Star Wars Episode I: Die Dunkle Bedrohung – Soundtrack


Tracklisting:

01. Star Wars Main Title and the Arrival at Naboo
02. Duel of the Fates
03. Anakin’s Theme
04. Jar Jar’s Introduction and the Swim to Otoh Gunga
05. The Sith Spacecraft and the Droid Battle
06. The Trip to the Naboo Temple and the Audience with Boss Nass
07. The Arrival at Tatooine and the Flag Parade
08. He is the Chosen One
09. Anakin Defeats Sebulba
10. Passage Through the Planet Core
11. Watto’s Deal and Kids at Play
12. Panaka and the Queen’s Protectors
13. Queen Amidala and the Naboo Palace
14. The Droid Invasion and the Appearance of Darth Maul
15. Qui-Gon’s Noble End
16. The High Council Meeting and Qui-Gon’s Funeral
17. Augie’s Municipal Band and End Credits

Über Rezeption und Reputation von „Star Wars Episode I: Die Dunkle Bedrohung“ kann man bald schon Bücher schreiben; meine eigene Meinung zu dem Star-Wars-Film, der wohl mit Abstand am meisten niedergeschrien wurde, habe ich ja an anderer Stelle bereits erläutert: Obwohl der Film weit davon entfernt ist, fehlerfrei zu sein, ist er in meinen Augen auch bei weitem nicht so schlecht, wie viele ihn machen. Man sollte auch nicht davon ausgehen, dass er im Fandom universal gehasst wird – die Hasser schreien meistens nur am lautesten. Aber um dies alles geht es in diesem Artikel nicht, sondern um die Musik zu besagtem Streifen. Auch John Williams vierter Star-Wars-Soundtrack ist nicht unumstritten, wird aber im Allgemeinen weit positiver aufgenommen als der Film selbst. Viele der Kritikpunkte sind auch eher vage, sehr oft liest man: „Es klingt nicht wie die Musik der alten Trilogie.“
Aber mal ehrlich, wer hätte nach 16 Jahren wirklich erwartet, dass John Williams exakt im selben Stil komponiert wie 1977-83? Ein Komponist entwickelt sich und nimmt neue Techniken und Stilmittel in sein Repertoire auf. Die Scores der OT beeinflussten die Soundtracks, die Williams anschließend komponiert hat, und umgekehrt beeinflusste die Musik von „Jurassic Park“, „Hook“, „Indiana Jones“ und „Nixon“ wiederrum die PT-Scores. Trotz der noch hektischeren Actionuntermalung (etwa in Qui-Gon’s Noble End) und dem erweiterten Choreinsatz (Duel of the Fates, The High Council Meeting and Qui-Gon’s Funeral) ist „Die Dunkle Bedrohung“ relativ eindeutig als Star-Wars-Soundtrack zu erkennen.
Zwar existiert auch von diesem Soundtrack eine Komplettaufnahme, diese ist allerdings sehr viel weniger weit verbreitet als die der OT, weshalb ich für dieses Review auf das normale Best-of-Album zurückgreife, das bis auf ein paar der weniger bedeutenden Leitmotive alles wichtige enthält, auch wenn die Anordnung der Stücke zum Teil merkwürdig ist.
