Küss den Frosch


Story: Tiana (Anika Noni Rose) ist eine junge Kellnerin im New Orleans der 20er Jahre und spart schon seit langer Zeit auf ein eigenes Restaurant. Prinz Naveen (Bruno Campos), einem reichen Adelsspross, wurde von den hochherrschaftlichen Eltern der Geldhahn zugedreht, weshalb er reich heiraten möchte. Lawrence (Peter Bartlett), der Diener Naveens, hat keine Lust mehr auf seinen Job und möchte endlich selbst reich und mächtig sein. Was Doktor Facilier (Keith David), der örtliche Voodoo-Hexer will, wird nicht ganz klar, aber am Ende läuft es darauf hinaus, dass er Lawrence mit seiner Magie hilft, Prinz Naveens Platz einzunehmen und diesen in einen Frosch zu verwandelt. Naveen ist mit diesem Zustand aber nicht zufrieden und bittet Tiana, die er fälschlicherweise für eine Prinzessin hält, ihn zu küssen, damit er, wie in Grimms „Froschkönig“, wieder ein Mensch wird. Dummerweise geht die Aktion schief und Tiana wird selbst zum Frosch. Da kann nur Mama Odie (Jennifer Lewis), eine im Sumpf lebende Voodoo-Hexe helfen…

Kritik: Wie so viele Kinder der 90er bin ich mit den Filmen der „Disney-Renaissance“ (beginnend mit „Arielle“ und endend mit „Tarzan“) aufgewachsen, die von mir selbst und auch vielen anderen als die besten Filme dieses Studios betrachtet werden.
Nach dem Ende dieser Ära kamen zwar noch ein paar mehr („Ein Königreich für ein Lama“) oder weniger („Die Kühe sind los“) brauchbare ins Kino, doch die Anamtionsfilme von Disney/Pixar nahmen langsam den Platz der Klassischen Zeichentrickfilme ein.
Man verstehe mich nicht falsch. Die Pixar-Filme sind im Großen und Ganzen sehr gelungen, besonders „Die Monster AG“ und „Ratatouille“, und besitzen ihren ganz eigenen Charme, aber dennoch waren die „Disney Meisterwerke“ noch mal aus einem ganz anderen Holz geschnitzt.
„Küss den Frosch“ ist hierbei die von mir lang erwartete Rückkehr zur alten Tradition der handgezeichneten Disneyfilme. Zwar kommt die Neufassung des „Froschkönigs“ noch nicht ganz an die absoluten Perlen wie „Der König der Löwen“ oder „Der Glöckner von Notre-Dame“ heran, aber sie macht sehr vieles richtig und ist auf dem besten Weg.
Man sieht dem Film in jeder Minute an, dass er mit Liebe gemacht ist. Die Zeichnungen und Animationen sind erstklassig, mal lustig, mal anrührend, und im Falle Doktor Faciliers und seiner Voodoo-Magie auch sehr beeindruckend.
„Küss den Frosch“ kommt dabei ein wenig moderner her als die früheren Filme, und endlich gibt es mit Tiana nach einer arabischen, einer indianischen und einer chinesischen (zumindest quasi) eine schwarze Prinzessin. Diese und ihr zukünftiger Angebeter Naveen sind erfreulicherweise auch um einiges interessanter und flotter als die üblichen Disneypärchen.
Auch was die Nebenfiguren angeht, kann „Küss den Frosch“ punkten: Das trompetespielende Krokodil Louis, das Glühwürmchen Ray oder die herrlich bekloppte, aber treuherzige Charlotte, sie alle tragen zum speziellen Charme dieses Films bei.
Ähnliches gilt für Doktor Facilier, den Schurken. Auch er kann nicht ganz mit den Meistern ihres Fachs wie Dschafar oder Frollo mithalten, aber er ist, trotz fehlender eindeutiger Motivation, ein richtig netter Schurke, kongenial gesprochen von Keith David (Goliath in „Gargoyles“).
Die Musik ist leider nicht ganz nach meinem Geschmack, untermalt aber hervorragend das New-Orleans-Setting
Fazit: Disney ist auf dem richtigen Weg. „Küss den Frosch“ schließt an die Filme der „Disney-Renaissance“ an und macht eigentlich alles richtig. Gerne mehr davon.

