Inception


Story: Dominic Cobb (Leonardo DiCaprio) ist ein Dieb der ganz besonderen Art: Er ist ein Extractor. Mithilfe einer neuen Technologie ist es ihm (und anderen) möglich, Informationen zu stehlen, und zwar in dem er in Träume eindringt.
Eines Tages bekommt Cobb einen Auftrag der besonderen Art: Er soll nicht eine Information aus dem Kopf eines Opfers stehlen, sondern das Gegenteil tun, nämlich einen Gedanken einpflanzen. Dies ist ein äußerst schwieriges, ja beinahe unmögliches Unterfangen, aber für Cobb steht extrem viel auf dem Spiel; da er des Mordes an seiner Frau angeklagt worden ist, kann er amerikanischen Boden nicht betreten und auch seine Kinder nicht besuchen. Sollte der Auftrag jedoch gelingen, bekommt er so etwas wie eine Amnestie.
Aus diesem Grund schart Cobb auch ein Team von äußerst begabten Experten um sich, doch kaum, dass er und das Team in die Träume der betreffenden Person (Cillian Murphy) eingedrungen sind, wird klar, dass die ganze Mission um einiges schwieriger zu werden droht, als zu Anfang gedacht. Denn der Geist des Opfers ist zum einen sehr gut geschützt, und zum anderen macht Cobbs eigenes Unterbewusstsein enorme Probleme…

Kritik: Dieser Kinobesuch war eigentlich schon lange überfällig. „Inception“ wurde von Chris Nolan gedreht, dem mit „Batman Begins“, „The Prestige“ und „The Dark Knight“ drei überragende Filme gelungen sind, also stellt dieser Film für mich so etwas wie ein Pflichtprogramm dar. Und was muss ich sagen: Mit „Inception“ gibt es endlich mal wieder einen richtig angenehm komplexen Film, bei dem man nicht einfach abschalten kann und soll, sondern bei dem wirklich aufpassen muss.
Nach einer sehr interessanten Einführung in die Welt von „Inception“, beziehungsweise dem Konzept der Extraction baut Nolan erst einmal sein Handlungsgerüst auf, indem er dem Zuschauer die Regeln erklärt und sein Protagonistenteam einführt. Diese Einführung ist auch nötig, da es in der zweiten Hälfte des Films ordentlich zur Sache geht.
Nun ist Chris Nolan als Regisseur ja nicht gerade der Meister des surrealen und (alp)traumhaften, seine Filme (zumindest die, die ich gesehen habe) sind atmosphärisch grundsätzlich eher realistisch; Nolan ist kein Tim Burton oder Guillermo del Toro.
Dennoch schafft er es vorzüglich, „seine“ Traumwelt zu bebildern und seinem Stil trotzdem nicht untreu zu werden
Je tiefer die Figuren, und mit ihnen der Zuschauer, in die verschiedenen Traumebenen dringen, desto ähnlicher wird der Film einem Traum, schneller, schlechter zu verfolgen. Es ist dennoch möglich, so ähnlich, wie bei dem Versuch, sich an einen Traum zu erinnern, aber wie gesagt, nicht ganz leicht. Das ist allerdings Absicht und in meinen Augen geht diese Methode voll auf.
Darüber hinaus optimiert Nolan auch weiterhin sein Talent, bombastische Bilder (das beste Beispiel ist die viel gerühmte Szene, in der Paris umgefaltet wird) und beeindruckende Action zu erzeugen, neben denen die „Hirn-aus“ Blockbuster alt aussehen, ohne dass diese dabei zum Selbstzweck verkommen.
Darstellerisch gibt es eigentlich nichts zu meckern, alle Schauspieler erledigen ihre Arbeit mehr als zufrieden stellend, Nolan erweist sich abermals als ein Meister des Ensembles, auch wenn die Figuren, mit Ausnahme Dominic Cobbs, etwas schwächer sind als in „The Prestige“ oder seinen Batman-Streifen.
Apropos Batman: Immer wieder hört man die Frage, ob nun „Inception“ oder „The Dark Knight“ besser sei. Diese Frage ist natürlich dämlich, da es ganz auf den persönlichen Geschmack ankommt. „Inception“ ist ohne Frage surrealer, unkonventioneller und auch ein wenig kreativer, dafür ist „The Dark Knight“ sehr viel politischer, die Figuren sind ausgereifter und die Leistungen der Darsteller (allen voran natürlich Heath Ledger, Aaron Eckhart und Gary Oldman) sind besser. Mir persönlich gefällt, wie nicht anders zu erwarten, „The Dark Knight“ besser (da spielt auch noch der Batman-Bonus mit rein), aber handwerklich würde ich beide Filme in etwa auf dem selben, extrem hohen Niveau einordnen.
Fazit: Nolan hat einen weiteren sehr gelungenen, sehr innovativen und sehr anspruchsvollen Film abgeliefert, der wunderbar unterhält, dem Zuschauer aber trotzdem einiges abverlangt. Ganz ähnlich wie schon „The Dark Knight“ die perfekte Mischung aus Anspruch und Unterhaltung. Nolans dritten Ausflug nach Gotham City erwarte ich bereits sehnsüchtig.

Trailer