Im Großen und Ganzen bedient sich Williams seines gewöhnlichen Rezepts für einen Franchise-Score: Einarbeitung alter Themen und Entwicklung neuer Leitmotive. Bei „Die Dunkle Bedrohung“ ist logischerweise Letzteres vorherrschend, immerhin spielt dieser Film 32 Jahre vor der Zerstörung des ersten Todessterns und viele der Dinge, die in der OT leitmotivische beschrieben werden, existieren noch gar nicht. Wie gewohnt eröffnet das Hauptthema sowohl den Film als auch den Abspann, taucht ansonsten allerdings in der gesamten Prequel-Trilogie sehr selten auf. Da dieses Thema in erster Linie Luke gilt, ist das nur gerechtfertigt. Das eine oder andere Mal lässt es sich Williams trotzdem nicht nehmen und setzt es, quasi als Fanservice, in der Untermalung von Action ein, zum Beispiel bei 0:20 in Panaka and the Queen’s Protectors, wo es sich kurz zu Anakins Thema hinzugesellt. Kurze Gastspiele absolvieren auch Yodas Thema und der Imperiale Marsch, beide in The High Council Meeting and Qui-Gon’s Funeral.
Zwei weitere Themen sind dagegen recht prominent vertreten. Das erste ist selbstverständlich das Machtthema. Die Macht spielt eigentlich immer eine große Rolle, ergo ertönt auch ihr Thema, wenn es um sie geht oder das Schicksal seinen Lauf nimmt. Unter anderem ist es (wenn auch recht subtil) in He is the Chosen One und The High Council Meeting and Qui-Gon’s Funeral zu hören und eröffnet Anakin Defeats Sebulba. Viele der stärkeren Statements, wie etwa jenes, das erklingt, kurz bevor Obi-Wan Darth Maul halbiert, sind auf dem Album nicht vorhanden. Das zweite Thema ist das Thema des Imperators, das hier die Auftritte von Darth Sidious unterlegt und damit sehr eindeutig macht, um wen es sich dabei handelt. Der grandioseste Einsatz dieses Themas ist in Augie’s Municipal Band and End Credits zu hören: Bei dem fröhlichen Stück handelt es sich nämlich in der Tat um Sidious‘ Thema, allerdings schneller gespielt, in Dur und begleitet von einem Kinderchor statt dem üblichen Untotenensemble. In seiner normalen Form vernehmbar ist es in The Droid Invasion and the Appearance of Darth Maul.
Ansonsten verlässst sich “Die Dunkle Bedrohung” aber stärker auf neue Themen. Die beiden Hauptthemen des Films belegen in Suitenform die Tracks 2 und 3 des Albums und füllen auch den Abspann.
Duel of the Fates, das Musikstück der Prequels, das sich am stärksten ins Gedächtnis der Allgemeinheit eingearbeitet hat, ist ein recht kurioses Thema und in seiner Konzipierung ein Novum, da es nicht wirklich eine leitmotivische Funktion besitzt. Letztendlich ist es (die Verwendung in den anderen Filmen erst einmal außen vorgelassen), ein Thema, das sich spezifisch auf den Endkampf von Episode I konzentriert. Gerade während des letzten Drittels ist Duel of the Fates extrem präsent, allerdings nie in „Reinform“ wie in der Suite, sondern unterbrochen von Underscoring oder anderen Themen (vornehmlich Anakins Thema). Die Einsätze des Themas, in denen der Chor aktiv wird und ein keltisches Gedicht auf Sanskrit singt, sind allerdings dem Lichtschwertduell zwischen Obi-Wan, Qui-Gon und Darth Maul vorbehalten. Williams wollte damit nach eigener Aussage das Gefühl einer