Trailer

Weitere Kritiken zu Disney-Meisterwerken:
Der König der Löwen
Der Glöckner von Notre-Dame
Tangled

Siehe außerdem:
Die fünf besten Disney-Schurken

New Moon


Story:
An Bellas (Kristen Stewart) Geburtstag passiert das, was Vampirfreund Edward (Robert Pattinson) immer befürchtet hat: Sie schneidet sich, blutet und weckt den Hungers von Edwards ebenfalls untotem Bruder.
Theatralisch wie er nun mal ist, geht Edward nun davon aus, dass er Bella am besten beschützen kann, in dem er sich von ihr fernhält. Er behauptet, sie nicht zu lieben und verschwindet. Dadurch wird Bella in tiefe Depressionen gestürzt, aus der ihr auch Kumpel und Werwolf in Spee Jacob (Taylor Lautner) nicht helfen kann.
In Momenten größter Gefahr glaubt sie allerdings, Edward zu sehen, was sie zu selbstmörderischen Aktionen ermutigt – inklusive eines Sprunges von einer Klippe, infolgedessen Edward glaubt, sie sei tot. Natürlich kann er nach ihrem vermeintlichen Tod nicht mehr weiterleben (ich erwähnte bereits die Theatralik) und will sich den Volturi, der vampirischen Königsfamilie, ausliefern, damit diese ihm ein Ende machen. Kann Bella ihren Geliebten retten? (Natürlich kann sie, es müssen ja noch drei weitere Filme folgen.

Kritik: Warum tue ich mir das an? Aus Masochismus? Oder der Freude am Verrissschreiben? Wahrscheinlich eine Kombination aus beidem. Fakt ist: „New Moon“ ist mindestens genauso schlimm wie „Twilight“. Wer dachte, dass Bella bereits im ersten Teil völlig deprimiert ist, wird im zweiten Teil noch mal ordentlich überrascht. Um zu zeigen, wie down sie ist, wird wirklich kein Klischee ausgelassen. Die Krönung des Ganzen ist die Montage, die sie über die Monate hinweg unbewegt auf ihrem Bett zeigt. Das wirkt so dermaßen erzwungen und unfreiwillig komisch, dass mir nicht einmal mehr ein passender ironischer Vergleich einfällt.
Über die restliche Laufzeit dümpelt der Film so dahin, während Bella immer passiver und uninteressanter wird. Auch das Auftauchen der Vampire Laurent und Victoria und der schlecht animierten Werwölfe reißt einen nicht aus der Lethargie.
Die schauspielerischen Leistungen der Hauptdarsteller sind praktisch nicht der Rede wert. Robert Pattinson ist die meiste Zeit einfach nicht anwesend und wenn er mal auftaucht bleibt er fürchterlich blass, trotz toller Glitzereffekte. Kristen Stewart ist entweder grundsätzlich deprimiert (und dabei auch für den Zuschauer deprimierend), oder sie ist eine gute Schauspielerin, die diesen Zustand glaubhaft rüberbringt. Allerdings tendiere ich zu Ersterem. Taylor Lautner schließlich hat außer eine durchtrainierten Oberkörper nicht viel zu bieten.
Nun ja, immerhin etwas gibt es, das mir an „New Moon“ halbwegs gefallen hat: Die Volturi. Im Gegensatz zu den Cullens haben diese wenigstens Eier. Insbesondere Michael Sheens Figur Aro war eine richtig nette Abwechslung, ein wenig zynisch, zurückhaltend und dabei doch gefährlich. Michael Sheen ist eben einfach ein guter Schauspieler und hat mir auch schon als Tony Blair in „Die Queen“, als Lucien in „Underworld“ und als David Frost in „Frost/Nixon“ sehr gut gefallen.
Könnte man nicht vielleicht einfach die Verfilmungen von „Eclipse“ und „Breaking Dawn“ streichen und stattdessen ein Aro- oder Volturi-Spin-off machen?
Fazit: Um Homer Simpson zu zitieren: „Laaaangweilig“. Wie in der Vorlage auch passiert eigentlich nichts, nur dass es im Buch trotzdem irgendwie fesselt und im Film nicht. Einzig Michael Sheen weiß zu überzeugen.

Trailer

Siehe auch:
Twilight – Bis(s) zum Erbrechen.
Eclipse
Breaking Dawn