Hellboy


Story: 1944 – die Nazis sind dabei, den Zweiten Weltkrieg zu verlieren; da kann nur noch Schwarze Magie helfen, weshalb der russische Magier Rasputin (Karel Roden) für den Führer einen Dämonen beschwören soll. Dummerweise mischen sich amerikanische Soldaten, angeführt von Professor Broom (Kevin Trainor) ein, sodass Rasputin scheinbar stirbt und das Ritual misslingt – jedenfalls größtenteils, denn etwas wurde tatsächlich beschworen, nämlich ein kleiner, rothäutiger Dämonenjunge, der von den Soldaten „Hellboy“ genannt wird.
Viele Jahre später ist eben dieser Hellboy (Ron Perlman) für das B.P.RD (Bureau for Paranormal Research and Defense) tätig, das von Broom (John Hurt) geleitet wird, und jagt Monster, Geister und allerhand anderes übernatürliches Getier.
Dummerweise kehrt Rasputin, begleitet von einigen Handlangern, unter anderem dem messerschwingenden Karl Ruprecht Kroenen (Ladislav Beran), zurück, um sein Werk zu vollenden und die Götter des Chaos zu beschwören.
Mithilfe des Fischmenschen Abe Sapien (Doug Jones), des FBI-Agenten Meyers (Rupert Evans) und seiner Flamme (wörtlich zu nehmen) Elizabeth Sherman (Selma Blair) muss Hellboy versuchen, den Weltuntergang aufzuhalten, ohne zu ahnen, dass er selbst ein Schlüssel zu diesem ist.

Kritik: Mike Mignolas „Hellboy“ Comics, auf denen dieser Film basiert, sind schon ein interessanter Mischmasch: Superhelden treffen auf Pulp, Horror, Dark Fantasy und Lovecraft, verfeinert durch eine Prise trockenen Humor.
Die Verfilmung dieses Cocktails geht dabei, trotz einiger Änderungen wie der obligatorischen Liebesgeschichte zwischen Liz und Hellboy, die es in den Comics nicht gibt, sehr sensibel mit der Vorlage um. Zwar wird nicht ein bestimmter Band bzw. eine bestimmte Miniserie verfilmt, sondern es werden, wie bei so vielen Superhelden auch, mehrere Handlungsstränge zu einer Geschichte zusammengefügt, aber dennoch schafft es der Regisseur Guillermo del Toro sehr gut, den Geist von Mignolas Comics einzufangen.
Besonders hervorzuheben ist die Wahl des Hauptdarstellers; Ron Perlman verkörpert den sarkastischen, zigarrenrauchenden und katzenliebenden Höllenjungen wirklich perfekt. Auch die restlichen Darsteller erledigen ihren Job gut und spielen interessante Charaktere. Lediglich der von Rupert Evans dargestellte Meyers, der wohl als Identifikationsfigur für den Zuschauer gedacht ist und ihn in die Welt von Hellboy einführen soll, ist irgendwie überflüssig und langweilig. Konsequenterweise taucht er im Sequel auch nicht mehr auf.
Sehr gut gelungen sind auch Atmosphäre und Stimmung, die sich am besten als Mischung aus Bombast und Trash beschreiben lassen. Gerade Figuren wie Kroenen, insbesondere wenn er seine SS-Uniform trägt, sorgen eindeutig für den erhöhten Pulp-Faktor. Auch der Lovecraft’sche Einschlag ist, bedingt durch die Ogdru-Jahad und Sammael, stetig zu spüren, was mir als Lovecraft-Liebhaber natürlich sehr gut gefällt.
Fazit: „Hellboy“ ist eine sehr gelungene Comicverfilmung, die den Geist der Vorlage einfängt und sich dabei auch erfreulicherweise stark von den anderen Comicverfilmungen abhebt.

Trailer