rituellen, religiösen Handlung erwecken. Duel of the Fates ist damit auch das erste der epischen Chorstücke, von denen vor allem in „Die Rache der Sith“ noch einige weitere auftauchen. Weitere Versatzstücke von Duel of the Fates sind am Ende von The Droid Invasion and the Appearance of Darth Maul, Panaka and the Queen’s Protectors und in Qui-Gon’s Noble End (inklusive der bombastischen Blechbläserfanfare, die erklingt, als ein Hangartor aufgeht und Maul dahinter steht) zu hören.
Das zweite Hauptthema ist in leitmotivischer Hinsicht weitaus interessanter. Anakins Thema enthält Verweise auf Lukes Thema, Leias Thema und natürlich vor allem auf den Imperialen Marsch, die vor allem in Anakin’s Theme am Ende deutlich werden; dort transformiert das Thema, das freundlich und optimistisch beginnt, in ein zurückhaltendes Statement von Darth Vaders Leitmotiv. Darüber hinaus bildete es auch die Grundlage für Across the Stars, das Liebesthema aus Episode II. Während Anakins Thema in „Die dunkle Bedrohung“ sehr präsent ist (u.a. in He is the Chosen One und Panaka and the Queen’s Protectors), taucht es in den anderen beiden Prequels nur noch sehr vereinzelt auf, was irgendwie schade ist. Da wäre noch einiges an leitmotivischer Entwicklung drin gewesen, denn Anakins Thema ist wirklich hervorragend konstruiert.
Wenden wir uns aber nun den sekundären Themen zu. Da hätten wir natürlich zuerst Jar Jars Thema in Jar Jar’s Introduction and the Swim to Otoh Gunga, nicht gerade das leitmotivische Highlight des Soundtracks, aber es passt immerhin zur Figur. Dieses Thema gehört für mich in dieselbe Kategorie wie das Ewok-Thema aus „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“. Weitaus besser gefällt mir das Thema der Handelsföderation bzw. der Droidenarmee, das als Schurkenmarsch praktisch der Vorgänger des Imperialen Marsches ist, und darüber hinaus auch ein persönlicher Favorit (die erste Hälfte von The Droid Invasion and the Appearance of Darth Maul enthält gleich mehrere Variationen). Neben einigen weiteren kleinen Motiven, u.a. für Darth Maul, Qui-Gon Jinn und Shmi Skywalker, die auf diesem Album allerdings kaum zu finden sind, gibt es auch noch einiges an szenenspezifischem Material wie etwa die Untermalung der Flaggenparade, die das Podrennen eröffnet (The Arrival at Tatooine and the Flag Parade). Auch das Chorthema, das bei Qui-Gons Verbrennung gespielt wird, schien lange Zeit szenenspezifisch zu sein, kehrte allerdings in „Die Rache der Sith“ zurück, um sich als Beerdigungsthema zu etablieren.
Fazit: Mit „Die Dunkle Bedrohung“ hat Williams mit einigen neuen Stilmitteln, aber nach altem Rezept einen weiteren grandiosen Star-Wars-Soundtrack geschaffen. Dieser Score hat alles, was man sich von einer Musik dieses Franchise wünschen könnte: Sinnvolle Integrierung der alten Themen und gelungene neue Leitmotive. „Die Dunkle Bedrohung“ ist auch der „rundeste“ der drei Prequel-Scores.

