Incognito


Ed Brubaker (Autor) und Sean Phillips (Zeichner) sind bereits durch Serien wie „Criminal“ oder „Sleeper“ ein eingespieltes Team. Mit „Incognito“ schaffen sie eine Comicserie mit deutlichen Parallelen zu Mark Millars „Wanted„. Wie schon die Serie „Sleeper“ handelt es sich bei „Incognito“ um eine Mischung aus Superheldenstory, Pulp-Geschichte und Noir-Krimi.
Besonders die Grundidee ist der von „Wanted“ sehr ähnlich, wenn auch etwas variiert: Es gibt Superschurken, aber die Helden fehlen irgendwie.
Zack Anderson ist ein normaler Büroangestellter, ein kleiner Niemand, aber das war nicht immer so. Früher waren er und sein inzwischer toter Zwillingsbruder waschechte Superschurken. Doch dann wurde Zack von der Regierung geschnappt und unter eine bestimmte Droge gesetzt, die seine Kräfte unterdrückt und ihn zwingt, ein normales Leben zu führen.
Als Zack jedoch mit anderen Drogen experimentiert (um high zu werden, damit er sein jämmerliches Leben nicht mehr ertagen muss) entdeckt er, dass diese sich mit dem Regierungsstoff nicht vertragen und seine Kräfte wieder freisetzen. Daraufhin will Zack Action – und bekommt diese ausgerechnet, in dem er Überfälle verhindert.
Im weiteren Verlauf gibt es Sex, Action, Verschwörungen, ein ziemlich altes sechzehnjähriges Mädchen und einen Oberschurken, der vom Typus her irgendwo zwischen Lex Luthor und Darkseid anzusiedeln ist.
Und wie ist „Incognito“ nun zu bewerten?
Kritiken beschreiben diese Serie gerne als Mischung aus Brubakers „Criminal“ und Brubakers „Captain America“, was durchaus der Wahrheit entspricht.
„Incognito“ hat durchaus seinen Charme und macht Spaß, allerdings reicht es bei Weitem nicht an Brubakers andere Arbeiten im Superhelden-Krimi-Genre heran; „Sleeper“, „Batman: The Man Who Laughs“ und „Gotham Central“ sind um einiges besser gelungen. Bei „Incognito“ dagegen will der Funke einfach nicht so recht überspringen, alles kommt einem irgendwie bekannt vor.
Dennoch ist „Incognito“ für Brubaker-Fans und Liebhaber der Superhelden im Noir-Stil durchaus zu empfehlen.
Sean Phillips Zeichnungen sind zwar eher schlicht, aber durchaus atmosphärisch und zum Sujet passend.
Fazit: Nicht übel, aber kein Meisterwerk. „Incognito“ ist kurzweilig, aber Brubaker wiederholt sich zuweilen, über weite Strecken ist dieses Werk „Sleeper“ und „Wanted“ einfach zu ähnlich.
Da der vorliegende Band allerdings erst der erste ist, könnte es durchaus sein, dass es noch aufwärts geht, wer weiß. Potential ist auf jeden Fall vorhanden.

Hier noch ein paar Beispiele von Sean Phillips Zeichenkünsten:

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