Spawn

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Story: Der Soldat Al Simmons (Michael Jai White) wird beim Einsatz in Nordkorea von seinem Vorgesetzten Jason Wynn (Martin Sheen) verraten und in Brand gesteckt. Er kommt in der Hölle, wo er mit deren Chef Malebolgia (Frank Welker) einen Vertrag abschließt: Im Austausch für ein Wiedersehen mit seiner Frau Wanda (Theresa Randle) erklärt sich Al bereit, die Armee der Hölle anzuführen. Doch wie üblich spielt der Teufel mit gezinkten Karten. Zwar wird Al zur Erde zurückgeschickt, allerdings hat das Ganze zwei enorme Haken. Seit Als Tod sind fünf Jahren vergangen, Wanda hat seinen besten Freund Terry Fitzgerald (D. B. Sweeney) geheiratet und hat von ihm eine Tochter (Sydni Beaudoin) bekommen. Noch gravierender: Al ist jetzt ein Hellspawn, ein aus Nekroplasam bestehender Untoter (dem man das auch ansieht) mit einem lebendigen Kostüm. Während der Clown (John Leguizamo) versucht, Al auf seinen Dienst als höllischer Heerführer vorzubereiten, will ihn der ehemalige Hellspawn Cogliostro (Nicol Williamson) gegen Malebolgia einsetzen…

Kritik: Unglaublich aber wahr, bevor Blade und die X-Men der aktuell immer noch anhaltenden Welle der Superheldenfilme den Weg ebneten, konnte man die Exemplare dieser Gattung, die von Kritikern und Fans gemocht wurden und auch erfolgreich waren, an einer Hand abzählen. Leider gehört die Realverfilmung der von Todd McFarlane geschaffenen Comicserie „Spawn“ zu den vielen schlechten Comicverfilmungen der Prä-Blade-Ära. Bei dieser Adaption von Regisseur Mark A.Z. Dippé handelt es sich um puren Trash, und leider nicht von der unterhaltsamen Sorte. Nun finden sich zwar auch in der Comicserie einige sehr trashige Elemente – immerhin gehört Spawn trotz allem zu den Antihelden der 90er, da lässt sich das kaum vermeiden – aber die interessanteren Aspekte der Vorlage wurden kaum mit einbezogen, während der Rest schlicht nicht zu unterhalten weiß. Trotz der vielen Actionszenen ist der Film die meiste Zeit über ziemlich dröge. Erschwerend hinzu kommt, dass kaum einer der Schauspieler zu überzeugen weiß. Micheal Jai White und Nicol Williamson wirken gelangweilt, Martin Sheen scheint unterfordert und, bei allem Respekt, passt nicht wirklich zu Jason Wynn (dessen kriminelle Absichten hier sowieso kaum Sinn ergeben) und der Rest des Casts bleibt blass. Auch John Leguizamo als Clown als kann nicht wirklich überzeugen, er ist in erster Linie albern, aber dabei niemals unheimlich oder einschüchternd, was auch mit dem grausigen Make-up zusammenhängt. Zwar ist die Nähe zu Vorlage sehr stark, aber ich wage zu behaupten, dass das in diesem Fall ein Nachteil und kein Vorteil ist. Darüber hinaus ist der Clown viel zu sauber.
Der größte Reinfall des Films sind allerdings die Effekte. Am besten gelungen sind diesbezüglich noch Spawn und der Violater, und selbst die sehen aus wie Gummipuppen. Spawns Umhang und Malebolgia sind allerdings wirklich unter aller Kritik. Ja, 1997 waren die Computereffekte noch nicht so weit, aber selbst damals gab es schon Computerspiele, deren Rendereffekte besser aussahen als das, was in „Spawn“ präsentiert wird. Und wirklich, muss ein Fürst der Hölle so albern klingen? Wie man es in diesem Fall auch in einem Realfilm hätte machen können, zeigt HBOs grandiose Spawn-Zeichentrickserie: Dort taucht Malebolgia nämlich körperlich gar nicht auf, seine Präsenz ist aber zu jeder Zeit fühlbar.
Ganz allgemein wird der Film mit nach hinten immer dämlicher, was schließlich in einem unterirdischen Finale gipfelt. Der Kampf Spawns und Cogliostros mit dem Violater in der Hölle sieht grauenhaft aus. Und wieso kann ein so junger Hellspawn wie Al Simmons plötzlich grüne Strahlen verschießen, die andere (wahrscheinlich weit ältere und mächtigerere) Vertreter seiner Gattung einfach so verdampfen?
Fazit: Trashige, langweilige und völlig misslungene Verfilmung, die auf keiner Ebene zu überzeugen weiß.

Trailer

Brut-Monat:
Prämisse
Todd McFarlane’s Spawn
David Hines Spawn-Run Teil 1
David Hines Spawn-Run Teil 2