Siehe auch:
Star Wars Episode IV: Eine neue Hoffnung – Soundtrack
Star Wars Episode V: Das Imperium schlägt zurück – Soundtrack
Star Wars Episode VI: Die Rückkehr der Jedi-Ritter – Soundtrack
Star Wars Episode II: Angriff der Klonkrieger
Star Wars Episode III: Die Rache der Sith – Soundtrack
Shadows of the Empire – Soundtrack
Star Wars: The Clone Wars – Soundtrack
Star Wars: The Old Republic – Soundtrack

Stück der Woche: The Compass and the Ruler


Nachdem das Stück der Woche nun ein wenig Pause gemacht hat, gibt es nun als „Musik zum Sonntag“ einen speziellen Geheimtipp.
Alan Moores „From Hell“ gilt als einer der besten und bedeutendsten Comics (oder Graphic Novels) überhaupt und zählt (obwohl die „Lösung“ des Falls bei Moore „falsch“ ist, wie der Autor auch selbst weiß), fast schon zu den Standardwerken zu Jack the Ripper. In Bezug auf fiktionale Werke mit diesem Thema ist es mit Sicherheit die bekannteste Version. Auch die Verfilmung mit Johnny Depp ist ziemlich bekannt, genießt aber bei weitem keinen so guten Ruf. Die Regisseure Albert und Allan Hughes versuchten letztendlich gar nicht, der Vorlage gerecht zu werden. Anstatt Moores extrem komplexes und philosophisches Meisterwerk zu verfilmen (und vermutlich daran zu scheitern), entschieden sie sich, lediglich einige Motive des Comics aufzugreifen und das Ganze als enorm atmosphärischen, viktorianischen Horrorthriller umzusetzen. Einerseits hat das Endergebnis mit der Vorlage nun wirklich fast nichts mehr zu tun, aber andererseits ist ein spannender, atmosphärischer und unterhaltsamer Film dabei herausgekommen. Eines der besten Elemente des Films ist eindeutig Trevor Jones‘ Soundtrack, der leider nicht allzu viel Beachtung gefunden hat – zu Unrecht. Es handelt sich dabei um extrem düstere Musik, die die Atmosphäre des viktorianischen London wie keine zweite transportiert. Mein persönlicher Höhepunkt dieses Soundtracks ist auch das Stück der Woche: The Compass and the Ruler. Es beginnt mit einem kratzigen Grammophon, das ein unheimlich-monotones Thema spielt, bevor das Orchester das Thema übernimmt und ein Chor dazu stößt. Danach folgt ein düster-energetischer Abschnitt, gefolgt von einem leisen, unheimlichen Teil, bis sich das Thema vom Anfang immer wieder zurückmeldet und das Stück auch beendet. Besonders der Anfang hat es mir angetan, der Übergang vom Grammophon zu Orchester und Chor. Ich muss sagen, ich habe selten etwas so böses gehört, das gleichzeitig von so morbider, finsterer Schönheit ist. Das Thema, das dieses Stück dominiert, wird gerne als Todesthema bezeichnet und taucht auch in In Memoriam, dem zweiten Track des Albums auf. Der Titel des Stücks The Compass and the Ruler bezieht sich auf das Wappen der Freimauerer.
Im Film selbst untermalt dieses Stück die Vorbereitungen des Rippers zu einem weiteren Mord. Zur Musik aus dem Grammophon verspeist der Ripper ein extrem blutiges Steak, nimmt Laudanum, um das Zittern seiner Hände loszuwerden und besteigt schließlich seine Kutsche, die ihn zum nächsten Opfer bringt. Sämtliche Vorbereitungen erfolgen dabei in Nahaufnahme, die Kamera ruht fast ausschließlich auf den Händen des Rippers, sein Gesicht ist nur einmal sehr verschwommen zu sehen (kein Wunder, zu diesem Zeitpunkt ist auch noch nicht bekannt, um wen es sich dabei handelt). Stattdessen beobachten ihn Bilder von grausig entstellten Menschen. Die Version, die im Film gespielt wird, unterscheidet sich dabei ein wenig von dem Stück, wie es auf der CD ist. In erster Linie ist der Übergang vom Grammophon zur extradiegetischen Musik schleichender, der Chor stößt zum Grammophon dazu, dessen kratzige Klänge langsam vom Orchester abgelöst werden. Kurz bevor der Ripper aufbricht ist darüber hinaus das Grammophon noch einmal zu hören. Dank dieses hervorragenden Einsatzes von Musik gehört diese Szene zu den eindringlichsten und unheimlichsten des ganzen Filmes, obwohl eigentlich nichts wirklich Erschreckendes passiert.

Krieg der Götter


Stroy: Hyperion (Mickey Rourke), König der Herakliden, möchte mithilfe des Epeiros-Bogen die Titanen befreien und benötigt deshalb die Hilfe eines Orakels (Freida Pinto). Theseus (Henry Cavill) wiederrum möchte Hyperion aufhalten, da dieser seine Mutter getötet hat. Die olympischen Götter, die die Titanen einst einsperrten, dürfen sich jedoch nicht einmischen, worauf Zeus (Luke Evans) strikt achtet. Dennoch zaudert Theseus nicht und macht sich daran, die Welt vor Hyperion und den Titanen zu retten.

