01. Star Wars Main Title and Ambush on Coruscant
02. Love Theme from Attack of the Clones (Across the Stars)
03. Zam the Assassin and the Chase Through Coruscant
04. Yoda and the Younglings
05. Departing Coruscant
06. Anakin and Padme
07. Jango’s Escape
08. The Meadow Picnic
09. Bounty Hunter’s Pursuit
10. Return to Tatooine
11. The Tusken Camp and the Homestead
12. Love Pledge and the Arena
13. Confrontation with Count Dooku and Finale
Nach den äußerst batmanlastigen letzten Monaten wird es Zeit, mal wieder für etwas Abwechslung zu sorgen und sich mit einem Themenbereich zu beschäftigen, der in letzter Zeit eher vernachlässigt wurde: Star Wars.
Beim Soundtrack zum zweiten Prequel, dessen Ruf im Allgemeinen zwar besser ist als der von „Die Dunkle Bedrohung“, allerdings nicht viel besser, änderte John Williams seine Vorgehensweise etwas. Nach wie vor integrierte er die alten, wichtigen Leitmotive, sah dieses Mal allerdings davon ab, gleich mehrere neue, starke Themen zu komponieren, sondern beschränkte sich auf eines. Während die neuen Themen in den bisherigen Star-Wars-Soundtracks also immer in etwa gleichberechtigt waren, hat „Der Angriff der Klonkrieger“ am ehesten ein „Hauptthema“, dem sich die anderen (neue wie alte) unterordnen. Zwar gibt es in der Tat noch einige andere neue Leitmotive, diese sind allerdings von geringerer Bedeutung und eher obskurer Natur. Das (Achtung, Wortspiel!) Herzstück des Soundtracks ist das Liebesthema von Anakin und Padmé, nach dem Tracktitel der Konzertsuite auch oftmals als Across the Stars bezeichnet. Besagtes Thema hat es allerdings in sich und ist durchaus in der Lage, den Score zu tragen. Es handelt sich dabei um eine äußerst komplexe, bittersüße Melodie, die bereits die gesamte Tragik der Beziehung, die es beschreibt, in sich trägt. Wie nicht anders zu erwarten finden sich in diesem Thema auch Verweise zu anderen Themen, u.a. Anakins Thema aus „Die Dunkle Bedrohung“, dem Thema von Luke und Leia aus „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ und dem Liebesthema aus „Das Imperium schlägt zurück“. Am deutlichsten wird dies am während des Abspanns (Confrontation with Count Dooku and Finale), in dem fast ausschließlich das Liebesthema gespielt wird. Am Ende jedoch erfolgt ein kurzer Einwurf von Anakins Thema, bevor Across the Stars dann langsam in eine Variation des Imperialen Marsches übergeht.
Ansonsten baut sich das Thema, passend zu Anakins und Padmés Romanze langsam über den Verlauf des Scores auf, zum ersten Mal noch sehr zaghaft in Yoda and the Younglings (hier ist Anakins Thema ebenfalls nicht fern). Auch in Anakin and Padmé arbeitet Williams noch eher mit Andeutungen, bevor es dann in The Meadow Picnic voll zu hören ist. Zu Beginn von Love Pledge and the Arena ist schließlich eine ziemlich tragische, aber nichtsdestotrotz kraftvolle Variante zu hören, als Anakin und Padmé ihrem (scheinbar) sicheren Tod ins Auge blicken. Später im selben Stück (bei 6:09 und 7:11) sind dagegen kurze, triumphale Ausbrüche des Themas zu hören. Und selbstverständlich wird Anakins und Padmés Hochzeit in Confrontation with Count Dooku and Finale (3:58) ebenfalls von Across the Stars untermalt.
Die restlichen neuen Motive sind, wie bereits erwähnt, eher obskurer Natur. Ursprünglich gab es für „Angriff der Klonkrieger“, ähnlich wie bei „Die Dunkle Bedrohung“, ein spezielles Action-Thema für das Finale, das auf der Soundtrack-CD auch zu finden ist – es dominiert den Mittelteil von Love Pledge and the Arena (ab 2:41) und ist eine sich stetig aufbauende, marschartige Melodie, ähnlich dem Marsch der Handelsföderation. Im Film selbst taucht es allerdings nicht auf, stattdessen verwendete Williams Teile davon schließlich im Soundtrack zu „Die Rache der Sith“, in welchem es bei der Schlacht um Kashyyyk, dem Angriff auf den Jedi-Tempel und der Schlacht um Utapau zum Einsatz kommt und den Eindruck erweckt, zur Klonarmee zu gehören.
