Die Nachricht, dass neue Star-Wars-Filme kommen, hat eingeschlagen wie eine Bombe: 2015 soll Episode VII anlaufen, danach alle zwei Jahre eine weitere Episode, bis eine dritte Trilogie fertig ist. Und darüber hinaus plant man wohl auch noch, das SW-Universum filmisch á la Marvel Cinematic Universe auszubauen, mit Filmen, die sich mit diversen Einzelaspekten, bestimmten Figuren etc. beschäftigen.
Während nun die einen darüber nachdenken, ob das Star-Wars-Universum nun „disneyfiziert“ wird (vollkommener Blödsinn, diese Leute haben aus Disneys Marvelkauf wohl nichts gelernt), beschäftigen sich viele andere lieber mit dem Potential, das nun entstanden ist. Inzwischen wurde bekannt gegeben, dass Michael Arndt („Little Miss Sunshine“, „Toy Story 3“) als Drehbuchautor verpflichtet wurde, was in meinen Augen durchaus positiv zu bewerten ist. Die Chancen, dass es nun keine Anakin-Padmé-Dialoge á la „Angriff der Klonkrieger“ mehr geben wird, sind dadurch eindeutig gestiegen. Der nächste Punkt auf der Liste ist der Regisseur. Überall im Internet schwirren Wunschlisten und Vorschläge herum und so ziemlich jeder namhafte Regisseur wird in Interviews zum Thema befragt. Viele, darunter J. J. Abrahams („Lost“, „Star Trek“) und Steven Spielberg (an dieser Stelle einfach den Lieblings-Spielberg-Film einfügen) haben bereits ausgesagt, mit Episode VII nichts zu tun zu haben. Der derzeit wohl wahrscheinlichste Kandidat ist der Independent-Regisseur Colin Trevorrow, vor allem, weil er keine eindeutige Aussage zu diesem Thema abgeben wollte. Da ich noch keinen seiner Filme gesehen habe, fällt es mir schwer, ihn zu bewerten, aber man liest allerhand Positives. Joe Johnson, der Interesse bekundet hat, ist wahrscheinlich auch nicht die schlechteste Wahl.
Wie dem auch sei, ich möchte hier keine weiteren Wunschregisseure aufzählen. Stattdessen schreibe ich lieber, was ich mir für zukünftige Star-Wars-Filme wünsche. Die folgenden Punkte sind relativ willkürlich geordnet und folgen keiner speziellen Logik.
Die Musik
Kaum ein anderes Franchise hat eine derart dominante musikalische Identität wie dieses und das ist einem Mann zu verdanken: John Williams. Was leitmotivische Brillanz angeht, wird John Williams‘ SW-Musik lediglich von Howard Shores Arbeit für Mittelerde übertroffen. Williams‘ Themen sind Klassiker, sein Stil passt perfekt zur weit, weit, entfernten Galaxis, darum: Nutzt beides! Oder, um es noch klarer zu formulieren: Ich will keinen Star-Wars-Score von Hans Zimmer oder einem seiner Zöglinge. Insbesondere Zimmer selbst ist, v.a. in Bezug auf Franchise-Scores, in den letzten Jahren extrem faul geworden. Genauso wenig möchte ich einen weiteren Star-Wars-Soundtrack von Kevin Kiner, besonders außerhalb von „The Clone Wars“. Seine Arbeit hat sich gegenüber dem Clone-Wars-Film innerhalb der Serie zwar verbessert, ist von den Qualitäten der sechs Williams-Soundtracks aber immer noch meilenweit entfernt. In dieser Hinsicht bin ich äußerst konservativ. Natürlich besteht die Chance, dass Williams selbst noch einmal zum Taktstock greift, und sollte er das tun, würde ich es wirklich begrüßen, immerhin hat er mit „Die Abenteuer von Tim und Struppi“ bewiesen, dass er es auch mit 80 noch drauf hat. Dennoch halte ich es für äußerst unwahrscheinlich, insbesondere, wenn Lucas nicht mehr selbst Regie führt. Es gibt jedoch einige Komponisten, denen es durchaus zuzutrauen wäre, dem Maestro nachzufolgen. John Ottman zum Beispiel hat mit seiner Musik zu „Superman Returns“ bewiesen, dass er mit Williams-Themen sehr gut umzugehen vermag und wäre eine naheliegende Wahl. Ähnliches gilt für Joel McNeely, der mit „Shadows of the Empire“ bereits Star-Wars-Erfahrungen gesammelt hat. Und wenn wir schon bei Star-Wars-Erfahrungen sind, wieso nicht jemand aus dem Spielesektor? Mark Griskey vielleicht, der bereits „The Force Unleashed“ und „The Force Unleashed II sowie (zusammen mit anderen) „The Old Republic“ vertont hat.
Palpatine
Dass ich ein großer Fan von Palpatine/Darth Sidious bzw. Ian McDiamird bin, dürfte ja bekannt sein. Dieser Dunkle Lord der Sith, der in den Prequels sämtliche Fäden zieht, ist meine Lieblingsfigur und eines der Elemente, die beide Trilogien miteinander verknüpft. Ich will ihn auch in der Sequel-Trilogie sehen. Damit meine ich nicht, dass die Dark-Empire-Comics verfilmt werden sollen, in denen Palpatine in einem Klonkörper zurückkehrt. Mir würden schon Rückblicke reiche, Aufzeichnungen, Flashbacks, irgendetwas in diese Richtung.
Robert Pattinson
Nein! Ganz simpel: Nein! Ich will ihn nicht in diesem Franchise, es sei denn, seine Figur stirbt einen frühen und extrem grausamen Tod. Dasselbe gilt für Kristen Stewart, Miley Cyrus, Justin Bieber, Till Schweiger etc.
