“. Und Neil Finn schließlich ist auch eher suboptimal, aber das geniale Misty Mountains dient als Grundlage von Song of the Lonely Mountain, weshalb ich das nervige „Ayayaya“ ausblenden kann. Aber I See Fire gefällt mir absolut nicht – hoffentlich wird der restliche Soundtrack um einiges besser.