Cold Blood

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Story: Jay (Charlie Hunnam), ein Boxer, der gerade aus dem Gefängnis entlassen wurde, schaffte es, sich erneut in Schwierigkeiten zu bringen und macht sich in seine Heimat auf. Unterwegs nimmt er die schöne Anhalterin Liza (Olivia Wilde) mit. Was er nicht ahnt: Liza und ihr Bruder Addison (Eric Bana) sind Kriminelle auf der Flucht nach Kanada, die sich nach einem Autounfall trennen mussten. Während Addison durch die Wälder irrt, beginnen sich Jay und Liza näher zu kommen…

Kritik: „Cold Blood“ ist nach „Die Männer Ihrer Majestät“ der zweite englischsprachige Film des österreichischen Regisseurs Stefan Ruzowitzky, der hierzulande vor allem für so unterschiedliche Filme wie „Anatomie“ und „Hexe Lilli – Der Drache und das magische Buch“ bekannt ist. Für seinen atmosphärisch kalten Familienthriller gelang es dem Österreicher, einige namhafte Schauspieler zu verpflichten, unter anderem Eric Bana, Olivia Wilde und Kris Kristofferson, und ein spannendes, wenn auch geradliniges Stück Unterhaltung zu schaffen.
Dass dieser Film geradlinig ist, ist eigentlich erstaunlich, wenn man bedenkt, dass es drei zu Anfang getrennte Handlungsstränge gibt, die sich erst nach und nach miteinander vermischen: Jay, der Boxer mit Knasterfahrung, ist auf dem Weg zu seinen Eltern, das Geschwisterpaar Addison und Liza ist auf der Flucht vor der Polizei und Hanna (Kate Mara), die Tochter des Sheriffs, kann es ihrem Vater (Treat Williams) einfach nicht Recht machen. Die Geradlinigkeit entsteht durch eine sehr enge Fokussierung, Hintergründe und Motive werden mitunter lediglich angedeutet. Jays Karriere als Boxer beispielsweise spielt lediglich am Anfang eine größere Rolle und wird am Ende noch einmal kurz angesprochen, dazwischen aber fast schon ignoriert. Auch über die Vergangenheit von Addison und Liza erfährt man verhältnismäßig wenig, ebenso wie über die Gründe für das schlechte Verhältnis zwischen Hanna und ihrem Vater. Dies sorgt dafür, dass die verschiedenen familiären Beziehungen (Vater und Tochter, Sohn und Eltern, Bruder und Schwester) am stärksten im Fokus stehen, hat aber auch zur Folge, dass die Figuren mitunter ein wenig flach ausfallen. Vor allem beim Vater/Tochter-Plot fällt dies ins Gewicht, da er recht uninteressant und beinahe ein wenig angeklebt wirkt. Gerade die Verfolgungsjagd auf den Schneemobilen wirkt ein wenig, als ob man unbedingt noch ein wenig mehr Action unterbringen wollte.
Die Stärken des Films liegen eindeutig bei der eisigen Atmosphäre, durch die das Ganze äußerst intensiv wirkt. Gewalt wird zwar nicht übermäßig, dafür aber auf sehr passende und unschöne Weise eingesetzt. Schauspielerisch sticht Eric Bana am stärksten hervor. Bana, bekannt als Hector in „Troja“ und Nero in J. J. Abrams‘ „Star Trek“, spielt Addison als ruhigen Psychopathen, der sich äußerst jovial gibt, wenn er glaubt, die Dinge in der Hand zu haben, der allerdings auch kaltblütig tötet und eine äußerst sadistische Ader hat.
Fazit: Unterkühlter, gelungener Thriller mit einigen Schwächen bei der Figurenzeichnung, aber eine großartigen Eric Bana. „Cold Blood“ erscheint am 2. Mai auf DVD und Blu-Ray.

Trailer