Batman: Under the Red Hood


Story: Vor fünf Jahren hat der Joker (John DiMaggio) das in Batmans (Bruce Greenwood) Augen schlimmste Verbrechen seiner Karriere begangen: Er hat Jason Todd (Vincent Martella), den zweiten Robin, brutal ermordet.
Dies lässt Batman auch heute nicht mehr los, obwohl er eigentlich genug zu tun hat: In Gothams Unterwelt ist ein neues Gesicht aufgetaucht, ein Mann der sich „Red Hood“ (Jensen Ackles) nennt und auf äußerst brutale Weise mit Gothams oberstem Syndikatsboss Black Mask (Wade Williams) konkurriert. Das Merkwürdige daran ist: Bevor er das wurde, was er ist, war der Joker als Red Hood unterwegs, doch der Joker kann es dieses Mal nicht sein, da er sicher in Arkham sitzt. Die ersten Konfrontationen mit dem aktuellen Red Hood enthüllen schließlich Schreckliches: Er nennt Batman bei seinem richtigen Namen und seine DNS stimmt mit der des gestorbenen Jason Todd überein. Ist der tote Juniorpartner des Dunklen Ritter wiederauferstanden oder treibt jemand ein bösartiges Spiel mit Batman?

Kritik: Die Batman-Story „Under the Hood“ von Judd Winick ist, wegen der Rückkehr von Jason Todd, der in den 80ern praktisch von den Lesern getötet wurde, ein eher umstrittenes Stück Literatur. Und, zugegebenermaßen, auch nicht gerade der beste Batman-Comic.
Sehr erfreulich ist allerdings, dass diese Verfilmung das Beste aus der Story macht. Obwohl sie in etwa dieselbe Länge wie die Vorgänger „Public Enemies“ und „Crisis on Two Earths“ hat, erscheint dieser Film runder und besser ausbalanciert als die Oben genannten.
Hervorzuheben ist eindeutig die gelungene düstere Atmosphäre sowie der für einen Zeichentrickfilm recht hohe Gewaltgrad (die FSK 16 Bewertung ist nicht ganz zu unrecht gewählt); dies zeigt endgültig, dass man nicht davor zurückschreckt, dunklere und ernstere Zeichentrickfilme zu machen, was ich äußerst positiv finde.
Abermals sehr gut sind die Sprecher gewählt, die enorm dabei helfen, die Story glaubhaft zu machen. Bruce Greenwood kann zwar nicht mit dem großartigen Kevin Conroy konkurrieren (welcher Batman-Sprecher kann das schon?), aber ist auf jeden Fall um Welten besser als William Baldwin. John DiMaggios Joker bewegt sich irgendwo zwischen Mark Hamill (sich an diesem zu orientieren ist nie schlecht) und der eigenen Performance als Bender in „Futurama“, was zur Folge hat, dass Batmans Erzfeind ein wenig umgangssprachlicher klingt, als es sonst der Fall ist. Dennoch ist DiMaggios Interpretation des Jokers sehr gelungen und schafft es, auf dem schmalen Grad zwischen Komik und sehr ernster Bedrohung zu wandeln, den diese Figur benötigt. Auch Jensen Ackles’ Red Hood weiß zu überzeugen kann besonders im Finale die Tiefe seiner Figur ausspielen.
Mit Neil Patrick Harris (Barney in „How I Met Your Mother“) als Nightwing und Jason Isaacs (Lucius Malfoy in „Harry Potter“) als Ra’s al Ghul sind die Nebenrollen dieses Mal sehr prominent besetzt. Zwar haben beide Figuren zu wenig Zeit, aber diese beiden Schauspieler treffen den Ton so perfekt, dass man sich eine Rückkehr von Harris’ Nightwing und Isaacs Ra’s in einem späteren DC Animated Original Movie wünscht.
Richtig in sich hat es das Bonusmaterial der Blu-Ray Disc. Dort gibt es, neben den obligatorischen Episoden von „Batman: The Animated Series“ (vier an der Zahl, die thematisch passen und nebenbei auch noch mit zu den allerbesten gehören), einen Ausblick auf den nächsten Film, zwei interessante Dokumentationen über Dick Grayson und Jason Todd und, als Highlight, den „DC Showcase“ Kurzfilm „Jonah Hex“. Jonah Hex, der demnächst auch einen Realfilm spendiert bekommt, ist ein Revolverheld und Kopfgeldjäger im Wilden Westen, der optisch ein wenig an Two-Face erinnert. Dieser Kurzfilm, der stilistisch an ein wenig an einen Anime erinnert, hält das extrem hohe Niveau des Vorgängers „The Spectre“ und ist fast noch erwachsener als der Hauptfilm.
Fazit: Trotz der eher schwachen Vorlage eines der gelungensten DC Universe Animated Original Movies, vor allem Dank guter Sprecher und erwachsener Umsetzung. Die Blu-Ray Version lohnt sich wegen des üppigen Bonusmaterials allemal.

Trailer

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