Batman 2

Nostalgiereview
Batman2_Dino
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob Batman 2 oder JLA 3 mein zweites Heft war, in jedem Fall aber ist Batman 2 interessanterweise eine perfekte Ergänzung zu Batman Adventures 22, obwohl beide innerhalb unterschiedlicher Kontinuitäten spielen. In Letzterem lernt man vor allem einiges über Batmans Schurken, während in diesem Heft der Dunkle Ritter selbst im Mittelpunkt steht, und das auf…andere Weise, als es in einem „gewöhnlichen“ Heft der Fall wäre.
Nachdem Bane ihm in „Knightfall“ das Rückgrat brach, er sich mit seinem Stellvertreter Jean-Paul Valley auseinandersetzen musste und während der „Zero Hour“ auch noch seine Ursprungsgeschichte minimal verändert wurde (von „Zero Hour“ bis „Infinite Crisis“ war der Mörder von Thomas und Martha Wayne nicht Joe Chill, sondern ein völlig unbekannter Kleinkrimineller, der niemals gefasst wurde), nahm sich Bruce Wayne erst einmal eine kleine Auszeit: In der Miniserie „Prodigal“ vertrat Dick Grayson, der erste Robin, der später zu Nightwing wurde, seinen Mentor. Im Anschluss streifte Bruce allerdings wieder das (nun leicht veränderte) Batkostüm über. Aus diesem Anlass spendierte DC-Comics den US-Serien Batman, Robin und Detective Comics jeweils eine Nullnummer, die vor allem Neulesern den Einstieg ermöglichen sollten – genau diese Nullnummern wählte Dino zum Start der hauseigenen Batman-Heftserie. Batman 0 und Robin 0 füllten die erste Ausgabe, während die zweite Detective Comics 0 und Batman 518 enthielt.
Die Nullnummern der beiden klassischen Bat-Heftserien ergänzen sich dabei ziemlich gut. Beide erzählen, eingebettet in eine Rahmengeschichte, vom Werdegang des Dunklen Ritters. Batman 0 kümmert sich dabei vor allem ums Grundsätzliche, der Mord an den Eltern und die Kindheitstraumatisierung steht im Vordergrund (also quasi all das, was auch schon im Burton-Film thematisiert wird), während Detective Comics 0 (verfasst von Chuck Dixon) dies nur anschneidet und stattdessen mehr von Bruce‘ Weg zu Batman erzählt. Die Rahmenhandlung (Batman ist Verbrechern auf der Spur, die zwei Kinder entführt haben und Lösegeld erpressen möchten) ist dabei eher zweitrangig, im Fokus stehen die in Blau- und Grüntönen gehaltenen Rückblicke, in denen erzählt wird, wie Bruce zum Batmobil kommt, die Bathöhle entdeckt und an seiner Identität als Batman feilt. Zur Ergänzung des ersten Batman-Films von Tim Burton ist dieses Heft nahezu ideal, da dieser kaum darauf eingeht, wie aus dem Jungen, der seine Eltern verloren hat, Batman wurde. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass dieses Heft von David S. Goyer beim Schreiben des Drehbuchs zu „Batman Begins“ als Vorlage diente.
Gezeichnet wurde dieses Heft von Graham Nolan, der zusammen mit Kelley Jones der dominante Zeichner von Dinos Batman-Serie bis etwa Heft 40 war. Nolans Stil ist sehr geradlinig und detailliert; ich mag ihn äußerst gerne und finde seine Arbeiten für Detective Comics sehr gelungen.
Batman 518 ist dagegen ein „gewöhnliches“ Heft und markiert den Anfang einer Storyline, in deren Rahmen sich Bruce als Batman wieder zurechtfinden und vorerst ohne Alfred auskommen muss. Er bekommt es hier mit dem Schurken Black Mask zu tun, der seinen Killer Black Spider ausschickt, um Bruce Waynes Halloweenparty zu ruinieren.
Hier lernte ich auch Kelley Jones, den Meister des Bizarren, als Zeichner kennen, der, wie so oft, mit Autor Doug Moench zusammenarbeitet. In meinem Review zu „Batman – Vampire“ habe ich ja bereits ausführlich über ihn geschrieben. Im Gegensatz zu Graham Nolan, der quasi eine Allzweckwaffe ist, kommt es bei Jones sehr stark darauf an, welche Geschichte er zeichnet. Recht düstere und makabre Geschichten, in denen Batman als Einzelgänger agiert (wie eben „Batman – Vampire“; auch Batman 512 ist gelungen), können mit seinen Zeichnungen grandios werden, während Geschichten, in denen die Batman-Familie involviert ist, meistens eher bescheiden ausfallen (Jones‘ Robin sieht beispielsweise schlicht dämlich aus).
Fazit: Gelungene Ergänzung zu Batman Adventures 22 und ebenfalls ein sehr gelungenes Einstiegsheft; die erste Geschichte des Hefts konzentriert sich vor allem auf Batmans Werdegang, während in der zweiten die eigentliche beginnt

Siehe auch:
Batman Adventures 22

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