Kritik: Was kommt dabei heraus, wenn man „The Cell“, „300“, und die beiden „Titanen“ in einer Mixer wirft und das ganze püriert? „Krieg der Götter“. Mein erster Gedanke nach dem Anschauen dieses Films war: „Und ich dachte, ‚300‘ wäre Style over Substance.“ „Krieg der Götter“ ist ein opulentes visuelles Fest, ähnlich wie „The Cell“, der Erstling des indischen Regisseurs Tarsem Singh, der auch für „Krieg der Götter“ verantwortlich ist. Mit griechischer Mythologie hat das Ganze freilich wenig zu tun hat. Es ist wohl müßig, auf mythologische Ungenauigkeiten hinzuweisen, ich tu’s aber trotzdem. Der Grundplot (Befreiung der Titanen) ist sehr häufig anzutreffen und findet sich unter anderem auch in Disneys „Hercules“, „Zorn der Titanen“ oder dem „Age of Empires“ Spin-off „Age of Mythology“ (wobei das Computerspiel die ganze Sache mit Abstand am besten aufgezogen hat). Nach Hercules (Herakles) und Perseus muss ich nun auch Theseus, ein Held, der mit den Titanen ebenfalls eigentlich überhaupt nichts zu tun hat, mit den Urgöttern herumschlagen, die hier mitunter sehr merkwürdig umgesetzt werden – alle Titanen sind identisch und sehen irgendwie aus wie Orks. Auch die Götter sind sehr untypisch dargestellt, meist in goldenen Rüstungen, Kleidern oder Schürzen mit sehr seltsamen Helmen. Erschwerend hinzukommt, dass sie ihrer typischen Attribute fast vollständig beraubt sind, was es schwierig macht, sie zu erkennen. Zeus und Athene werden mit Namen angesprochen, aber von Blitzen, Eulen, Speeren oder auch nur der jeweiligen Funktion merkt man wenig. Lediglich Poseidon hat einen Dreizack und beschäftigt sich mit Wasser. Sehr interessant ist allerdings die Interpretation des Minotaurus, der hier für Hyperion arbeitet und eine menschliche Bestie mit einer Stiermaske aus Stacheldraht ist.
Ganz allgemein macht sich Tarsem Singh nicht einmal die Mühe, griechisches Mythenflair verbreiten. Atmosphärisch erinnert der Film eher an die moderne Inszenierung einer Oper, die im antiken Griechenland spielt (oder spielen soll). In der Tat erinnert vieles an die Traumwelten aus „The Cell“.
Wie oben bereits erwähnt dient die Geschichte hauptsächlich dazu, einen Vorwand für opulente Bilder zu liefern, mit der Logik sollte man es dabei nicht zu genau nehmen. Die Figuren sind blass, flach und fast schon kalt, Motivationen praktisch nicht vorhanden – dagegen wirken die Protagonisten aus „300“ fast dreidimensional und nachvollziehbar. Dialogtechnisch wird ähnliche Kost geboten, stereotyp-heroisch eben. Auch schauspielerisch darf man nicht allzu viel erwarten: John Hurt und Mickey Rourke sind eigentlich immer gut, hier allerdings ganz klar unterfordert, der Rest hinterlässt kaum einen bleibenden Eindruck. Männlein wie Weiblein dienen vor allem als Eye-Candy.
Fazit: Ein opulentes Fest für die Augen mit seiner ganz eigenen mythischen Atmosphäre – allerdings keiner griechisch-mythischen. Der Optik werden Handlung und Charaktere ohne Bedenken geopfert: Style over Substance auf höchstem Niveau.

Trailer

Siehe auch:
Kampf der Titanen
Zorn der Titanen

Star Wars Episode VI: Die Rückkehr der Jedi-Ritter – Soundtrack


Tracklisting:

CD 1:
01. 20th Century Fox Fanfare
02. Main Title/Approaching the Death Star/Tatooine Rendezvous
03. The Droids are Captured
04. Bounty for a Wookiee
05. Han Solo Returns
06. Luke Confronts Jabba/Den of the Rancor/Sarlacc Sentence
07. The Pit of Carkoon/Sail Barge Assault
08. The Emperor Arrives/The Death of Yoda/Obi-Wan’s Revelation
09. Alliance Assembly
10. Shuttle Tydirium Approaches Endor
11. Speeder Bike Chase/Land of the Ewoks
12. The Levitation/Threepio’s Bedtime Story
13. Jabba’s Baroque Recital
14. Jedi Rocks
15. Sail Barge Assault (Alternate)

CD 2:
01. Parade of the Ewoks
02. Luke and Leia
03. Brother and Sister/Father and Son/The Fleet Enters Hyperspace/Heroic Ewok
04. Emperor’s Throne Room
05. The Battle of Endor I (Into the Trap/Forest Ambush/Scout Walker Scramble/Prime Weapon Fires)
06. The Lightsaber/The Ewok Battle
07. The Battle of Endor II (Leia is Wounded/The Duel Begins/Overtaking the Bunker/The Dark Side Beckons/The Emperor’s Death)
08. The Battle of Endor III (Superstructure Chase/Darth Vader’s Death/The Main Reactor)
09. Leia’s News/Light of the Force
10. Victory Celebration/End Title
11. Ewok Feast/Part of the Tribe
12. The Forest Battle (Concert Suite)

„Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ ist ein sehr interessanter Soundtrack mit einer gewissen Zwiespältigkeit. Einerseits gibt es Momente, die es sogar schaffen, die Musik aus „Das Imperium schlägt zurück“ zu übertreffen, was schon eine enorme Leistung ist. Andererseits ist der Gesamteindruck allerdings nicht ganz so durchgehend positiv wie beim Vorgänger; der dritte Star-Wars-Soundtrack ist ein wenig durchwachsener als der zweite und hat offensichtlichere Schwächen.
Abermals bedient sich Williams des Rezepts, das schon bei „Das Imperium schlägt zurück“ wunderbar funktioniert hat; er integriert sinnvoll die alten und bewährten Themen der Vorgänger und fügt neue hinzu. Während bei Episode V vor allem Letzteres zu einem grandiosen Ergebnis führte, sind es in „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ in erster Linie die alten Themen, die für die besten Momente des Scores verantwortlich sind. Lukes Thema zum Beispiel rückt wieder etwas stärker in den Fokus, nachdem es in „Das Imperium schlägt zurück“ sparsamer und zurückhaltender eingesetzt wurde. Eine schöne, stolze Blechbläservariation ist zum Beispiel in The Pit of Carkoon/Sail Barge Assault zu finden. Auch der Imperiale Marsch und das Macht-Thema bekommen grandiose Auftritte und sorgen in Stücken wie The Emperor Arrives/The Death of Yoda/Obi-Wan’s Revelation, The Battle of Endor III (Superstructure Chase/Darth Vader’s Death/The Main Reactor) und Leia’s News/Light of the Force für Gänsehaut.
Die neuen Themen dagegen sind weit weniger spektakulär als die des Vorgängers. Jeder der Star-Wars-Scores hat mindestens ein „Vorzeigethema“, das ich auf diversen Best-of-John-Williams- bzw. Best-of- Filmmusik-Alben findet. Bei „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ ist es Luke and Leia, welches logischerweise für die Beziehung der Skywalker-Geschwister steht und, wie das Liebesthema des Vorgängers, in Zusammenhang mit Leias Thema steht. Angesichts seines Staus‘ wird dieses schöne, ein wenig tragische Leitmotiv allerdings recht sparsam eingesetzt und kann sich nicht voll entfalten. Angesichts der Tatsache, dass dieses Thema für die Prequels nicht wieder aufgegriffen wird, erscheint es fast ein wenig verschenkt.
Das zweite neue Thema gilt Jabba the Hutt und ist vor allem am Anfang des Scores stark vertreten. Es handelt sich dabei und eine auf- und absteigende Tubamelodie, die zwar funktioniert, aber nicht besonders kreativ ist – die dicke Tuba stellt musikalisch den dicken Hutten dar. Zu hören ist es in allen Stücken zwischen Track 2 und 8. Im Gegensatz zum Thema der Skywalker-Geschwister taucht Jabbes Leitmotiv auch in den neu eingefügten Szenen in Episode IV und, allerdings recht schwer zu erkennen, in Episode I auf (in The Arrival at Tatooine and the Flag Parade).
Auch die Ewoks, die Auslöser der ersten größeren Fankontroverse, bekommen ein eigenes Thema, eine verspielte, passende Melodie, die allerdings ebenfalls nicht das Zeug zu einem leitmotivischen Klassiker besitzt (Parade of the Ewoks).
Das neue Thema, das mit Abstand am stärksten ist und am meisten Wirkung hat, ist das Thema des Imperators (später auch für die Sith und die Dunkle Seite der Macht im Allgemeinen verwendet; zum ersten Mal zu hören in The Emperor Arrives/The Death of Yoda/Obi-Wan’s Revelation). Es gehört nicht nur zu den Themen der klassischen Trilogie, die in den Prequels am häufigsten verwendet werden, auch im Erweiterten Universum taucht es sehr häufig auf und bildet die Grundlage des Sith-Themas in KotOR bzw. TOR. Nebenbei handelt es sich dabei auch um den ersten Choreinsatz um Star-Wars Universum. Der nach wie vor beste Einsatz dieses Thema findet sich ebenfalls in „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“: In The Battle of Endor II (Leia is Wounded/The Duel Begins/Overtaking the Bunker/The Dark Side Beckons/The Emperor’s Death) schwillt besagtes Leitmotiv zu einem schaurigen Klagegesang an.
Darüber hinaus gibt es noch einige kleinere, zum Teil szenenspezifische Themen ohne wirkliche leitmotivische Funktion, wie etwa Victory Celebration, die für die Neuauflage der Filme geschriebene Siegesfeiermusik.
Zwei erwähnenswerte Schwäche besitzt dieser Score allerdings auch, die letztendlich dafür sorgen, dass „Das Imperium schlägt zurück“ eindeutig der stärkere der beiden Soundtracks ist. Die erste ist die Aufnahmequalität, die leider die schlechteste der drei klassischen Scores ist. Vor allem auf der zweiten CD klingen die Stücke mitunter ziemlich dumpf. Die zweite sind die zersplitterten Stücke: Durch die zum Teil sehr schnellen Szenenwechsel springt auch die Musik ständig hin und her; auch hier ist in erster Linie die zweite CD betroffen. Gerade The Battle of Endor II (Leia is Wounded/The Duel Begins/Overtaking the Bunker/The Dark Side Beckons/The Emperor’s Death) wäre vermutlich noch weitaus stärker, wenn nicht mehr immer wieder das Ewok-Thema auftauchen und die düstere Stimmung zerstören würde.
Anzumerken ist auch noch, dass sich einiges an intradiegetischem Material (Ewok-Party-Musik oder unnötige Stücke wie Jedi Rocks) und alternativen Stücken auf der CD befinden.
Fazit: Der Score der sechsten Star-Wars-Episode ist immer noch ein exzellentes Stück Filmmusik, schafft es aber nicht, das rundum gelungene Gesamtbild des Vorgängers zu erreichen oder zu übertreffen. Dafür finden sich hier allerdings einige der besten musikalischen Momente der gesamten Saga.

