Justice League: Crisis on Two Earths


Story: Die Mitglieder der Justice League sind schon ein wenig überrascht, als sich ihnen Lex Luthor (Chris Noth) freiwillig ausliefert. Und die Überraschung wird sogar noch größer, denn dieser Lex Luthor stammt aus einem Paralleluniversum, in dem er kein Schurke, sondern ein Held ist – der letzte.
Denn das Crime Syndicate, eine böse Version der Justice League, bestehend aus Ultraman (Brian Bloom; Gegenstück zu Superman), Owlman (James Woods; Gegenstück zu Batman), Superwoman (Gina Torres; Gegenstück zu Wonder Woman), Power Ring (Nolan North; Gegenstück zu Green Lantern) und Johnny Quick (James Patrick Stuart; Gegenstück zu Flash), hat in dieser Realität die Macht übernommen.
Deshalb bittet der gute Luthor die Justice League, in seiner Welt aufzuräumen und alle Mitglieder, bis auf Batman (William Baldwin) sind einverstanden. Doch bald zeigt sich, dass Ultraman zwar der Anführer des Crime Syndicate ist, aber Owlman das eigentliche Gehirn, und was er plant, wissen nicht einmal seine eigenen Teamkameraden…

Kritik: „Justice League: Crisis on Two Earths“ hat einen langen Planungs- und Produktionsweg hinter sich. Ursprünglich war ein Plot um das Crime Syndicate bereits für einen Handlungsstrang der Zeichentrickserie „Justice League: The Animated Series“ (diese Serie spielt im selben Universum wie „Batman: The Animated Series“) geplant, doch schon in einem frühen Produktionsstadium wurde die Crime Society durch wirkliche alternative Versionen der Justice Legaue ersetzt, die als Justice Lords ein totalitäres Regime auf der Erde errichten (diese Doppelfolge mit dem Namen „A Better World“ ist auf der Bonus-DVD der Special Edition von „Crisis on Two Earths“ zu finden).
Dann suchte man jedoch eine Geschichte für den Film „Justice League: Worlds Collide“, der zwischen „Justice League: The Animated Series“ und der Nachfolgeserie „Justice League Unlimited“ spielen und einige Sachverhalte in der neuen Serie klären sollte, zum Beispiel die Herkunft von Wonder Womans unsichtbarem Jet.
Man dachte abermals an das Crime Syndicate und entwickelte ein Drehbuch, lose basierend auf Grant Morrisons Graphic Novel „JLA: Earth Two“ und einigen alten „Justice League“-Comics von Gardner Fox – nur leider wurde der Film nie gedreht.
Schließlich wurde das „Worlds Collide“ Drehbuch als Grundlage für das nächste DC-Universe Animted Original Movie verwendet, und herauskommen ist das eigenständige „Crisis on Two Earths“. Trotz des veränderten Drehbuchs sind immer noch einige Parallelen zu „Justice League: The Animated Series“ vorhanden; so besteht die Justice League aus sechs Mitgliedern (Hawkgirl, das siebte, ist am Ende der Serie ausgestiegen), Wonder Woman erhält ihren unsichtbaren Jet und der neue Wachtturm der Liga, der in „Justice League Unlimited“ fertig ist, befindet sich gerade im Bau.
Ich muss zugeben, als Fan der beiden Justice League Zeichentrickserien wäre mir „Worlds Collide“ lieber gewesen.
Dennoch ist „Crisis on Two Earths“ bei weitem kein schlechter Film, allerdings hat er dieselben Probleme wie sein Vorgänger „Superman/Batman: Public Enemies“: Er ist einfach zu kurz für die Handlung, und da die Action im Vordergrund steht, bleiben die Charaktere zurück.
Positiv zu vermerken ist der Zeichenstil, mir persönlich gefällt dieser sehr viel besser als der an Ed McGuinness angelehnte von „Public Enemies“, die Figuren erscheinen nicht so fürchterlich aufgeblasen und gerade die Mitglieder des Crime Syndicates wirken sehr eindrucksvoll.
Die Wahl der Sprecher ist dieses Mal leider eher zwiespältig, besonders im Bezug auf die Figuren, die schon in „Justice League“ und „Justice League: Unlimited“ aufgetreten sind: Die vorherige Interpretation war eindeutig die bessere. Bei Batman wird das am deutlichsten: Seine Oneliner sind perfekt auf Kevin Conroys trockene, düstere Interpretation des Charakters zugeschnitten. Nur leider bekommt William Baldwin den passenden Tonfall einfach nicht hin.
Mehr als zufrieden stellend sind allerdings die Schurken, allen voran der geniale James Woods (Hades in Disneys „Hercules“) als Owlman und Gina Torres als Superwoman.
Das eigentliche Highlight von „Crisis on Two Earths“ ist indes nicht der Hauptfilm, sondern der Kurzfilm „The Spectre“, der erste aus der Reihe „DC Showcase“, die unbekanntere DC-Charaktere einem größeren Publikum vorstellen soll. „The Spectre“ handelt von dem ermordeten Cop Jim Corrigan, der als Rachegeist The Spectre Verbrechen sühnt – und zwar auf sehr kreative, aber auch ziemlich grausame Weise. Dieser Kurzfilm ist herrlich düster und schafft es wunderbar, die Essenz der Figur einzufangen. Bitte mehr davon.
Fazit: Das Endurteil fällt ähnlich wie bei „Public Enemies“ aus: Kurzweiliger Superhelden-Actioner, der aufgrund seiner kurzen Laufzeit und der Sprecherwahl viel Potential verschenkt. Als Teil des DC-Animated-Universe hätte er mit besser gefallen. Der Kurzfilm „The Spectre“ und die beiden „A Better World“ Episoden überzeugen dagegen voll.

Trailer

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