R2D2 und C-3PO
…haben gefälligst dabei zu sein. Da gibt es keine Diskussion.
Der Jar-Jar-Faktor
…fällt dagegen dieses Mal hoffentlich weg. Weder die Ewoks noch Jar Jar ruinieren die Episoden VI respektive I vollkommen (wenn man manche besonders polternden Kommentare liest, könnte man ohne Kenntnis der Filme glatt auf die Idee kommen, dass die Prequels eigentlich „Die Abenteuer von Jar Jar Binks“ heißen müssten). Aber mal ehrlich: Derartiges muss trotzdem nicht sein.
Das Erweiterte Universum
Ich bin ein Fan des EU. Natürlich gibt es viel Mist, aber es gibt auch sehr viel qualitativ hochwertige Romane, Comics und PC-Spiele, die durchaus an die Filme heranreichen. Mindestens. Dennoch sehe ich ein, dass eine genaue Einpassung der Sequel-Trilogie in das Erweiterte Universum wohl zu viel verlangt ist. Zu einengend ist der Kanon, zu viel wurde schon geschrieben und zu genau wurde das weitere Leben der „Großen Drei“ geschildert (anders als etwa in den Klonkriegen, in denen dies in meinen Augen kein Problem gewesen wäre). Es wäre aber schön, wenn die Macher der neuen Star-Wars-Filme ein wenig Respekt vor dem EU zeigen könnten. Oft hört man in diesem Zusammenhang (besonders in Bezug auf „The Clone Wars“): Es ist George Lucas‘ Welt und er kann damit machen, was er will (gut, inzwischen gehört’s Disney, aber sei’s drum). Das bestreitet niemand. Aber letztendlich hat er erlaubt, dass andere Autoren mit seinen Ideen arbeiten, Autoren, die zum Teil viel Mühe und Herzblut in ihre Werke steckten, an denen GL dann wiederrum Geld verdiente. Für viele Fans gehört das EU einfach zum SW-Universum dazu. Zumindest die Teile des EU, die zwischen und vor den alten Filmen spielen, könnten problemlos intakt gelassen werden, ebenso wie der eine oder andere Eckpfeiler des Post-Endor-EU, etwa die Thrawn-Trilogie. Noch mehr würden ich und sicher auch viele andere sich freuen, wenn Ideen des EU aufgenommen würden. Aber bitte nicht wie bei „The Clone Wars“, wo es zum Beispiel in Bezug auf die Schwestern der Nacht so wirkt, als hätten die beteiligten Autoren lediglich den Wikipedia-Artikel kurz überflogen.
Philosophie
Immer her damit. Ich liebe pseudophilosophische Diskussionen über Dinge, die nicht existieren, was auch ein Grund ist, weshalb ich die Romane von Matthew Stover so schätze: Pro Stover-Roman gibt es eine neue Theorie bezüglich des Wesens der Macht (Helle und Dunkle Seite existieren nicht, das Dunkel, die Ansichten der Bewohner von Haruun Kal etc.). Sehr unelegant fand ich dagegen die Erklärung von Lucas, dass der „dogmatische Ansatz der Jedi“ (um es mit Palpatines Worten auszudrücken) der korrekte ist. Um ehrlich zu sein: Ich will hier kein „Richtig“ und „Falsch“. Es wäre schön, wenn Ideen wie die von Stover in den neuen Filmen eine Rolle spielen würden. Ich will mehr zur Macht, ohne dass es eine definitive Antwort gibt.
Darth Vader
…hat gefälligst tot zu bleiben. Ich dachte eigentlich nicht, dass ich das extra schreiben müsste, aber da das Gerücht, er würde zurückkehren, seit Anfang dieser Woche kursiert… Anakin Skywalkers Geschichte endet mit „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“. Fertig. Sollte irgendwann die Realserie doch noch produziert werden, wäre das natürlich etwas anderes, aber Vader will ich in Sequels nicht sehen. Meinetwegen darf Anakin Skywalkers Geist mal vorbeischauen, aber mehr auch nicht.
Die Sith
Ich muss zugeben, anders als bei Vader bin ich hier hin und her gerissen. Einerseits wurden die Sith, vor allem im Post-Endor-EU, ein wenig überstrapaziert, nach Abschluss der New-Jedi-Order-Reihe begannen die Dunklen Lords plötzlich gleich dutzendweise aufzutreten und zweitweise gab es etwa drei bis vier verschiedene Orden gleichzeitig. Aber andererseits, was wäre sein Star-Wars-Film ohne einen Dunklen Lord der Sith? Und bekanntermaßen bin ich ja ein Fan von allem, was Darth heißt, ich hätte also eigentlich kein Problem damit, wenn die Sith zurückkehren würden, solange die Konzeption stimmt. Solange er allerdings überzeugend und bedrohlich ist, wäre ich auch mit einem anderen Schurken zufrieden. Immerhin, zumindest in dieser Hinsicht hat noch keiner der bisherigen sechs Filme enttäuscht, von Darth Maul über Count Dooku, Vader, Sidious, Boba Fett und Tarkin – die Schurken waren immer klasse.
Lichschwertduelle und Raumschlachten
Keine Diskussion. Beide sind integrale Bestandteile, und ich bin mir sicher, Disney ist sich darüber im Klaren – ein weiterer Faktor, der dafür spricht, dass die Sith zurückkehren werden, oder dass zumindest ein dunkler Jedi vorkommt.
Siehe auch:
Dinge, die ich mir für zukünftige Star-Wars-Filme wünsche Teil 2