Siehe auch:
Star Wars Episode IV: Eine neue Hoffnung – Soundtrack
Star Wars Episode V: Das Imperium schlägt zurück – Soundtrack
Star Wars Episode I: Die Dunkle Bedrohung – Soundtrack
Star Wars Episode II: Angriff der Klonkrieger
Star Wars Episode III: Die Rache der Sith – Soundtrack
Shadows of the Empire – Soundtrack
Star Wars: The Clone Wars – Soundtrack
Star Wars: The Old Republic – Soundtrack

Zorn der Titanen


Story: Zehn Jahre sind vergangen, seit Perseus (Sam Worthington) den Kraken besiegt hat. Er ist nun Vater und lebt das Leben eines gewöhnlichen Fischers. Währenddessen wird der Glaube der Menschen an die Götter immer schwächer, sodass auch diese immer schwächer werden, was wiederrum zur Folge hat, dass der im Tatrtarus gefangene Kronos, der Vater von Zeus (Liam Neeson), Hades (Ralph Fiennes) und Poseidon (Danny Houston), sich langsam befreien kann. Hades und Ares (Édgar Ramírez) fackeln deshalb nicht lange, schließen ein Bündnis mit Kronos und setzen Zeus in der Unterwelt fest, sodass sich der Anführer der Titanen an dessen Energie laben kann. Nur Perseus und seine Gefährten Andromeda (Rosamund Pike) und Agenor (Toby Kebbell) können die Welt vor Kronos retten.