Darüber hinaus gibt es noch ein Motiv für den Planeten Kamino und das Rätsel, von dem er umgeben wird (Star Wars Main Title and Ambush on Coruscant, bei 1:52) sowie ein Thema für die Separatisten (Return to Tatooine, bei 3:52). Keine dieser Ideen hinterlässt jedoch bleibenden Eindruck oder bekommt besonders viel Platz eingeräumt.
Ganz allgemein wird die Musik düsterer, was sich u.a. auch in den Actionpassagen niederschlägt. Besonders interessant ist zum Beispiel Zam the Assassin and the Chase Through Coruscant, in welchem Williams zum ersten Mal im SW-Universum E-Gitarren einsetzt. Allerdings wirkt dieser Soundtrack auch ein wenig unausgewogener als seine Vorgänger.
Natürlich gibt es auch einige Einspielungen bekannter Themen aus „Die Dunkle Bedrohung“ und der klassischen Trilogie. Am Ende von Bounty Hunter’s Pursuit ist der Marsch der Handelsföderation zu hören, welcher hier interessanterweise nicht die Droidenarmee begleitet, sondern die Klonarmee – ein weiterer großartiger Moment des Foreshadowing, denn schon bald wird die Klonarmee die Droidenarmee als Hauptwerkzeug der Sith ablösen.
Auch Duel of the Fates erhält einen weiteren Einsatz, allerdings in recht merkwürdigem Umfeld. Während das Thema in den Episoden I und III schicksalhafte Duelle untermalt, erklingt es in Episode II, während Anakin mit seinem Speeder durch die Wüste fliegt (Return to Tatooine, 3:35) und ist für diesen Anlass eigentlich zu dramatisch und episch.
Was die Themen der Episode IV bis VI angeht, werden diese recht sparsam eingesetzt, aber wenn sie vorkommen, dann in extrem gelungener Form. Bei 1:19 in Yoda and the Younglings ist, erwartungsgemäß, Yodas Thema zu hören, das im Rahmen seines Lichtschwertduells mit Count Dooku noch einmal erklingt, in einer energetischen Variation, die es leider nicht auf die CD geschafft hat. Auch die beiden Einsätze des Palpatine/Sidious-Themas glänzen auf dem Album durch Abwesenheit, dafür gibt es allerdings einige wirklich schöne Versionen des Machtthemas, u.a. in Return to Tatooine bei 3:10 und Love Pledge and the Arena bei 7:40. Der Höhepunkt diesbezüglich ist jedoch eindeutig der Imperiale Marsch. Neben einer zurückhaltenden Variation in The Tusken Camp and the Homestead bei 3:27 (der Massenmord an den Tusken ist natürlich ein weiterer Schritt in Richtung Dunkle Seite und ist dementsprechend untermalt) und ein, zwei Einsätzen, die es nicht auf die CD geschafft haben, erklingt er in Confrontation with Count Dooku and Finale, als Kanzler Palpatine, ausgestattet mit Notstandvollmachten, zusieht, wie Klone in Schiffe marschieren, um überall in der Galaxis die Separatisten zu bekämpfen. Obwohl der Marsch hier in einer triumphalen Dur-Variation erklingt, ist er dennoch unverkennbar. Von subtilem Foreshadowing kann zwar hier nicht mehr die Rede sein, aber dafür ist es einer der epischsten musikalischen Augenblicke der Prequels.
Fazit: „Angriff der Klonkrieger“ hat nur ein neues, einprägsames Thema vorzuweisen, das es allerdings in sich hat. Alles in Allem ist der zweite Prequel-Score weniger „rund“ als „Die Dunkle Bedrohung“ und bietet kein so positives Gesamtbild, rehabilitiert sich jedoch durch das grandiose Across the Stars und einige wirklich gelungene Einspielungen der älteren Leitmotive.
Siehe auch:
Star Wars Episode IV: Eine neue Hoffnung – Soundtrack
Star Wars Episode V: Das Imperium schlägt zurück – Soundtrack
Star Wars Episode VI: Die Rückkehr der Jedi-Ritter – Soundtrack
Star Wars Episode I: Die Dunkle Bedrohung – Soundtrack
Star Wars Episode III: Die Rache der Sith – Soundtrack
Shadows of the Empire – Soundtrack
Star Wars: The Clone Wars – Soundtrack
Star Wars: The Old Republic – Soundtrack