Story: Dave Lizewski (Aaron Johnson) ist ein Nerd, wie er im Buche steht, und darauf hat er keine Lust mehr. Er fragt sich, was wohl passieren würde, wenn jemand in der Realität versuchen würde, ein Superhelden zu sein, und mit einem grünen Neoprenanzug und Schlagstöcken ausgestattet macht er sich schließlich selbst daran. Und natürlich wird er erst einmal gewaltig verprügelt, abgestochen und von einem Auto angefahren.
Aber nachdem er genesen ist, macht er trotzdem weiter und erlangt als „Kick-Ass“ Berühmtheit, vor allem durch ins Internet gestellte Handyaufnahmen.
Gleichzeitig tauchen allerdings weitere Superhelden auf: Big Daddy (Nicolas Cage) und Tochter Hit Girl (Chloe Moretz), die beide mit äußerster Brutalität Gangster und Drogendealer umbringen und auf den Kopf des Gangsterbosses Frank D’Amico (Mark Strong) aus sind.
Es kommt natürlich, wie es kommen muss: Kick Ass trifft auf die beiden und tut sich mehr oder weniger freiwillig mit ihnen zusammen….
Kritik: „Kick Ass“, basierend auf einer Comicvorlage von Mark Millar („Wanted“) und John Romita jr. („Spider-Man“) beginnt als relativ schonungslose Satire auf das Superheldengenre, bzw. das Superheldenfranchise, wandelt sich in der zweiten Hälfte allerdings zur recht gewöhnlichen Materialschlacht.
Diese erste Hälfte ist trotz ihrer Abgedrehtheit von einem gewissen zynischen Realismus geprägt und enthält einiges an unterschwelliger Sozialritik und an mehr oder minder raffinierten Anspielungen auf Comic- und Filmwelt. Dieser Realismus wird aber ab der Hälfte fast völlig aufgegeben, was zur Folge hat, dass sich „Kick Ass“ im Folgenden zum spaßigen, aber recht konventionellen Actionfilm entwickelt, inklusive Hollywood Happy End.
Wie gut die Vorlage umgesetzt wurde kann ich leider nur teilweise bewerten, da ich lediglich die erste Hälfte mein Eigen nenne, und diese wurde relativ genau, aber nicht sklavisch umgesetzt.
Die schauspielerische Leistung der Darsteller ist annehmbar, aber nicht überragend. Am besten weiß Nicolas Cage als liebender, aber ziemlich durchgeknallter Big Daddy zu gefallen. Auch Tochter Hit Girl, eine mit Schwertern metzelnde Elfjährige, ist durchaus erfrischend.
Eine besondere Erwähung verdient noch der wirklich gute Soundtrack. Während Kick Ass mit „normalem“ Orchester-Score, der ganz nach typischem Superheldenfilm klingt, untermalt wird, bekommt Hit Girl seltsam passende Popmusik, die die Abgedrehtheit noch steigern (siehe Trailer).
Fazit: „Kick Ass“ ist eine actionreiche und kurzweilige Superheldenparodie mit einigen interessanten Anspielungen am Anfang, aber einem ziemlich vorhersehbaren Ende. Die „Revolution des Superheldenfilms“, die einige Kritiker darin sehen wollen, ist „Kick Ass“ in meinen Augen aber keinesfalls.