Kritik: In meinem Review zu „Kampf der Titanen“ bin ich mit dem Remake des Harryhausen-Klassiker vermutlich ein wenig zu sanft umgesprungen (denn er ist wirklich kein guter Streifen), dennoch gebe ich offen zu, dass es sich dabei um ein Guilty Pleasure handelt und ich den Film durchaus gerne mag. Dasselbe lässt sich leider nicht über das Sequel „Zorn der Titanen“ sagen. Gut, zumindest kommt dieses Mal mit Kronos immerhin ein Titan vor (ergo müsste der Titel eigentlich „Zorn des Titanen“ lauten) und die mythologischen Hintergründe werden ein wenig mehr berücksichtigt (sehr nett ist etwa Hephaistos‘ Anekdote über seine Gattin Aphrodite). Man merkt auch, dass Regisseur (dieses Mal statt Louis Leterrier Jonathan Liebesman) und Drehbuchautoren versuchten, alles etwas selbstironischer und anspielungsreicher zu gestalten (offenbar hat Perseus Sohn „Das Imperium schlägt zurück“ gesehen und Andromedas Soldaten „300“). Trotzdem macht dieses Sequel bei weitem nicht so viel Spaß wie der erste Teil. „Kampf der Titanen“ hatte einen speziellen Charme; zwar war das Design des Films zum Teil recht kitschig, aber dafür auch ordentlich episch-trashig; man denke nur an den Olymp oder Argos. Dagegen gibt sich „Zorn der Titanen“ geradezu bieder, die Behausung der Medusa war interessanter als das Gefängnis von Kronos. Auch die Monster waren im Vorgänger irgednwie unterhaltsamer und kreativer.
Die Figuren sind ähnlich blass wie im Vorgänger, die Dialoge teilweise sogar noch grausiger. Aber die größte Schwäche des Filmes ist, dass Ralph Fiennes nicht böse sein darf. Das mit Abstand beste Element des Vorgängers waren Liam Neeson und Ralph Fiennes, die versuchten, den jeweils anderen beim Overacting auszustechen. Dieses Mal kommen die Götter leider nicht mehr sehr göttlich rüber. Während Zeus die meiste Zeit nur rumhängt (und das ist wörtlich zu verstehen), scheint Hades irgendwann zwischen „Kampf“ und „Zorn“ ein Gewissen bekommen zu haben, denn dieses Mal schlägt sich Hades nach einem anfänglichen Bündnis mit Kronos und Ares letztendlich auf die gute Seite (was nie wirklich begründet wird; Mitleid mit seinem Bruder hatte er im ersten Teil schließlich auch nicht – ein klarer Fall von „weil’s im Drehbuch so steht“). Das bedeutet im Klartext, dass Ralph Fiennes hier keine Gelegenheit hat, so richtig schön fies aufzudrehen oder sich ein gescheites Overacting-Duell mit Neeson zu liefern – und das schadet dem Film ungemein. Die Schuld hierbei liegt natürlich nicht bei Fiennes, der tut was er kann, um aus der Rolle herauszuholen, was möglich ist, sondern beim Drehbuch. Ganz allgemein arbeiten die Götter hier auf Sparflamme, denn durch mangelnde Gebete hat Zeus offenbar seine zornige, polternde Seite verloren und Hades seine Schattenspielereien und seine coole Stimme. Damit bleibt eigentlich nur Ares als Hauptschurke übrig, denn Kronos ist letztendlich nur ein übergroßes Lavamonster, das fast ebenso schnell besiegt wird wie der Kraken. Leider hat der Gott des Krieges viel zu wenig Ausstrahlung, um als „Endgegner“ funktionieren zu können. Wenn man wenigstens seine und Hades‘ Rolle vertauscht hätte…
Lediglich einen kleinen Lichtblick am Ende gibt es, als Hades und Zeus gemeinsam gegen Kronos‘ Schergen kämpfen – das war amüsant, aber auch viel zu schnell wieder vorbei. Für den nächsten Film hätte ich gerne entweder wieder einen bösen Hades oder aber ein Prequel, in dem Zeus und Hades einen auf Bud Spencer und Terrence Hill machen. Am besten kommt noch Bill Nighy als Hephaistos dazu, denn das war das einzig wirklich spaßige Elemente das Films.
Fazit: „Zorn der Titanen“ hat letztendlich fast alle Schwächen des Vorgängers, aber keine der Stärken. Enttäuschend.

Trailer

Siehe auch:
Kampf der Titanen
Krieg der Götter